G20 Foundation Research Green Growth Forum Communique | Page 12

9. Im internationalen Kontext müsste eine außenpolitische Strategie für dieses Ministeri- um defi niert werden. Eine gemeinsame EU-Energiepolitik ist zwar rechtlich und regulato- risch bereits möglich, aber die Nationalstaaten werden zwangsläufi g aus Eigeninteresse weiterhin die Möglichkeit nutzen, nationale Politiken zu verfolgen. Derzeit ist keine ge- meinsame Strategie erkennbar. Grundsätzlich müssen Interessen in Einklang gebracht werden, damit eine einheitlich gerichtete Energiepolitik möglich wird. 10. Zusätzlich zum bereits existierenden rechtlichen Rahmen muss eine Infrastruktur ge- schaff en werden, die auch fl ächendeckenden Austausch von Strom gewährleistet. Ein europäischer Binnenmarkt für Energie (Import und Export von Strom) ist ein logischer Schritt in diesem Prozess und heute schon Realität. 11. Im Rahmen der G20 wird es auf Regierungsebene unter anderem darauf ankommen, Russland dazu zu bewegen, seine Industrie breiter aufzustellen. Es bleibt jedoch auch zu bedenken, ob Russland global als größter Hebel angesehen werden kann oder vielmehr zunächst die Kooperation der USA und China eingeholt werden sollte. 12. Zur Förderung der Grundlagenforschung im Bereich Energieeffi zienz durch private Mittel sollten verstärkt von staatlicher Seite aus Projekte durch eine hohe prozentuale steuer- liche Absetzbarkeit gefördert werden. Dies beinhaltet auch die Bereitschaft, Risiken ein- zugehen, um innovative Projekte vor allem in der Anfangsphase ermöglichen zu können. 13. Ein weiterer Ansatz zur Förderung von Grundlagenforschung stellen Mentorenmodelle durch Industrieunternehmen für Grundlagenforscher dar. Hierbei wird Forschung von ei- nem Unternehmen fi nanziert, ohne zunächst steuernd einzugreifen. Sobald Ergebnisse mit Potential für den Unternehmenserfolg absehbar werden, erfolgt die Förderung ge- zielter mit der Absicht, die Ergebnisse für das Unternehmen nutzbar zu machen. 14. Als Best-Practice zur Generierung von Forschungsgeldern für grüne Technologien schlägt die Arbeitsgruppe die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff - und Brennstoff zellentechnologie vor. Diese zeichnet sich verantwortlich für die Koordination und Steuerung des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff - und Brennstoff zel- lentechnologie (NIP) und des Programms Modellregionen Elektromobilität des Bundes- ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Die Erfahrungen der Teil- nehmer in diesem Zusammenhang können einstimmig als positiv bezeichnet werden. 15. Der Toprunner Ansatz wird als generelles Erfolgsmodell gesehen, das derzeit noch unter unklaren Richtlinien und Defi nitionen leidet (bspw. die Defi nition von »grün«). Insbeson- dere ist die Festlegung ein Kriterium in der Gesamtevaluierung meist nicht ausreichend, das System ist entscheidend. Darüber hinaus wird das Fehlen internationaler Einheitlich- keit bei der Umsetzung des Ansatzes bemängelt. Eine Lösung erscheint nur im interna- tionalen Rahmen möglich. 10