FOTOPROFI Magazin 05.04.2025 | Page 14

SPECIAL INTERVIEW 14

Hochzeitsfotograf

FLORENS BRETT

Fotograf zu werden war das Letzte, was Brett Florens im Sinn hatte, als er in Südafrika als Polizist diente. Jetzt ist er ein renommierter Hochzeitsfotograf. Wir sprachen mit ihm über seine Karriere und wie es ihn zur Fotografie zog.

Interview: Keith Wilson, Übersetzung: Sarah Alexandra Fechler, Alle Fotos: Brett Florens

D amals, 1990, in den letzten Jahren der Apartheid, wurde

ZUR PERSON

Florens ist ein südafrikanischer Fotograf mit über 20 Jahren Erfahrung in Hochzeits-, Modeund Porträtfotografie. Neben seiner fotografischen Arbeit ist er Motivations-Speaker, Autor von Fachbüchern und bietet auf seiner Website Tutorials, Webinare und Mentoring- Programme an. www. brettflorens. com

der rugbybegeisterte 18-Jährige aus Durban als Polizist einer Bereitschaftseinheit zum Militär eingezogen. Nelson Mandela war gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, und für 1994 waren die ersten freien Wahlen in Südafrika angesetzt. Doch die Jahre dazwischen waren von blutigen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden schwarzen politischen Gruppen im ganzen Land geprägt. „ Damals wurden pro Kopf mehr Menschen ermordet als im Krieg in Bosnien-Herzegowina“, sagt Brett Florens.

„ Die meiste Gewalt gab es in unserer Gegend in der Provinz Kwazulu-Natal.“ Das Blutvergießen und die Gewalt waren Anfang der 1990er-Jahre so groß, dass sich Polizeifotografen weigerten, in die Townships zu gehen, um Tatorte zu fotografieren. Es meldete sich jedoch niemand freiwillig, nicht einmal Florens. „ Ich hatte keinerlei Interesse an etwas Kreativem oder Fotografischem“, erinnert er sich. „ Dann sagten sie: ‚ Du bekommst dein eigenes Polizeiauto‘, und ich dachte: ‚ Das ist ziemlich cool‘, also meldete ich mich dafür!“