Werne
M
it dem Beginn der Naziherrschaft
1 933 wurde für Juden das Leben in
Deutschland von Jahr zu Jahr schwieriger. Vom Ausschluss von Erwerbsmöglichkeiten über Sondersteuern und offenen Terror mit massiven Zerstörungen
wurde die Schraube immer weiter gedreht
und erreichte ihren Höhepunkt mit den
Beschlüssen der Wannseekonferenz im
Januar 1 942. Danach sollten alle im gesamten nationalsozialistischen Herrschaftsbereich (noch) lebenden Juden
ermordet werden.
Im Februar 1 943 erging der Befehl, alle
in Dortmund lebenden Juden sollten sich
am Schlachthof zwecks „Umsiedlung“
einfinden. Der Viehhändler Siegmun d
Spiegel hatte frühzeitig beschlossen sich
und seine Familie nicht umsiedeln zu lassen, daher erschien die Familie nicht am
Sammelplatz. Siegmund und getrennt
von ihm seine Frau Marga mit Tochter Karin wurden 1 943 bis 1 945 von mutigen
Bauern in Capelle, Herbern, Südkirchen
und Werne versteckt und so vor dem Holocaust gerettet. Marga Spiegel hat über
diese Zeit und ihre Retter ein Buch geschrieben (siehe Seite 52).
Ihre Geschichte ist 201 0 auch unter
dem Titel „Unter Bauern“ verfilmt worden
und als Buch erschienen (siehe Seite 52).
Im ADFC Werne kam Ende 201 3 die
Idee auf, die verschiedenen Stationen –
Siegmund Spiegel und Marga Spiegel mit
Tochter Karin mussten aus Angst vor Entdeckung immer wieder ihre Verstecke
wechseln – anzufahren; unser Tourenwart Karl-Peter Kauth hat in der Folge
daraus eine Rundtour über 53 km entwickelt. Zum Bundesradsporttreffen 201 4
war die endgültige Streckenführung festgelegt und ein Flyer dazu fertiggestellt
FahrRad Frühling 201 5
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