FahrRad 1/2015 | Page 53

Werne M it dem Beginn der Naziherrschaft 1 933 wurde für Juden das Leben in Deutschland von Jahr zu Jahr schwieriger. Vom Ausschluss von Erwerbsmöglichkeiten über Sondersteuern und offenen Terror mit massiven Zerstörungen wurde die Schraube immer weiter gedreht und erreichte ihren Höhepunkt mit den Beschlüssen der Wannseekonferenz im Januar 1 942. Danach sollten alle im gesamten nationalsozialistischen Herrschaftsbereich (noch) lebenden Juden ermordet werden. Im Februar 1 943 erging der Befehl, alle in Dortmund lebenden Juden sollten sich am Schlachthof zwecks „Umsiedlung“ einfinden. Der Viehhändler Siegmun d Spiegel hatte frühzeitig beschlossen sich und seine Familie nicht umsiedeln zu lassen, daher erschien die Familie nicht am Sammelplatz. Siegmund und getrennt von ihm seine Frau Marga mit Tochter Karin wurden 1 943 bis 1 945 von mutigen Bauern in Capelle, Herbern, Südkirchen und Werne versteckt und so vor dem Holocaust gerettet. Marga Spiegel hat über diese Zeit und ihre Retter ein Buch geschrieben (siehe Seite 52). Ihre Geschichte ist 201 0 auch unter dem Titel „Unter Bauern“ verfilmt worden und als Buch erschienen (siehe Seite 52). Im ADFC Werne kam Ende 201 3 die Idee auf, die verschiedenen Stationen – Siegmund Spiegel und Marga Spiegel mit Tochter Karin mussten aus Angst vor Entdeckung immer wieder ihre Verstecke wechseln – anzufahren; unser Tourenwart Karl-Peter Kauth hat in der Folge daraus eine Rundtour über 53 km entwickelt. Zum Bundesradsporttreffen 201 4 war die endgültige Streckenführung festgelegt und ein Flyer dazu fertiggestellt FahrRad Frühling 201 5 53