FahrRad 1/2015 | Page 31

Radreise cheres Fahren in der Stadt unmöglich machen. Auch hier ist die Aufmerksamkeit des Radfahrers gefordert. Über das Wetter im Mai in England muss man nicht reden: es regnet fast immer – gerade im Norden. Also wetterfeste Kleidung mitnehmen! In Workington angekommen (natürlich im strömenden Regen) nahmen wir an der bereits genannten Feierlichkeit teil und machten am freien Tag eine Radtour entlang der Küste. Die Rückfahrt erfolgte mit der Bahn; die Fahrräder wurden mit einem Transporter zum Hafen nach Newcastle gebracht. Auch bei den Englischen Bahnunternehmen gibt es für die Radfahrer noch viel zu tun. Über 20 Eisenbahngesellschaften teilen sich in England den Markt; jede mit unterschiedlichen Beförderungsbestimmungen. Genauso vielfältig sind die Regelungen zur Fahrradmitnahme. Ob ein Fahrradtransport möglich ist, sollte man unbedingt vorher nachfragen. Im Zug von Workington nach Newcastle der Northern Rail gibt es nur 2 Fahrradabstellplätze im gesamten Zug, und die müssen vorher auch noch reserviert werden. Dies ist bei fast allen englischen Bahngesellschaften der Fall. Züge der Gesellschaften CrossCountry oder East Coast können bis zu 5 Fahrräder transportieren; die Plätze sind reservierungspflichtig. Tandems, Dreiräder oder Anhänger werden in der Regel nicht befördert. Klappfahrräder können im gefalteten Zustand wie in Deutschland als normales Gepäckstück kostenlos mitgenommen werden. Die Euro-Star-Züge Detaillierte Informationen zur Fahrradmitnahme in englischen Zügen unter : www.vertraeglich-reisen.de durch den Kanaltunnel transportieren Fahrräder; diese müssen allerdings vor der Abfahrt (rund 45 min) aufgegeben werden und es ist nicht sicher, ob das Rad mit dem gleichen Zug fährt wie der Fahrgast! Da heißt es aufpassen! Kosten pro Fahrrad etwa 30 Euro. Fahrradabteil im Nahverkehr für maximal zwei Räder Kartenmaterial für die Planung einer Radreise durch England ist in Deutschland nur schwer zu bekommen. Das Internet hilft hier weiter. Allerdings mit folgender Einschränkung: die Auswahl ist nicht so groß und auch die Kartenmaßstäbe sind nicht so benutzerfreundlich, wie wir es gewohnt sind. Es lohnt sich, vorher die Route auf das Navi zu laden, dann ist man aufder sicheren Seite. Trotz aller Beschwerlichkeiten: Es erwarten den Radfahrer eindrucksvolle Landschaften, interessante Städte, sehr freundliche Einwohner und auch die englische Küche ist deutlich besser als ihr Ruf. Und das Fahren auf der verkehrten Straßenseite ist gar nicht so schwer! Also, ab aufdie Insel! Christian Jänsch FahrRad Frühling 201 5 31