Kreis Unna
M
enschen müssen sich bewegen,
um am gesellschaftlichen Leben
teilnehmen zu können. Ob der tägliche
Weg zum Arbeitsplatz, der Besuch von
einem Bekannten oder Verwandten, ob
das wöchentliche Training im Fußballverein, Mobilität ist ein Bedürfnis, welches
von allen Menschen gleichermaßen geteilt wird und maßgeblich die persönliche
Lebensqualität beeinflusst. Der demografische Wandel, der unter anderem zu
einer Alterung und Schrumpfung der Gesellschaft führt, stellt den Kreis Unna und
die kreisangehörigen Kommunen in diesem Zusammenhang vor die Herausforderung Mobilität für alle Menschen auch
zukünftig flächendeckend und nachhaltig
bereitzustellen.
Im Zeitraum von 201 2 bis 201 3 hat der
Kreis Unna daraufhin als Teilnehmer der
„ZukunftsWerkStadt“, ausgeschrieben
vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), mit einer Förderung
von 250.000 Euro und unter dem Titel
„LebensWerte“ auf diese Herausforderung reagiert und die Nachhaltigkeitsstrategie für den Kreis Unna entwickelt. Ausgehend von den Themenfeldern Bildung,
Wirtschaft, Beschäftigung, Klima und
Mobilität wurden dabei 1 3 handlungslei-
14
FahrRad Frühling 201 5
tende strategische Ziele und insgesamt
47 konkretisierende Teilziele unter Berücksichtigung ihrer Anschlussfähigkeit
an bereits existierende Initiativen und
Pflichtaufgaben im Kreis und die vertikale
Integration zu bestehenden Nachhaltigkeitsstrategien auf anderen administrativen Ebenen formuliert. Ziele im Themenfeld Mobilität sind zum einen die Stärkung
der umweltschonenden Verkehrsmittel
(Bus, Bahn, Rad und Fußverkehr = Umweltverbund) und zum anderen die bewusstere und umweltverträglichere Nutzung und Gestaltung des motorisierten
Individualverkehrs im Kreis Unna. Um die
entsprechenden Zielen zu erreichen,
strebt die Nachhaltigkeitsstrategie dabei
einen Anteil des Umweltverbundes von
mindestens 55% (25% Radverkehr, 20%
Fußverkehr und 1 0% öffentlicher Personennahverkehr) bis 2020 an. Dass dies
eine große Herausforderung ist, zeigt die
Modal Split Untersuchung vom Herbst
201 3, die für den Kreis einen Anteil des
Umweltverbundes von rund 35% (Bus =
5,3%, Bahn-Nahverkehr = 3,8%, BahnFernverkehr = 0,8%, Fußverkehr =
1 2,8%, Radverkehr = 1 2,3%) attestiert.
Seit dem 1 . September 201 4 läuft nun
die 2. Förderphase des Vorhabens, in der