FahrRad 1/2015 | Page 14

Kreis Unna M enschen müssen sich bewegen, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Ob der tägliche Weg zum Arbeitsplatz, der Besuch von einem Bekannten oder Verwandten, ob das wöchentliche Training im Fußballverein, Mobilität ist ein Bedürfnis, welches von allen Menschen gleichermaßen geteilt wird und maßgeblich die persönliche Lebensqualität beeinflusst. Der demografische Wandel, der unter anderem zu einer Alterung und Schrumpfung der Gesellschaft führt, stellt den Kreis Unna und die kreisangehörigen Kommunen in diesem Zusammenhang vor die Herausforderung Mobilität für alle Menschen auch zukünftig flächendeckend und nachhaltig bereitzustellen. Im Zeitraum von 201 2 bis 201 3 hat der Kreis Unna daraufhin als Teilnehmer der „ZukunftsWerkStadt“, ausgeschrieben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), mit einer Förderung von 250.000 Euro und unter dem Titel „LebensWerte“ auf diese Herausforderung reagiert und die Nachhaltigkeitsstrategie für den Kreis Unna entwickelt. Ausgehend von den Themenfeldern Bildung, Wirtschaft, Beschäftigung, Klima und Mobilität wurden dabei 1 3 handlungslei- 14 FahrRad Frühling 201 5 tende strategische Ziele und insgesamt 47 konkretisierende Teilziele unter Berücksichtigung ihrer Anschlussfähigkeit an bereits existierende Initiativen und Pflichtaufgaben im Kreis und die vertikale Integration zu bestehenden Nachhaltigkeitsstrategien auf anderen administrativen Ebenen formuliert. Ziele im Themenfeld Mobilität sind zum einen die Stärkung der umweltschonenden Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Rad und Fußverkehr = Umweltverbund) und zum anderen die bewusstere und umweltverträglichere Nutzung und Gestaltung des motorisierten Individualverkehrs im Kreis Unna. Um die entsprechenden Zielen zu erreichen, strebt die Nachhaltigkeitsstrategie dabei einen Anteil des Umweltverbundes von mindestens 55% (25% Radverkehr, 20% Fußverkehr und 1 0% öffentlicher Personennahverkehr) bis 2020 an. Dass dies eine große Herausforderung ist, zeigt die Modal Split Untersuchung vom Herbst 201 3, die für den Kreis einen Anteil des Umweltverbundes von rund 35% (Bus = 5,3%, Bahn-Nahverkehr = 3,8%, BahnFernverkehr = 0,8%, Fußverkehr = 1 2,8%, Radverkehr = 1 2,3%) attestiert. Seit dem 1 . September 201 4 läuft nun die 2. Förderphase des Vorhabens, in der