Radschnellweg
Der Radschnellweg Ruhr – Zwischen Vision und
Machbarkeit
K
ommt er oder kommt er nicht? Der
Radschnellweg Ruhr (Arbeitstitel
RS 1), geplant, um das Ruhrgebiet zwi
schen den Städten Hamm und Duisburg
mit einem durchgehenden Fahrrad
Highway über 85 Kilometern zu verbin
den. Erste Machbarkeitsbetrachtungen
und Planungsentwürfe für eine Linienfüh
rung liegen vor. Die Federführung für die
ses ambitionierte Projekt liegt beim RVR.
Die Trassenführung im östlichen Ruhr
gebiet soll beginnend in der Stadt Hamm
am Kanal entlang nach BergkamenRün
the führen und von dort über Overberge
auf der ehemaligen Klöcknerbahntrasse
östlich an Kamen vorbei auf der hier so
bezeichneten Zechenbahntrasse über
Heeren bis nach UnnaKönigsborn füh
ren. Von dort kann der Radweg parallel
zur SBahntrasse weiter nach Dortmund
verlaufen. Insgesamt soll der Rad
schnellweg Ruhr für 1 Millionen Men
schen im Ruhrgebiet eine durchgehende
Verbindung schaffen.
Ein Radschnellweg
Kopenhagen
• ermöglicht zügige Reisegeschwindig
keit bis 30 km/h
• ist attraktiv durch geringes KfzAufkom
men und guten Belag
• nimmt dafür max. 20% längere Wege
als die direkte Verbindung in Kauf
• verläuft vorzugsweise durch Tempo 30
Zonen oder Fahrradstraßen sowie auf
Radfahr oder Schutzstreifen auf der
Fahrbahn
• führt nicht über kombinierte Rad und
Fußwege sowie nicht über Straßen be
gleitende ZweirichtungsRadwege, da
dies mit der zügigen Reisegeschwin
digkeit nicht vereinbar ist
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• ist bei separater Führung mindestens
zwei Meter breit
• verläuft geradlinig und hat als Fahrrad
Hauptstraße Vorrang vor anderen Stra
ßen
Insgesamt durchziehen mehr als 350
Kilometer Radwegnetz die Stadt. Dies
schlägt sich vor allem im sehr hohen Rad
fahreranteil nieder. Die Raddichte in der
dänischen Hauptstadt ist so hoch, dass
sich auf vielen Radwegen zu den Haupt
verkehrszeiten Staus(!) bilden. Der Bau
von neuen gut ausgebauten Radschnell
strecken soll noch mehr Leute dazu be
wegen, das Auto stehen zu lassen und
das Rad zu nutzen. Bereits heute radeln
55% der Pendler mit dem Rad zur Arbeit.
Die geplanten Superradwege sollen ins
besondere die Pendler von außerhalb
zum Umstieg auf das Rad bewegen.
FahrRad Frühling 2014
Die Idee und das Vorhaben werden si
cher auch im Kreis Unna noch viele Dis
kussionen auslösen: Finanzierung und
Kosten, Notwendigkeit und Prioritäten
setzung in der Zeit überschuldeter öffent
licher Haushalte.
Ein Blick in andere Regionen und Me
tropolen zeigt, dass diese gut ausgebau
ten Radverkehrsstrecken schon urbane
Wirklichkeit geworden sind oder als Ziele
der Stadtentwicklung und Verkehrsredu
zierung auf der Agenda stehen. Nicht nur
wir im ADFC, sondern auch die Stadt und
Raumplaner wissen, dass das Fahrrad
fahren gesund ist – für die eigene körper
liche Fitness und für unsere verkehrsge
plagten Städte und Metropolen. Das
Fahrrad liegt voll im Trend einer elektro
bewegten Zukunft.