FahrRad 1/2013 | Page 37

Genügt ein Smartphone zur Fahrradnavigation?

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Thema elektronische Fahrradnavigation habe ich mich in Fahr- Rad schon mehrfach geäußert. Seit 2005 bin ich begeisterter Nutzer diverser Geräte, mein aktuelles ist das Falk IBEX 30. Ein Erfahrungsbericht darüber kann in der FahrRad Herbst 2011 nachgelesen werden.
FahrRad-Ausgaben zum Download im Archiv: www. adfc-nrw. de / d9fa1 eab. l
Doch das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind: Seit einiger Zeit bieten Smartphones auch Fahrradnavigation an – und das zum Teil kostenlos oder für wenig Geld. Ich selbst nutze ein Samsung-Smartphone zur Navigation im Auto und bin sehr zufrieden. Mir stellte sich daher die Frage: Kann ein Smartphone ein Fahrrad-GPS-Gerät ersetzen?
Zum Vergleich habe ich die auf Smartphones am häufigsten genutzte Applikation „ komoot“ verwendet. Sie arbeitet in der Heimatregion kostenlos, andere Regionen müssen zu moderaten Kosten gekauft werden. Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Diese App ist das Beste, was ich bisher an Fahrradnavigation ohne Fahrrad-Navi gesehen habe. Sie bietet dem Gelegenheitsnutzer gute Möglichkeiten, sich von A nach B leiten zu lassen, sogar mit Sprachausgabe. Verwundert hat mich, dass man besser die Option „ Wandern“ wählen sollte, um eine fahrradfreundliche Strecke fahren zu können, sonst
N avi g ati on
werden Hauptstraßen bevorzugt. Wer Fahrradnavigation ab und an nutzen will und bereit ist, die systembedingten Nachteile( Akkulaufzeit, Befestigung, Witterungsempfindlichkeit etc.) in Kauf zu nehmen, und wer auf die Nutzung von Strecken( Tracks) aus dem Internet verzichten kann, ist mit der App für das Smartphone gut bedient.
Die App funktioniert wie Autonavigation, allerdings wird die Route nicht neu berechnet, wenn abweichend gefahren wird. Ambitionierte Nutzer greifen jedoch zu einem Fahrrad-GPS-Gerät, da hier ganz einfach die höhere Nutzungsqualität im Vordergrund steht. Dafür müssen
Links: Falk IBEX 30, rechts: Samsung Smartphone mit komoot
aber auch deutlich höhere Investitionen in Kauf genommen werden. Ein Gerät mit Sprachausgabe kann locker über 300 € kosten. Zu bedenken ist, dass bis auf Ausnahmen ein Fahrrad-Navi zur Nutzung im Auto nur bedingt taugt.
Wilfried Prenger
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