Schweißen & Schneiden Mit neuen Schweißlösungen in Richtung Industrie 5.0
Viñolas Metall hat laut Pressemeldung von Fronius im Rahmen der letzten Maßnahmen eine CMT-Roboterschweißzelle in Kombination mit einer TPS-400i-Schweißstromquelle für die Serienfertigung eingeführt . Viñolas Metall plant , alle Altgeräte schrittweise zu ersetzen und arbeitet dafür mit Fronius zusammen . Die Werkseinrichtungen seien vor Kurzem um eine 4.000 m 2 große Produktionsstätte in Banyoles erweitert worden , die die 800 m 2 große Montagewerkstatt in Cornellà del Terri ergänze . Darüber hinaus sei Viñolas Metall von der Fronius Welding Academy nach ISO 3834-2 zertifiziert worden .
Aktuelle Situation und neue Herausforderungen Gegenwärtig entfallen 70 bis 80 Prozent der Produktionszeiten auf Schweißarbeiten . Am häufigsten würden Kohlenstoffstahl , Edelstahl ( 304 , 316 , Duplex und Superduplex ), und COR-TEN ® verarbeitet . Gefügt würden vorwiegend kleinere Komponenten , aber auch Bauteile mit großen Abmessungen und hohem Gewicht , denn die Kunden des Unternehmens kämen aus unterschiedlichen Branchen wie Weinbau , Wasseraufbereitung , Schwimmbadzubehör , Maschinenbau , Anlagenbau , Werkzeugbau , Kraftwerksbau und Eisenbahnbau . Das Spektrum der Blechstärken bewege sich zwischen
Das TPS-400i-CMT-Schweißgerät .
David Viñolas , Geschäftsführer von Viñolas Metall . Fotos : Fronius International GmbH / Viñolas Metall
zwei und 40 mm . Geschweißt werde in den Positionen PA ( Wannenposition ), PB ( Horizontal-Vertikal-Position ) und PC ( Querposition ). Bei Vertikalträgern und Rohren würden auch die Zwangslagen PF ( Steigposition ) und PG ( Fallposition ) genutzt . Die am häufigsten verwendeten Verfahren seien WIG und MIG / MAG bei manuellen Aufgaben sowie das ArcTig- Stichlochverfahren bei automatisierten Anwendungen . Orbitalschweißsysteme kämen ebenfalls zum Einsatz , wobei der Brenner um das Bauteil rotiere .
Die Lösung : Roboterschweißzelle mit TPS 400i CMT Die Herausforderung bestehe nach Unternehmensangaben im Schweißen von Trägern für Schwimmbadüberdachungen . Die schweißtechnische Lösung sei eine Roboterschweißzelle , ausgestattet mit einem TPS-400i- CMT-Schweißgerät , einem Hohlarm-Schweißroboter und einem H-Wender . Der
Wender sei beidseitig mit je zwei senkrechten Drehtischen auf der Horizontalachse ausgestattet . Zwischen den Drehtischen seien maßgeschneiderte Spannvorrichtungen montiert , die jeweils vier Edelstahlträger aufnehmen könnten . Sobald eine Seite des H-Wenders bestückt sei , würden die Träger in die Schweißzelle gedreht und in einem einzigen Zyklus gefügt . Gleichzeitig könnten auf der anderen Seite die fertiggeschweißten Bauteile entnommen und neue positioniert werden . Das spare Taktzeit . Nach dem Teachen der Anlage seien Schweißprogramm und Achsbewegungen vorgegeben und die Schweißnahtqualität gesichert . Der in der Schweißzelle eingesetzte Cold-Metal-Transfer-Prozess ( CMT ) zeichne sich durch minimalen Wärmeeintrag aus . Dieser reduziere die Wärmeeinflusszone und somit die Verformung des Grundmaterials . Gleichzeitig besteche er durch hohe Lichtbogen-
Der Cold-Metal-Transfer-Prozess zeichne sich durch minimalen Wärmeeintrag aus .
Anspruchsvolle Projekte wie Tanks und andere Komponenten aus Kohlenstoffstahl , Edelstahl und Aluminium für die Luftfahrt- , Pharma- und Lebensmittelindustrie würden von Viñolas Metall mit der iWave Pro AC / DC von Hand gefügt .
stabilität , so Fronius . CMT ermögliche dadurch höhere Schweißgeschwindigkeiten bei geringer Spritzerbildung , was Nacharbeiten und Verbrauchsmaterialkosten reduzieren solle .
Standardisierung mit iWave Pro in Roboterschweißzellen Seit Kurzem stehe Viñolas Metall vor einer neuen Herausforderung : Diverse Bauteile müssten vom Schweißroboter sowohl mit dem WIG- als auch mit dem MIG / MAG-Verfahren geschweißt werden . Die schweißtechnische Lösung sei das Multiprozess-Schweißgerät iWave Pro AC / DC von Fronius . Mittlerweile habe man vier weitere Geräte erworben . Viñolas plane , alle Altgeräte schrittweise zu ersetzen . Bis 2025 sollten alle 15 Schweißzellen mit der iWave Pro ausgestattet sein . Der Hauptgrund für den Kauf der Multiprozess-Schweißgeräte liege laut Viñolas im schnellen Verfahrenswechsel . Insgesamt steigere die iWave die Produktivität , da beim Wechsel zwischen WIG und MIG / MAG Zeit verschwendet werden muss , spare Verbrauchsmaterial und benötige weniger Platz . Auf dem Weg von Viñolas Metall zur Industrie 5.0 zeichne sich die iWave Pro durch ihre Kompatibilität mit WeldCube aus , der Schweißdatenmanagement- und Dokumentationssoftware von Fronius .
edelstahl aktuell | Ausgabe 6 | September 2024 37