ADDITIVE FERTIGUNG Laserline erwirbt Mehrheitsanteile an WBC Photonics
Laserline hat laut Pressemeldung 70 Prozent der Anteile des US-amerikanischen Laserspezialisten WBC Photonics übernommen , mit dem Ziel , das Portfolio um blaue Industriediodenlaser mit höherer Strahlqualität zu erweitern . Neben Lasersystemen mit CW-Ausgangsleistungen von derzeit bis zu 4 kW biete Laserline nach Unternehmensangaben nun auch Laser mit sehr hoher Fokussierbarkeit und Strahlqualitäten von 4 mm mrad und besser an . WBC Photonics sei durch ein Management-Buyout der früheren Panasonic-Tochter TeraDiode gegründet worden und produziere Hochleistungsdiodenlaser im NIR- und blauen Wellenlängenbereich . Die Strahlqualität der Lasersysteme werde durch emitterbasierte Wellenlängen-Strahlenbündelung ( Wavelength Beam Combining ) erreicht . Mit der Akquisition erschließe Laserline neue Zielmärkte . Die hohe Fokussierbarkeit ist zum Beispiel für Anwendungen im Bereich des Schweißens und Schneidens sowie in der additiven Fertigung wichtig .
Blaue Diodenlaser In der Elektronikfertigung gelten blaue Diodenlaser heute als Schlüsseltechnologie , da sie eine Vielzahl neuer Optionen zur Bearbeitung von Leitermaterialien im Buntmetallbereich erschließen , so Laserline . Licht im blauen Wellenlängenspektrum von 445 nm werde von Kupfer und Kupferlegierungen fünfmal besser absorbiert als Infrarotstrahlung . Zum Aufschmelzen von Bauteiloberflächen werde deshalb weit weniger Energie benötigt als beim Einsatz herkömmlicher Infrarotlaser . Die ersten blauen Diodenlaser ermöglichten dadurch ein kontrolliertes Wärmeleitschweißen der stark leitenden Buntmetalle Kupfer
Outokumpu : Nächste Schritte in der Metallpulverproduktion
Der blaue Laserline-Diodenlaser bei der additiven Fertigung eines Kupferbauteils . Foto : Laserline GmbH
und Gold . Selbst dünnste Kupferbauteile könnten nach Unternehmensangaben seither ohne künstliche Materialverstärkung gefügt werden .
Outokumpu ist mit einem Pilotprojekt zur Herstellung von Metallpulver an seinem Produktionsstandort in Krefeld laut Pressemitteilung im April 2023 in den Markt für additive Fertigung eingestiegen . Nach Abschluss des ersten Testjahres trete das Unternehmen in die kommerzielle Produktionsphase ein . Zudem seien mehrere Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen gestartet worden , die Stahlpulver für neue Produkte nutzen wollen . Das Unternehmen wolle seine Innovationsstrategie und die Bemühungen um eine Kreislaufwirtschaft stärken , indem es jährlich bis zu 330 Tonnen Metallpulver aus recyceltem Material ( 100 Prozent Edelstahlschrott ) produziere . Outokumpu sei eine Zusammenarbeit mit dem Stahlhandelsunternehmen STAHL KREBS im Rahmen des von der deutschen Regierung finanzierten Projekts REACT eingegangen . Eine weitere Zusammenarbeit sei nach Presseinformationen in der Medizin- und Schmuckindustrie geplant , um an nickelfreien Materialien zu arbeiten , die für Implantate , medizinische Instrumente und Uhren verwendet werden könnten . Diese Kooperation erfolge im Rahmen des öffentlich finanzierten Projekts HiPAM , das vom Technischen Forschungszentrum VTT in Finnland geleitet werde . „ Die Märkte für Metallpulver in der additiven Fertigung sind in den letzten Jahren massiv gewachsen und werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahrzehnts weiter wachsen . Laut Fortune Business Insights belief sich das Gesamtvolumen des globalen Metallpulvermarktes im Jahr 2021 auf 6,75 Milliarden USD , mit einem erwarteten Wachstum auf 10,79 Milliarden USD bis 2029 *. Unser Ziel ist es , einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten , indem wir den Stahlschrott aus der lokalen Produktion nutzen , um neue Lösungen für den Markt zu entwickeln . Nach der Test- und Anlaufphase sind wir nun in der Lage , Kunden und Kooperationspartner mit hochwertigen , emissionsarmen Metallpulvern für den 3D- Druck zu beliefern “, so Marten
Outokumpu weiht die neue Metallpulveranlage in Krefeld ein . Foto : Outokumpu
Franz , Geschäftsbereichsleiter Metallpulver bei Outokumpu .
Lösungen für anspruchsvolle Anwendungen Outokumpu konzentriere sich auf die Herstellung von Metallpulvern für Unternehmen , die Technologien zur Herstellung von Teilen für spezialisierte Anwendungen einsetzen . Um kundenspezifische Anforderungen zu erfüllen , betreibe Outokumpu nach Unternehmensangaben ein Testlabor , in dem die Anwendungen vor Ort angepasst und geprüft werden könnten . „ Wir sind davon überzeugt ,
dass eine nachhaltige und profitable Wirtschaft nur mit einem zirkulären Ansatz erreicht werden kann , der technologische Offenheit und Ressourcenschonung verbindet . Darüber hinaus finden neue Materialentwicklungen und Qualifizierungen statt , um das Portfolio an rostfreien Metallpulvern zu erweitern , indem wir unser 100-jähriges Materialwissen innerhalb der rostfreien Flachprodukte nutzen , wie z . B . ein besser korrosions- oder wärmebeständiges Material zur Unterstützung des Energie- und Luftfahrtsektors “, so Marten Franz weiter .
EDELSTAHL AKTUELL | AUSGABE 7 | OKTOBER 2024 25