AKTUELLES Marcegaglia modernisiert Edelstahlwerk in Sheffield
Marcegaglia hat laut Pressemitteilung Primetals Technologies für die Modernisierung des Edelstahlwerkes in Sheffield , U . K ., ausgewählt . Das Projekt umfasse die Modernisierung eines Elektrolichtbogenofens ( EAF ) mit Rinnenausguss sowie der zugehörigen Entstaubungsanlage . Das Ziel der Modernisierung sei , das Stahlwerk effizienter und umweltfreundlicher zu machen , wobei die Fertigstellung für Mitte 2026 geplant sei . Im Jahr 2023 habe die 1959 gegründete Marcegaglia Group die lang gehegte Vision ihres Gründers Steno Marcegaglia verwirklicht und sei in die Flüssigstahlproduktion eingestiegen . Dabei habe sie den Geschäftsbereich Edelstahl- Langprodukte von Outokumpu übernommen , einschließlich des Stahlwerks in Sheffield , das sich auf die Herstellung von Knüppeln , Vorblöcken und Brammen aus Edelstahl konzentriere . Im August 2024 habe Marcegaglia Primetals Technologies mit der umfassenden Modernisierung des bestehenden Elektrolichtbogenofens ( EAF ) und der Entstaubungsanlage beauftragt . Dieser Auftrag sei nach einer von Primetals Technologies durchgeführten
Studie erteilt worden , die sich auf Optimierungsmaßnahmen zur Steigerung der Produktivität im Stahlwerk fokussiert habe .
Effizienz- und Umweltverbesserungen Sheffield sei historisch als Geburtsort der Technologie zur Herstellung von rostfreiem Stahl von Bedeutung , wo der Metallurge Harry Brearley 1913 den ersten korrosionsbeständigen Stahl entwickelt habe . Der Standort Sheffield werde durch das EAF-Upgrade-Projekt im Vergleich zu Hochofenherstellern in Großbritannien zusätzliche Effizienz- und Umweltvorteile erfahren , so Primetals . Die Modernisierung der EAF-Anlage durch Primetals Technologies solle die Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Ofens verbessern . Um die Stillstandszeit gering zu halten , würden größere Ofenkomponenten vormontiert , und die Fertigstellung sei für Mitte 2026 geplant . Mit dem neuen Elektrolichtbogenofen wolle Marcegaglia die Jahresleistung des Stahlwerks auf über 500.000 Tonnen Edelstahlprodukte erhöhen , die innerhalb der Marcegaglia-Gruppe weiterverarbeitet würden .
Optimiertes Schmelzverfahren Das Projekt umfasse den vollständigen Umbau des bestehenden Ofens , um einen größeren Durchmesser und ein größeres Volumen zu ermöglichen . Dies solle die Schrottbeschickung erleichtern und Verzögerungen reduzieren , was den Schmelzprozess optimiere . Der neue Ofendurchmesser von 7,1 Metern solle die Nutzung der bestehenden Transformatorleistung maximieren und den Austausch von Gefäßen verbessern , um Ausfallzeiten zu minimieren . Zudem solle der Ofenbetrieb durch eine verbesserte Hydraulikanlage und eine neu gestaltete Ofenbühne beschleunigt werden . Als Ergebnis der Modernisierung werde der Produktionsprozess durch den Einsatz eines speziellen Brennersystems und eines Kalk-Dolo-Einblassystems weiter verbessert . Das Entstaubungssystem werde nach Unternehmensangaben mit wassergekühlten Abgasleitungen und einer Niederschlag-Box aufgerüstet , um eine präzise Steuerung des Ofendrucks und eine verbesserte Wärmeableitung aus den heißen Rauchgasen zu ermöglichen .
NVL und thyssenkrupp gründen Joint Venture für F127-Fregatten thyssenkrupp Marine Systems und die NVL haben die geplante Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens bekanntgegeben und laut Pressemitteilung eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet . Ziel der Kooperation sei es , gemeinsam den Bau der MEKO A-400 AMD zu realisieren , einem neuen Schiffskonzept von thyssenkrupp Marine Systems , das speziell für die Anforderungen einer Luftverteidigungsfregatte der Deutschen Marine entwickelt worden sei . thyssenkrupp Marine Systems werde als Hauptanteilseigner des Gemeinschaftsunternehmens mit seinem MEKO-A-400-Design eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Produktion der F127 übernehmen , während NVL seine Fertigungskapazitäten und Erfahrung im Marineschiffbau einbringe . Die genaue Ausgestaltung der Leistungspakete werde im weiteren Verlauf festgelegt .
Vertreter der Marcegaglia-Gruppe und von Primetals Technologies bei der Vertragsunterzeichnung für das EAF-Projekt . Hintere Reihe ( von links nach rechts ): Dr . Tim Wray , Steelmaking and Refractories Manager , Steve Bastow , Head of SMACC , und Tom Eades , Engineering Manager , alle von der Marcegaglia Group . Vordere Reihe ( von links nach rechts ): Matt Clayton , General Manager Sales and Engineering Metallurgical Services U . K . bei Primetals Technologies , Liam Bates , Leiter von Marcegaglia Stainless , und Jon Stewart , Leiter von Metallurgical Services U . K . bei Primetals Technologies . Foto : Primetals Technologies , Limited
Die Zusammenarbeit sei am 2 . September 2024 vom Bundeskartellamt freigegeben worden . „ Wir haben bereits erhebliche Investitionen in die Entwicklung der MEKO-A-400-Technologie und in die Erweiterung der Baukapazitäten am Standort Wismar getätigt . Jetzt ist die Politik am Zug , um das Projekt zur Nachfolge der F124 erfolgreich voranzutreiben und es mit den notwendigen Finanzmitteln zu hinterlegen “, so Oliver Burkhard , CEO von thyssenkrupp Marine Systems . Das Gemeinschaftsunternehmen werde seinen Sitz in Hamburg haben und als Projektgesellschaft für den Bau der F127-Fregatten fungieren . Der Bau der Schiffe solle ab 2025 beginnen , wobei die Standorte Wismar , Hamburg und Wolgast in die Produktion einbezogen würden . Die Deutsche Marine wolle das erste Schiff im Jahr 2034 einsatzbereit haben , vorausgesetzt , der Auftrag werde bald erteilt .
12 EDELSTAHL AKTUELL | AUSGABE 7 | OKTOBER 2024