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Die Stahlindustrie braucht Ordnung – kein Chaos
Die Edelstahlindustrie hat in den letzten Jahren wirtschaftlich viele Tiefen und wenige Höhen erlebt . Viele wünschen sich Aufschwung , Stabilität und Hilfe von der Politik . Doch die Äußerungen mancher Kanzlerkandidat * innen sorgen nun für Unruhe . Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Bochum am 13.01.2025 sagte einer von ihnen , er glaube nicht an die Wasserstofftransformation der Industrie und würde lieber auf Carbon Capture Technologie umsteigen . Dabei haben viele Unternehmen in den letzten Jahren viel Geld in Wasserstoffanlagen und teilweise sogar in eigene Elektrolyseure investiert . Diese Investitionen und der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur wurden bisher laut den Regierungsplänen zum Umbau der Stahlindustrie von der Bundesregierung mit 6,9 Milliarden Euro gefördert . Ein Umstieg auf die Carbon Capture and Storage Technologie wäre für die ohnehin angeschlagene Branche mit hohen Kosten verbunden und Branchenexperten warnen , dass die Infrastruktur für diese Technologie bisher kaum vorhanden ist . Die CCS-Technologie sei keine Alternative zum eingeschlagenen Weg , sondern eine Brückentechnologie und die Wasserstoffindustrie brauche einfach noch etwas mehr Zeit und Vertrauen ( Salzgitter AG , Fraunhofer-Institut und zdf heute ). Nach massiver Kritik aus der Stahlindustrie ist dieser Kandidat zwar zurückgerudert , hinterlässt aber ein Gefühl der Verunsicherung in der Branche . Eine solche Unsicherheit kann dazu führen , dass sich Unternehmen mit zukunftsweisenden Investitionen zurückhalten , was wiederum zu Problemen im Maschinen- und Anlagenbau führt , der wiederum ein wichtiger Abnehmer für die Stahl- und Edelstahlindustrie ist . In ihrem Antrag an den Landtag Nordrhein-Westfalen vom 21.01.2025 mit dem Titel „ Wirtschaft ist wichtiger als Klimaschutz !“ zeigte die AfD-Fraktion in diesem Zusammenhang ihr Unverständnis darüber , dass eine komplette Rücknahme aller Klimaschutzmaßnahmen die deutsche Wirtschaft , ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und damit viele Arbeitsplätze gefährdet . Die Umstellung auf grünen Stahl ist wichtig , um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben , da sie steigende Kosten durch den EU-Emissionshandel und andere Klimaregelungen vermeidet . Ein weiterer Grund ist , dass die Nachfrage nach grünem Stahl steigt , vor allem in Branchen , die ihre eigene Lieferketten dekarbonisieren wollen ( Agora Industrie Report „ Grüne Leitmärkte “ von 2023 ). Gleichzeitig steigen die Kosten für fossile Energieträger und CO 2-intensive Produktionsprozesse , während Wasserstoff mit dem Ausbau der Infrastruktur günstiger wird ( Internationale Energieagentur , 2021 ). Darüber hinaus kann Wasserstoff lokal erzeugt werden , was die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Kohle verringert und Deutschland somit auch unabhängiger von Importen macht . Die Dekarbonisierung ist auch deshalb von übergeordneter Bedeutung , weil die Auswirkungen des Klimawandels mit Unwetteroder Temperaturschäden an Gebäuden , technischen Geräten und der In-frastruktur , Produktions- und Ertragsausfällen , dem Krankenstand sowie gesamtwirtschaftlichen Folgeeffekten oder internationalen Handelsverflechtungen die deutsche Wirtschaft stark belasten . Das Potsdam-Institut für Klimaforschung rechnet für das Jahr 2050 mit Schäden in Höhe von 38 Billionen Euro pro Jahr und Einkommensverlusten von 19 Prozent pro Jahr für die Weltwirtschaft . Ich hoffe , dass ich auf diese Weise zeigen konnte , dass Politik gegen den Klimaschutz , gegen die Menschen , gegen den Fortschritt und gegen die Zukunft nicht gleichbedeutend ist mit Politik für die Wirtschaft , sondern dass gesunde Menschen eine gesunde Wirtschaft schaffen , die nur auf einem gesunden Planeten gesund bleiben kann ! Sonja Wingels
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