Die sogenannte Decksmannschaft führt die Taucher daher in den Einstieg hinein und hilft ihnen wieder hinaus – eine wichtige, aber oft unterschätzte Aufgabe.
Ich tauche zusammen mit Yuri. In Notfällen sind wir gegenseitig der Sicherheitstaucher des anderen. Außerdem gibt es oben einen Bereitschaftstaucher, der vollständig ausgerüstet und falls nötig bereit ist, zu helfen. Beim diesem Einführungstauchgang geht es vor allem darum, sich zu orientieren: die Ausrüstung anzupassen, sich an die Kälte zu gewöhnen und zu lernen, wie man sich seiner Position unter dem Eis bewusst wird. Die Kommunikation läuft über ein DP-1-System und Seilsignale. Hier dreht sich alles um Situationsbewusstsein. Man muss jederzeit wissen, wo man sich im Verhältnis zum Einstiegsloch befindet.
Tarierwesten werden nicht verwendet, da sie einfrieren können. Kleine Flossenschläge sorgen für neutralen Auftrieb und Kontrolle. Unter Eis zu tauchen bedeutet, direkt mit der Einheit an der Oberfläche über die Luftversorgung und die Kommunikationsmittel verbunden zu sein. Wenn die Leine reißt oder die Kommunikation ausfällt, ist das Protokoll klar: Langsam aufsteigen, senkrecht bleiben, das Tauchermesser in die Eisdecke stechen und sich dort festhalten, bis der Bereitschaftstaucher in einem kreisförmigen Suchmuster auf den betreffenden Taucher zukommt.
Der folgende Tag ist Notfallszenarien und dem Rettungstraining gewidmet. Zunächst simulieren wir die Bergung eines bewusstlosen Tauchers. Das Oberflächen-Team meldet das Problem an den Tauchgangsleiter, der den Bereitschaftstaucher nach unten schickt. Der folgt dem Seil, um den Verunglückten zu lokalisieren. Sobald der Kontakt hergestellt ist, werden beide gemeinsam an der Leine