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Beratungsgesellschaft Metafinanz antworteten die Teilnehmer , dass sie unter zwei externen Einflüssen ganz besonders litten . Sie sollten aus einer Liste die für sie größten Gefahren auswählen , wobei Mehrfachnennungen möglich waren . Für 61 sind das „ Überregulierung und Bürokratie “ und für 57 Prozent der „ Fachkräftemangel “. Danach gefragt , wer in der Verantwortung stehe , die Zukunftsfähigkeit von KMU zu verbessern , nannten 48 Prozent „ die Politik “, 40 Prozent aber auch „ den einzelnen Unternehmer “.
Das Problem ist : Parallel zu strukturellen Problemen steigt der wirtschaftliche Druck . War die Auftragslage der von Creditreform befragten Mittelständler im Herbst 2022 noch positiv , die Bücher waren lange im Voraus gefüllt , sieht es inzwischen mau aus . Fast jeder dritte Befragte ( 31,8 Prozent ) meldete einen Auftragsrückgang und nur 17,9 Prozent verbuchten steigende Auftragsbestände . Entsprechend haben sich Umsätze , Erträge und Beschäftigungszahlen der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr allesamt verschlechtert . Nur noch ein Viertel ( 25,2 Prozent ) konnte von einem Umsatzplus berichten , mehr noch ( 26,8 Prozent ) mussten Umsatzeinbußen hinnehmen .
Die einzelnen Branchen sind unterschiedlich betroffen . Im Handel kämpfen , bedingt durch die Inflation und eine hohe Zurückhaltung beim Konsum , 39,1 Prozent der Unternehmen mit rückläufigen Umsätzen ( 33,8 Prozent in 2022 ). Im verarbeitenden Gewerbe – ein Grund ist hier die verhaltene weltweite Nachfrage – sind es 31,6 Prozent ( 17,8 Prozent in 2022 ) und im Baugewerbe sinken die Umsätze bei 20,7 Prozent der Unternehmen ( 12 , Prozent in 2022 ).
Am Bau zeigt sich das ganze Drama besonders anschaulich . Das Statistische Bundesamt veröffentlicht monatlich die Zahl der Baugenehmigungen 2 . Im August 2023 wurden nur 19.300 Wohnungen genehmigt , das sind 31,6 Prozent weniger als im Juli 2023 . Im bisherigen Jahresverlauf klafft inzwischen eine Lücke von 28,3 Prozent – umgerechnet 69.100 nicht beantragte , nicht genehmigte und nie gebaute Häuser und Wohnungen . Gründe dafür können steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen sein , schreibt das Bundesamt . Anders ausgedrückt : Für Privatleute bedeuten 4 Prozent Zinsen statt vormals 1,5 bei gleichzeitig weiter anziehenden Kosten für Material und Handwerker das Aus vom Traum vom Eigenheim . Für die Wohnungswirtschaft bedeuten sie , dass Vorhaben nicht mehr wirtschaftlich sind . Laut Daten des Münchener Ifo-Instituts berichtete mehr als jedes fünfte Bauunternehmen ( 21,4 Prozent ) im September 2023 von stornierten Projekten im Wohnungsbau 3 .
Der Rückzug erscheint vielen Projektentwicklern als Ultima Ratio . Denn selbst wenn sie generell noch über Liquidität verfügen , fällt es ihnen schwer , mit neuen Projekten die Anforderungen der Finanzierer zu erfüllen – zu hoch sind die Kosten , zu gering der mögliche Ertrag .
Investitionsbereitschaft im Sinkflug
Generell trüben die stark gestiegenen Finanzierungskosten die Investitionsbereitschaft – über alle Branchen hinweg . Der Anteil der Unternehmen , die gegenüber Creditreform angaben , dass sie ein Investitionsvorhaben planen , ist von 46,2 Prozent auf 38,4 Prozent abgestürzt . Es ist der niedrigste Wert seit fast 20 Jahren .
Dabei sah es im Jahr 2022 noch richtig gut aus . Im Jahresbericht zum KfW-Mittelstandspanel berichten die Ökonomen der Förderbank , dass die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im vergangenen Jahr gestiegen sei 4 . Dabei hätten KMU ihre Investitionstätigkeit mit 15 Prozent nominal sogar stärker ausgeweitet als der gesamte Unternehmenssektor in Deutschland ( 10,4 Prozent ). Als Gründe führt die KfW Corona- Nachholeffekte im ersten Halbjahr 2022 sowie Vorzieheffekte aufgrund der sich eintrübenden Finanzierungsbedingungen an . Auch steigende Investitionsgüterpreise und nicht zuletzt Anpassungsmaßnahmen an hohe Energiekosten , könnten eine Rolle gespielt haben .
Doch dieses Zwischenhoch ist nun vorüber und das eingetrübte Finanzierungsklima macht sich umso deutlicher bemerkbar . Der restriktive Kurs der Europäischen Zentralbank ist bei den Unternehmen angekommen . Zehn Mal hat sie seit Juli 2022 den Leitzins inzwischen angehoben . War jahrelang nichts günstiger als der nächste Kredit , ist es nun wieder richtig teuer geworden , sich Geld zu leihen . Sieben von zehn KMU , die Schwierigkeiten bei Kreditverhandlungen haben , bezeichnen gegenüber der KfW den zu hohen Zinssatz , den ihre Bank ihnen anbietet , als größte Schwierigkeit . Erst mit weitem Abstand folgen andere Probleme wie eine nicht ausreichende Bonität oder zu wenig Eigenkapital ( 32 Prozent ) sowie ein zu hoher Bearbeitungsaufwand ( 28 Prozent ).
Das deckt sich mit Ergebnissen der Creditreform Analyse , in der gestiegene Kreditzinsen von 96 Prozent der Befragten ebenfalls als größte Verschärfung bei der Unternehmensfinanzierung wahrgenommen werden . Strengere
1 https :// www . presseportal . de / pm / 106965 / 5619018
2 https :// www . destatis . de / DE / Presse / Pressemitteilungen / 2023 / 10 / PD23 _ 412 _ 3111 . html
3 https :// www . ifo . de / pressemitteilung / 2023-10-16 / noch-mehr-stornierungen-im-wohnungsbau-geschaeftsklima-faellt-auf
4 https :// www . kfw . de / PDF / Download-Center / Konzernthemen / Research / PDF-Dokumente-KfW-Mittelstandspanel / KfW-Mittelstandspanel-2023 . pdf
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