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Doch auch die Nachfrage aus dem Bau- und dem Maschinenbausektor geht merklich zurück : „ In der Baubranche sind die Aufträge im ersten Quartal dieses Jahres um 20 Prozent eingebrochen “, sagt Liebold . „ Und auch der Maschinenbau verzeichnet teilweise Auftragsrückgänge im zweistelligen Bereich . Besonders kleineren und mittleren Unternehmen im Stahl- und Metallsektor beschert die gesunkene Nachfrage Probleme , weil sie oft kleinere Kundenkreise einzelner Sparten bedienen . Kriselt es in einer solchen Sparte , können sie nicht auf andere Abnehmer ausweichen .“
Große Herausforderungen
Die Branche muss sich angesichts der europäischen Maßnahmen gegen den Klimawandel auf grundlegende Umwälzungen und im Zuge dessen auf einen herausfordernden internationalen Wettbewerb einstellen : „ Das Thema grüner Stahl beschäftigt den Sektor schon eine ganze Weile “, sagt Liebold . „ Aber die Umstellung auf die wasserstoffbasierte Produktionsweise des Stahls erfordert Milliardeninvestitionen , die den Stahl teurer und damit international weniger wettbewerbsfähig machen “, so Liebold .
„ Die höheren Produktionskosten müssen die Produzenten an die Abnehmer weitergeben . Die kritische Frage lautete allerdings : Bis zu welchem Grad sind letztere bereit , den Aufpreis zu bezahlen und wann beginnen sie , auf Lieferanten im Ausland auszuweichen ? Auch die Hersteller könnten schließlich ihre Produktion in Länder verlagern , in denen geringere Auflagen gelten .“ Dagegen plant die EU eine sogenannte „ Grenzausgleichabgabe “, auch „ Klimazoll “ genannt . Wer energieintensive Güter wie Stahl oder Zement in die EU einführt , soll ab Oktober einen CO2-Preis zahlen , so dass dadurch Wettbewerbsnachteile heimischer Unternehmen , die vergleichbare Waren herstellen , ausgeglichen werden . Ob dies abwanderungswillige Unternehmen , die Produktionskosten einsparen wollen und müssen , umstimmt , bleibt abzuwarten .
Kostenlose CO2-Zertifikate für energieintensive Produzenten in der EU hingegen sollen in den nächsten Jahren wegfallen . „ Der Klimazoll stärkt europäische Produkte zwar innerhalb Europas gegenüber der ausländischen Konkurrenz , auf dem internationalen Markt sind europäische Firmen aber gegenüber Unternehmen aus Ländern mit geringeren CO2-Auflagen im Nachteil “, kritisiert Liebold und warnt : „ Wenn hierauf nicht rechtzeitig reagiert wird , droht die Deindustrialisierung der deutschen Wirtschaft .“
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