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Der CreditManager | Intern
Liebe Leserin , lieber Leser ,
mit Schwung sind wir in das Jahr 2024 gestartet und haben bereits mit der Veranstaltung zum EuGH- Urteil bzgl . des Scorings , wieder den Nerv der Zeit getroffen . Nahezu 100 Teilnehmer : innen haben sich in dieser Veranstaltung zeitnah über die Einschätzungen aus Expertensicht informieren können .
Damit hat uns auch zu Beginn des Jahres die Auswirkung von politisch initiierten Regularien beschäftigt , die an Ausgewogenheit vermissen lassen . An dieser Stelle darf auch die Überlegung erlaubt sein , ob die Entwicklung hinsichtlich des Scorings im Gegensatz zu den Zielsetzungen der „ Verordnung zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr “ steht .
Bei den Entwicklungen der künstlichen Intelligenz ( KI ) wäre es für Credit Manager : innen hilfreich , wenn die Transparenzauflagen des EuGH praxisnah und die Anwendungsgebiete zukünftig nach B2B- und B2C-Aspekten unterschieden würden . Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten oder Firmendaten
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bedingen unterschiedliche Anforderungen .
Credit Manager : innen sind auf der Suche nach konkreten Praxisbeispielen , die eine erfolgreiche Nutzung der KI im Tagesgeschäft belegen und damit Anreize für eigene Initiativen bzw . interne Business Cases liefern . Ein prädestiniertes Einsatzfeld könnten alle Anwendungsbeispiele sein , in denen durch den Einsatz von KI überflüssige Korrekturprozesse vermieden werden . Mit anderen Worten , Maßnahmen zur Vermeidung schlechter Qualität oder im Englischen „ Cost of Poor Quality “ ( COPQ ). Eine Begrifflichkeit bzw . ein Konzept , das der Six Sigma- Methodik folgt .
Unnötige Regularien bzw . eine Einschränkung der Einsatzmöglichkeiten der KI würden den Freiraum für die Ausgestaltung effizienter bzw . effektiver Prozesse minimieren und damit dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen im Wege stehen .
Der Order-to-Cash-Prozess , für den Credit Manager : innen häufig die
Prozessverantwortung tragen , bietet eine Vielfalt von Einsatzfeldern :
• Bei der Deduplizierung und Validierung von Kundendaten z . B . Steuer-ID
• Zur Korrektur bzw . Vervollständigung von Auftragsdaten
• Bei der Verprobung von Rechnungsdaten vor der Rechnungsstellung
• Im Reklamationsmanagement bzw . bei der Rechnungskorrektur
• Bei der Entscheidung über Maßnahmen im Forderungsmanagement
Derartige Praxisbeispiele erzeugen eine große Aufmerksamkeit bei Mitgliedern und sind gern gesehene Beiträge auf dem Bundeskongress oder anderen Veranstaltungen des BvCM .
Der BvCM bietet die Plattform für das Prinzip „ Von den Besten lernen “ und würde sich freuen , wenn derartige Praxisbeispiele die Veranstaltungen noch stärker beleben .
Herzliche Grüße Andreas van Koeverden CCM