DELUXE Mallorca Magazine winter 2016/17 1.12.2016 | Page 48

Mr. Fosh, können Sie uns ein wenig darüber erzählen, wie Sie als Koch angefangen haben? Ich wurde durch Zufall Koch. Als Junge wollte ich in einer Rockband sein oder professionell Fußball spielen. Im Alter von 15 Jahren bekam ich einen Wochenend-Job als Tellerwäscher in einem Restaurant, und ich liebte sofort die Begeisterung der Köche, die Teamarbeit und die Kameradschaft. Da wusste ich, dass ich Koch werden würde. „km 0 ist gerade sehr angesagt“ Mit zwei neuen Restaurants auf der Karte und einem dritten Stern des Guide Michelin 2016 für sein Flaggschiff-Restaurant im Hotel Convent de la Missió sorgt der britische Küchenchef Marc Fosh wieder einmal für Gesprächsstoff. Als eine der schillerndsten Figuren der Gastronomie-Szene wird Marc Fosh von Restaurant-Kritikern oft für seinen Beitrag zur experimentellen Kochkultur der Insel zitiert – Ende der 90er Jahre für avantgardistische Arrangements, heute für moderne, frisch-mediterrane Küche. Mit einem gesunden Appetit für neue Horizonte bewies sich der Brite zuletzt auch als brillanter Geschäftsmann, der allein 2016 drei neue Locations in Palma mit überraschenden Konzepten vorstellte. Neben Catering und Beratung, einer Kochschule, zwei neuen Restaurants und einem Geschäft für Küchenaccessoires und kulinarische Leckereien, seine kontinuierliche Einbindung im Restaurant Marc Fosh im Hotel Convent de la Missió (früher 48 DELUXE als Simply Fosh bekannt) nicht zu vergessen, betreibt Fosh derzeit drei Restaurants in der Altstadt von Palma – eines davon wurde mit insgesamt drei Michelin-Sternen ausgezeichnet – und zeigt keinerlei Anzeichen, dass es damit bereits genug sei. In diesem Jahr eröffnete er Fosh Kitchen, eine schicke Brasserie in einer ehemaligen Chocolaterie, und Fosh Lab, ein Restaurant mit Show-Küche (die auch über einen großformatigen Fernseher einzusehen ist), wo er „experimentelle Konzepte für zukünftige Locations testen“ möchte. Einer der produktivsten Köche Großbritanniens sprac h mit DELUXE über seine Karriere im Ausland und darüber, warum Kreativität und simple harte Arbeit die Geheimnisse seines Erfolges sind. Sie befinden sich heute am Höhepunkt mit dem eigenen Unternehmen – wie kamen die neuen Projekte zustande? Im letzten Jahr habe ich das Unternehmen neu strukturiert und mit viel Glück neue Partner gefunden, die mich unterstützen. Die neuen Restaurants waren lange geplant, und am Ende kam alles perfekt zusammen, wir freuen uns sehr darüber. Fosh Lab ist ein sehr intimer und exklusiver Raum, in dem wir unsere kreativen Energien verwirklichen können, und eine sehr coole, neue gastronomische Erfahrung für Palma. Fosh Kitchen ist ein lebendiges mediterranes Bistro, in dem der Schwerpunkt auf den besten Zutaten liegt, einfach auf gesunde Weise zubereitet. Ich denke, es ist ein Restaurant, wo man jeden Tag essen könnte. Mit zahlreichen Locations, bleibt Ihnen Zeit zum Kochen? Was sagen Sie Kritikern auf die Frage, ob Sie jetzt ein Label werden? Als Koch und Restaurantbesitzer liegt mein Schwerpunkt beim Essen. Täglich in einem High-End-Restaurant zu kochen, ist körperlich sehr anstrengend, und im Laufe der Karriere lernt man, ein guter Lehrer zu werden und zu delegieren. Es ist klar, dass ich nicht immer in der Küche stehen kann, dafür haben wir wunderbare Teams in allen unseren Restaurants. Mein Job ist es, sicherzustellen, dass sie unserer Philosophie der Gastfreundschaft und der sauberen, gesunden mediterranen Küche mit reinen Aromen folgen. Ein Fosh Restaurant verschreibt sich diesen Idealen. Ich weiß nichts darüber, eine Marke zu werden. Als Koch denke ich, wenn Sie lange genug erfolgreich gewesen sind, setzen die Gäste Vertrauen in Ihren Namen, wenn sie essen gehen. Es ist eine große Verantwortung, und ich bin sehr stolz und dankbar, dass wir solch eine treue Kundschaft haben, die uns immer unterstützt und uns hilft, uns jeden Tag zu verbessern. Wie erklären Sie Ihren kontinuierlichen Erfolg? Wie jeder andere habe ich Höhen und Tiefen, aber ich bin von Natur aus ein positiver Mensch und ich bleibe nie lange stehen. Ich habe mich langsam nach vorne gearbeitet, und ich glaube, dass man, wie in jedem Geschäft, ständig Wege suchen sollte, das