dass es sie gibt, aber im normalen Alltag sind echte Hilfen und zumal
spontane Mangelware. Man ist auf sich und sein Gefühl allein gestellt.
Es gibt nervenstarke Eltern, die rührend geduldig mit ihrem Nachwuchs
umgehen. Aber mal ehrlich: Möchten Sie in der Haut der Mutter
stecken, die hilflos vor einem ausflippenden Kind steht, das sich auf
den Boden wirft, schreit und strampelt, dann auch noch kluge Jungfern
mit altbackenen Ratschlägen bissige Kommentare wie „Das arme Kind,
man sollte das Jugendamt einschalten“ abgeben? Wohl eher nicht!
Man hat es nicht leicht, vor allem wenn einem der Sachverstand fehlt
zu deuten, was dem Schreibaby nun fehlt: Ist es die feuchte Windel,
der Pups, der querliegt und nicht raus will, sind es Blähungen (die
häufigste Ursache!), hat das Kleine Durst oder Hunger, ist es
übermüdet? Man weiß es nicht, denn es kann ja nicht sagen: „Ich habe
Hunger!“
Also ist es oft Bauchgefühl, mit dem man das Schreien zu unterbinden
versucht. Schlimm sind natürlich solche Situationen, wo andere
Mitmenschen total da von betroffen und angefressen sind, etwa bei
einem langen Nachtflug über Kontinente hinweg. Das kann schon mal
nerven.
Statt der hilflosen Mutter dann dabei zu helfen, damit alle einen
angenehmen Flug haben, kommen gerade die gereizten und absolut
nicht hilfreichen Kommentare wie „Schlechte Mutter, sie sollte doch ihr
Kind kennen und wissen, was zu tun ist!“
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