Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Wanderer auf dem inneren Pfad (Leseprobe) | Page 15

Sprache aus, die immer mehr enthüllt, je tiefer man nachdenkend in sie eindringt. Als echter Orientale schmückte er seine Lehren nach alter Sufitradition mit anschaulichen Bildern und Geschichten, einem jeden verständlich. Oft hat man beim Lesen das Empfinden: das habe ich doch schon immer gewusst; denn er vermag die in unserem Innern verborgene Sehnsucht auszudrücken und bewusst zu machen. Die Sommerschule des Jahres 1926 bildete den Höhepunkt seines Wirkens. Am 13. September, dem Jahrestag seiner Abreise aus Indien im Jahre 1910, verbrachte er den letzten Tag mit seinen Murids und legte in einem feierlichen Akt den Grundstein für einen künftigen Sufi-Tempel, das Universel. Bald darauf kehrte er in seine geliebte Heimat zurück, die er seit 1910 nicht mehr gesehen hatte. Er hoffte dort die Ruhe und Zurückgezogenheit zu finden, um sich von den Anstrengungen der letzten Jahre zu erholen, die ihn physisch erschöpft hatten. Doch für ihn war die Zeit gekommen, seine irdische Aufgabe war erfüllt. Am 5. Februar 1927 starb Pir-o-Murschid Hazrat Inayat Khan in Delhi. Die Nachfolge übernahmen nacheinander seine Brüder und Nachkommen bis heute. Die Sufi-Botschaft hat sich auch nach seinem Tode durch die hingebungsvolle Arbeit seiner Schüler weiter verbreitet. Heute gibt es in vielen Ländern Gruppen seiner Anhänger. Das vorliegende Bändchen bietet eine Auswahl aus seinem umfangreichen Werk, das inzwischen in einer dreizehnbändigen Gesamtausgabe erschienen ist. 15