Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Die Gathas - Weisheit der Sufis von Hazrat Inayat | Page 27

mit der Hand beim Abschied von einem Freund hat dieselbe Bedeutung, er möge in einer guten Verfassung bleiben und sich des Lebens erfreuen. Wenn jemand gähnt, ist es im Osten Brauch, dass ein Freund, der neben ihm steht, in die Hände klatscht oder mit den Fingern schnalzt. Gähnen verlangsamt naturgemäss den Rhythmus, er fällt sozusagen ab, - das Händeklatschen oder das Fingerschnalzen des Freundes fordert zum Beibehalten des vorherigen Rhythmus auf. Verschiedene Völker haben verschiedenen Bräuche. Ungewohnte Bräuche kommen einem nicht nur fremdartig und sinnlos, sondern oft auch lächerlich vor. Es ist die Aufgabe des Weisen, die Dinge zu durchschauen, und diese Art der Betrachtung nennt man Einsicht. I. 4. Bräuche (2) Es gibt verschiedene Bräuche des Grüssens, und in jedem Brauch ist ein Hinweis, der die psychische Bedeutung erklärt, die dahinter steht. Die Hindus grüssen, indem sie die Handflächen aneinander legen, was als ein Zeichen der Vollkommenheit gilt, weil die rechte Hand die positive, die linke die negative Kraft darstellt, und wenn positiv und negativ zusammengefügt werden, summiert es sich zur Vollkommenheit. Das Bildnis Buddhas, das von Millionen Menschen in der Welt verehrt wird, stellt ebenfalls Vollkommenheit dar, das Sitzen mit gekreuzten Beinen, aneinander gelegten Handflächen, geschlossenen Augen zeigen, dass die positiven und die negativen Kräfte vereint wurden. Das Grüssen der Chinesen besteht im Falten der Hände, wobei jeder die gefalteten Hände des andern berührt, was heisst, dass die Vollkommenheit der Kraft von beiden sich treffen solle. Aus dem gleichen Grund schütteln die Araber die Hände mit beiden Händen, denn nur eine Hand zu geben, würde bedeuten, nur die Hälfte seines Magnetismus zu geben. Wenn man beide Hände gibt, beweist di es, dass man nichts zurückhält. Die Perser legen die Hand aufs Herz, was die freundschaftliche Gefühle andeutet, die aus der Tiefe des Herzens kommen, dass der Gruss nicht nur oberflächlich ist, sondern aus wahrer Gefühlstiefe kommt. 25