Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Die Erleuchtung des Schattens - Leseprobe | Page 41
– I. Prolog : Dem Lehrer begegnen –
Wie die Tänze begannen (E-Mail 1999)
5. April 1999
Danke für die neuen Infos über das Tanztreffen in Silver City. Das
hat mich angeregt, über die Entstehung der Tänze nachzudenken. Wie
du weißt, fingen sie ganz klein und ohne Trara an.
Murshid S.A.M. hatte 1967 eine Handvoll Schüler/innen, mit
denen er anfing, den Darshan [Segen durch den Blick] von Krishna,
Buddha, Jesus und Mohammed etwa einmal im Monat zu geben.
Er gab nicht allen alle Darshans, sondern fragte jede Person nach
ihrem Lieblingsbotschafter Gottes und gab dann den Darshan dieses
Botschafters. Den weiter fortgeschrittenen Schüler/innen oder denen,
die mehr aufnehmen konnten, gab er vielleicht alle Darshans – wobei
Mohammed nur für einige wenige vorbehalten war.
Die nächste Stufe waren das Tasawwuri-Gehen in der Einstimmung
von Moses, Jesus und Mohammed – und für einige der Frauen das Gehen
in der Einstimmung von Maria und Fatima.
Dies schien die Vorarbeit für die Tänze zu sein, die später kommen
sollten. Er gab uns auch Geh-Übungen, die sich auf die Chakren bezogen,
doch ich kann mich nicht genau erinnern, ob sie vor oder nach den ersten
Tänzen kamen, nämlich dem Allah- und dem Ramnam-Schlangentanz,
sowie dem Drei-Wazifa-Tanz (Subhan Allah, Alhamdulillah, Allah Ho
Akbar).
Nach jenen ersten Tänzen, die er seinen Freunden und Kollegen
zeigte, indem er lediglich zwei oder drei von uns in irgendeinem
Wohnzimmer einbezog, erschienen ihm die Tänze regelmäßiger als
Vision. Er beklagte sich manchmal darüber, überhaupt keinen Schlaf
zu bekommen, weil Gott ihm die ganze Nacht neue Tänze zeigte. Im
weiteren Verlauf wurden die Tänze auch komplexer in Bezug auf die
Bewegungen. Die Wazifa-Gänge, von denen er als „Super-Psychiatrie“
sprach, kamen ebenfalls in dieser Zeit (ungefähr im Frühling 1968)
durch.
Die ersten komplexeren Tänze waren der Derwisch-Zyklus, der
Einführungs-Bismillah-Tanz mit Drehungen und der Er-Rahman Er-
Rahim-Tanz für Partner. Später folgten der Kalama-Tanz, der Nembutsu-
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