Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Die Erleuchtung des Schattens - Leseprobe | Page 36

– Die Erleuchtung des Schattens – 1971 leben die Tänze durch die Inspiration seiner Anhänger/innen weiter. Es begann im Frühling 1969. Murshid konnte nachts immer weniger schlafen, hatte dafür aber ein gesteigertes visionäres Bewusstsein. Mit Murshids Worten: „Allah (Gott) hält mich nachts wach, damit ich Visionen neuer Tänze empfangen kann.“ Oft brauchte es zwei oder drei Tage, bevor ein Tanz, den Murshid in einer Vision wahrgenommen hatte, auf die mentale Ebene herunter kam, um ihn später schriftlich festzuhalten. Die ersten Tänze, die kamen, waren einfache Tänze vom Typ Folge- dem-Lehrer, sie benutzten entweder „Allah, Allah“ oder „Om Sri Ram Jai Ram Jai Jai Ram“ als zündende Worte, heilige Namen Gottes, die im Mittelpunkt der Tänze stehen. Murshids eigene Worten geben das Geheimnis preis: „Kein Tanz ist ein spiritueller Tanz, nur weil er so genannt wird; damit ist keine bestimmte Form oder Technik oder ein bestimmtes Ritual gemeint. Was bleiben muss, ist der heilige Satz; dieser heilige Satz, und nicht die Form, ist die Grundlage der Entwicklung entlang dieser Linie.“ Nach und nach wurden andere Bewegungen hinzugefügt, meistens aus verschiedenen Volkstänzen, die Murshid kannte, er war früher in seinem Leben ein eifriger Hobbyvolkstänzer gewesen. Murshid sagte, er sei als Jugendlicher sehr schüchtern gewesen und sei einer Volkstanz- Gruppe beigetreten, um seine Zurückhaltung zu überwinden. Er integrierte Volkstanz-Bewegungen aus aller Welt, lieh aus von Orten, die er während seiner Auslandsreisen 1956 und 1962 besucht hatte. Wie es Murshids Art war, schrieb er ständig seinen alten Freunden, um sie die erstaunlichen neuen Entwicklungen in seinem Leben wissen zu lassen, Freunde, die wie Murshid in ihren Sechzigern und Siebzigern waren. Viele seiner alten Freunde beglückwünschten ihn, einige taten seine Bemerkungen lediglich ab als die Possen eines schon exzentrischen Mannes, während junge Menschen mehr und mehr die Quelle von Baraka (arabisch für: magnetischer Liebessegen, der eine mystische Atmosphäre durchtränkt) zu erfahren begannen, die lange nicht aktviert worden war durch ein lebenslanges Muster von Zurückweisung durch seine Angehörigen. Zur gleichen Zeit kultivierte Murshid eine stetige Korrespondenz mit dem Humor-Kolumnisten des San Francisco Chronicle, Art 36