Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Der Zauber Indiens - Aus dem Leben eines Sufi | Page 22
Er lehrte uns, sie zu beobachten, doch sie weder nachzuahmen noch ihnen zu folgen, sondern eine Ausgeglichenheit
im Leben zu bewahren und in nichts extrem zu sein.
Es war sein höchster Wunsch, uns Kinder so aufzuziehen, dass wir ein glückliches und normales Leben haben
sollten. Als er entdeckte, dass mein ältester Bruder als Knabe
Gedichte geschrieben hatte, zerstörte er sie aus diesem Grund. Er
wollte nicht, dass mein Bruder ein Dichter werde. Dichtung und
Mystik erschienen ihm als Wege zu Tragödie und Sorge, die von
einem aktiven, glücklichen und normalen Leben wegführten.
Er hatte eine liberale Gesinnung. Zum Beispiel stellte
er keine Regeln für uns auf in Bezug auf die Heirat. Er war
ohne Vorurteil gegenüber Kasten und Ethnien, darin zeigte er
seine Sufi-Überzeugung. Diese Haltung brachte meinem Vater
hohen Respekt ein in den Augen unseres Großvaters, ebenso
wie in unserer Familie. Auf diese Weise wurde unser Vater bis
zum Ende seines Lebens hoch geachtet.
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