Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Der Zauber Indiens - Aus dem Leben eines Sufi | Page 21

der da herrschte. Es war jene ernsthafte Seite und Festigkeit im Charakter meines Vaters, sogar mehr als sein Erfolg als Künstler, die Moula Bakhsh veranlassten, ihn zu bitten, in seinem Haus zu leben und ihn später als seinen Schwiegersohn zu akzeptieren. Aus der Ehe mit der ersten Tochter von Moula Bakhsh, Fatimabibi entstammte eine Tochter, Jennahbibi. Nach einigen Jahren starb Fatimabibi, und Rahmat Khan war sehr verzweifelt und wollte Baroda verlassen, um in sein Heimatland zurückzukehren. Aber mein Großvater war seinem noblen Charakter so zugetan, dass er nicht wünschte, von ihm getrennt zu sein. So arrangierte er die Heirat mit seiner zweiten Tochter, ihr Name war Khatidjabibi. Sie hatten vier Söhne, der älteste war Inayat Khan, der zweite Maheboob Khan und der dritte hieß Karamat Khan, sein Kosename war Papumiyan, der vierte Sohn war Musharaff Khan. Leider starb der dritte Sohn, als er etwa acht Jahre alt war, und später starb auch unsere Mutter, weil sie den Verlust ihres Sohnes nicht ertragen konnte. Karamat Khan war ein sehr mutiger und brillanter Junge. Er kannte keine Angst und ritt sogar auf dem Rücken eines Schwanes. Diese von Natur aus wilden Tiere ertrugen dies ohne Protest. Als Ustad lebte mein Vater ein Leben der Praxis in der Welt, jedoch immer mit Achtung und Respekt für die Religion. Er war immer bereit, Fakiren und Madzubs Gastfreundschaft zu erweisen. Er lud sie als heilige Männer in sein Haus ein, und tat alles für sie, was er konnte. Er lehrte uns, seine Kinder, großen Respekt vor ihnen zu haben und zu erkennen, welche Entwicklungen in einem Menschen möglich waren. Ein Madzub ist eine Seele, die sich über dieses irdische Leben erhebt und in Einheit mit Gott lebt. Ein Madzub kann das Bewusstsein der weltlichen Menschen täuschen, sie denken, er sei geisteskrank. Ein Madzub wird selten einen Segen erteilen, doch mein Vater spürte, dass ihre Gegenwart ein Segen ist, und so brachte er uns zu ihnen, wenn sie in unser Haus kamen zum Ausruhen und Essen. 21