Bücher über Interreligiöse Spiritualität, Meditation und Universaler Sufismus Das Heilige Buch der Natur (Leseprobe) | Page 8

Einleitung Ein Schicksalsschlag versetzte mich 2006 plötzlich in der Lage, die bisherigen Managementaufgaben im Bereich der biologischen Landwirtschaft hinter mir zu lassen und mich um Grundlegendes zu kümmern. Seit 20 Jahren war ich dabei gewesen, aus den gesammelten Werken des indischen Sufi Meisters Hazrat Inayat Khan die Ansätze zum Thema Mensch und Natur herauszudestillieren. Nun war die Zeit reif, aus dem Material ein Manuskript zusammenzustellen. Ich meine, dass wir für unser persönliches Leben und auch gesellschaftlich dringend ein grundlegend anderes Verständnis davon brauchen, was Natur ist. Diese neue Vision hinterließ Inayat Khan. Eine neue Sicht auf unsere Umwelt ist nicht nur eine Frage des Verstehens. Informationen und Hintergründe darüber, wie Mensch und die ihn umringende Natur weltweit miteinander in inniger Verbindung stehen, werden immer zahlreicher. Der Universale Sufismus ist hierbei nicht nur eine hilfreiche Philosophie, sondern vor allem auch ein moderner Ansatz, unser Herz für alle Mitgeschöpfe zu öffnen. Möge dieses Buch dazu beitragen und so mithelfen, eine neue Zeit mit einem anderen Umgang von uns Menschen mit der Schöpfung möglich zu machen. Dieses Buch spricht manchmal von Gott. Das ist in der heutigen Zeit, auch für mich, oft eine Zumutung. Das Wort „Gott“ ist zu sehr mit Inhalten verknüpft, die uns bedrücken und nicht erheben. An dieser Stelle sei nur klargestellt, dass ich mit „Gott“ schlichtweg ausdrücken möchte, was sonst unaussprechlich wäre. Manche Sufis meinen, es sei besser, von „Allah“ zu sprechen. Auch dieses Wort ist jedoch stärker belastet als je zuvor. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass auch Christen mit arabischer Muttersprache Gott „Allah“ nennen. Sei es darum. Das Wort Gott ist gut genug. Wir müssen nur bereit sein, den Ballast, die Verwirrung und die Vorurteile über Bord zu werfen, die uns daran hindern, Gott in der Schöpfung zu sehen und zu erleben. Als Holländer ein deutsches Buch zu schreiben ist ein Abenteuer. Der Vorteil ist, dass die Sprache nicht selbstverständlich ist. Ein Nachteil: im Holländischen gibt es keine weiblichen und männlichen Wörter. Das heißt, dass ich dem emanzipatorischen Ringen in der deutschen Sprache, dem Weiblichen eine dem Männlichen ebenbürtige Position zu verschaffen, nicht ganz gewachsen bin. Liebe LeserInnen, ich bitte Sie um Nachsicht, wenn ich nicht konsequent genug darin bin, immer beide Geschlechter gleichgewichtig zu ihrem Recht kommen zu lassen. Fazit: Gott ist in diesem Buch immer weiblich und männlich. -8-