BIG PICTURE digital 04/2015 | Page 47

Low Winter Sun Das US-Remake einer britischen Serie taucht tief in die verwundete Seele von Detroit ein H Auch ein Killer-Cop kann sich noch im Spiegel ansehen ier wird nicht lange gefackelt: Bereits in der Eingangssequenz ertränken die beiden Polizisten Frank Agnew und Joe Geddes ihren korrupten Kollegen Brendan McCann im Hummerbecken eines Restaurants und versenken ihn anschließend in seinem Wagen im Detroit River. Ihre Hoffnung, dass die Sache als Suizid eingestuft wird, erfüllt sich zwar nicht, aber immerhin werden Frank und Joe selbst als Ermittler in dem Mordfall eingesetzt. Das bietet ihnen gute Gelegenheiten, Beweismittel verschwinden zu lassen und Spuren zu verwischen. Das ist auch dringend nötig, da sich ein hartnäckiger interner Ermittler für die Tat interessiert. Ebenfalls nicht glücklich über McCanns Ableben ist der Kleingangster Damon Callis, der mit der Rückendeckung des korrupten Cops zum Drogenkönig aufsteigen wollte. Viele Figuren und Handlungsstränge bevölkern die zehn Episoden, die ein düsteres Bild der ehemals blühenden Industriestadt Detroit zeichnen. [re] Fazit: Teils verwirrendes Kriminaldrama, das aber mit guten Hauptdarstellern und einer dunklen Atmo punkten kann OT: Low Winter Sun, USA 2013 R: diverse D: Mark Strong, Lennie James, James Ransone, Sprague Grayden, Athena Karkanis FSK: 16 Jahre L: 450 Minuten Anbieter: Studio Hamburg Ab 10. April 2015 auf DVD und Blu-ray WERTUNG Penny Dreadful ✪✪✪✪✪ Hellseherinnen, Vampirjäger und Professoren unter sich Schauergeschichten aus dem viktorianischen England, kunstlos miteinander verknüpft G roschenromane mit allerlei sinistren Figuren bilden die Grundlage von ineinander verwobenen Storys, die ein nicht immer passendes Potpourri bilden. Da sucht Sir Malcolm Murray (Timothy Dalton) nach seiner verschwundenen Tochter Mina, die von einem finsteren Dämon entführt wurde, Dorian Gray verführt abwechselnd Männlein und Weiblein, Victor Frankenstein wird von seinem ungeliebten Monster gezwungen, ihm eine Gefährtin zu erschaffen, und wenn ein bisschen Action nötig ist, tritt der amerikanische Revolverheld Ethan Chandler (Josh Hartnett) auf den Plan. Obwohl die Hintergründe der einzelnen Charaktere nach und nach erläutert werden, fehlt den Episoden der alles verbindende rote Faden, auch Eva Green als undurchsichtige Vannesa Ives kann das verzweigte Geschehen nicht wirklich zusammenhalten. Der Horror ist nicht erschreckend, der Sex nicht erotisch, man verweilt zu sehr an der gelackt-schönen Oberfläche.  [re] Fazit: Blutleeres Schauer-Sammelsurium, dem eine stringente Story fehlt. Pluspunkte gibt es für die aufwendige Ausstattung OT: Penny Dreadful (Season 1), USA/IRL/GB 2014 R: diverse D: Eva Green, Josh Hartnett, Timothy Dalto