Low Winter Sun
Das US-Remake einer britischen Serie taucht tief
in die verwundete Seele von Detroit ein
H
Auch ein Killer-Cop kann sich
noch im Spiegel ansehen
ier wird nicht lange gefackelt: Bereits in der Eingangssequenz ertränken die beiden Polizisten Frank Agnew und
Joe Geddes ihren korrupten Kollegen Brendan McCann im
Hummerbecken eines Restaurants und versenken ihn anschließend
in seinem Wagen im Detroit River. Ihre Hoffnung, dass die Sache als
Suizid eingestuft wird, erfüllt sich zwar nicht, aber immerhin werden Frank und Joe selbst als Ermittler in dem Mordfall eingesetzt.
Das bietet ihnen gute Gelegenheiten, Beweismittel verschwinden zu
lassen und Spuren zu verwischen. Das ist auch dringend nötig, da
sich ein hartnäckiger interner Ermittler für die Tat interessiert.
Ebenfalls nicht glücklich über McCanns Ableben ist der Kleingangster Damon Callis, der mit der Rückendeckung des korrupten
Cops zum Drogenkönig aufsteigen wollte. Viele Figuren und Handlungsstränge bevölkern die zehn Episoden, die ein düsteres Bild der
ehemals blühenden Industriestadt Detroit zeichnen.
[re]
Fazit: Teils verwirrendes Kriminaldrama, das aber mit guten
Hauptdarstellern und einer dunklen Atmo punkten kann
OT: Low Winter Sun, USA 2013 R: diverse D: Mark Strong, Lennie James, James Ransone,
Sprague Grayden, Athena Karkanis FSK: 16 Jahre L: 450 Minuten Anbieter: Studio Hamburg Ab 10. April 2015 auf DVD und Blu-ray
WERTUNG
Penny Dreadful
✪✪✪✪✪
Hellseherinnen, Vampirjäger
und Professoren unter sich
Schauergeschichten aus dem viktorianischen
England, kunstlos miteinander verknüpft
G
roschenromane mit allerlei sinistren Figuren bilden die
Grundlage von ineinander verwobenen Storys, die ein nicht
immer passendes Potpourri bilden. Da sucht Sir Malcolm
Murray (Timothy Dalton) nach seiner verschwundenen Tochter
Mina, die von einem finsteren Dämon entführt wurde, Dorian Gray
verführt abwechselnd Männlein und Weiblein, Victor Frankenstein
wird von seinem ungeliebten Monster gezwungen, ihm eine Gefährtin zu erschaffen, und wenn ein bisschen Action nötig ist, tritt
der amerikanische Revolverheld Ethan Chandler (Josh Hartnett)
auf den Plan. Obwohl die Hintergründe der einzelnen Charaktere
nach und nach erläutert werden, fehlt den Episoden der alles verbindende rote Faden, auch Eva Green als undurchsichtige Vannesa
Ives kann das verzweigte Geschehen nicht wirklich zusammenhalten. Der Horror ist nicht erschreckend, der Sex nicht erotisch, man
verweilt zu sehr an der gelackt-schönen Oberfläche.
[re]
Fazit: Blutleeres Schauer-Sammelsurium, dem eine stringente
Story fehlt. Pluspunkte gibt es für die aufwendige Ausstattung
OT: Penny Dreadful (Season 1), USA/IRL/GB 2014 R: diverse D: Eva Green, Josh Hartnett,
Timothy Dalto