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Im tiefschwarzen Trikot: Hannes
(Mitte) geht im Freundeskreis auf die
finale Etappe seiner Lebenstour
Hin und Weg
Bittersüßes Roadmovie vom „Lammbock“-Regisseur: Seine Freunde begleiten einen unheilbar kranken jungen Mann auf einem denkwürdigen Fahrrad-Trip zu dessen Sterbehilfe-Termin
J
edes Jahr trifft sich die sechsköpfige Freundesgruppe zu
einem gemeinsamen, ausgedehnten Fahrradurlaub. Diesmal
darf Kikis Ehemann Hannes das Ziel aussuchen. Der entscheidet sich ausgerechnet für Belgien – wo man doch viel schöner
in der warmen Sonne Italiens hätte strampeln können! Hannes hat
aber eine noch viel unangenehmere Überraschung in petto: Das
Reiseziel Ostende soll auch zum Ende seines Lebensweges werden.
Denn bei dem jungen Mann wurde ALS diagnostiziert, die seltene,
heimtückische Nervenkrankheit, die seit der auf Youtube zum viralen Hit avancierten „Ice Bucket Challenge“ in aller Munde ist.
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Eine Heilung gibt es nicht, der qualvolle Weg zum Tod scheint unausweichlich. Im in Sachen Sterbehilfe liberalen Belgien will Hannes
deshalb lieber selbstbestimmt einen Schlussstrich ziehen – begleitet
von seinen besten Freunden, mit denen er auf dem Weg dahin
nochmal tüchtig auf den Putz hauen möchte.
Dramaturgischer Kunstgriff zum Erhöhen der Feelgood-Quote ist
ein altbewährtes Spiel, bei dem man sich gegenseitig kleine Mutproben stellt. Ein Glittertransen-Auftritt in der Disco oder eine ausgelassene Camping-Schlammschlacht sind nette Highlights, sonst ist
die Radeltruppe eher in der schmunzlerdekorierten Touristenklasse