BIG PICTURE digital 01/2016 | Page 8

KINO /Neustarts Trumbo „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston schlüpft in die Haut des begnadeten Drehbuchschreibers Dalton Trumbo, der in den Vierzigern ins Visier von McCarthys Kommunistenjägern gerät. D er Zweite Weltkrieg ist vorbei. Aus den verbündeten Sowjets werden Erzfeinde, die kommunistische Ideo­logie wird in den USA zur Staatsgefahr erklärt. Auch viele Promis und Filmschaffende bekommen es mit den Politwächtern zu tun und müssen sich vor einem offiziellen Untersuchungsausschuss nach ihrer Gesinnung ausquetschen lassen und Gleichgesinnte diffamieren. Einer von ihnen ist der vielbeschäftigte Drehbuchschreiber Dalton Trumbo, seit den frühen Vierzigern bekennender Kommunist. Weil er sich bei der Anhörung nicht zum Sündenbock machen lässt, wandert der Familienvater in den Knast. Der Spießrutenlauf geht auch nach seiner Entlassung weiter, denn kein Regisseur will mit einem von der „schwarzen Liste“ zusammenarbeiten. Immerhin kann er Billigfilmkönig Frank King (John Goodman) davon überzeugen, unter einem Pseudonym Bücher für dessen Schundstreifen zu schreiben – für einen Spottpreis, aber es reicht irgendwie, um die Familie und einige der geächteten Kollegen über die Runden zu bringen. freiheiten mit übergroßen Gesten im Keim. Immerhin: Bryan Cranston ist klasse in der Rolle des streitbaren Schreibers, Helen Mirren ätzt gekonnt als reaktionäre Presse-Giftspritze. Und wenn John Goodman als wuchtiger B-Movie-König über die Leinwand walzt, hat er dabei viele der sporadischen, aber treffsicheren Lacher auf seiner