ASO! Augsburg Süd-Ost September 2015 | Page 6

6 A S O ! September 2015 Hochzoll und seine Brücke - Teil 3* 1805 besetzt Napoleon das sich neutral erklärende Augsburg. Die Stadt muss schwerste Opfer für die Besatzungsarmee bringen. La Bastion: Napoleon baut in Hochzoll Zu dieser Zeit befiehlt er die Brücke gegen österreichische Angriffe mit einem Brückenkopf mit Palisaden auf der Hochzoller Seite zu befestigen. Die Arbeiten kosten 12 000 Franc und werden von 2000 Zivilisten ausgeführt, wahrscheinlich sind darunter auch Hochzoller Kulturanten. Die allerersten Behausungen stehen schon oder sind im Bau. Das napoleonische Bauwerk am Lech ginge – wäre es noch da – bis zur Ortlerstraße im Süden, zur Peißenbergstraße im Norden und bis zur Stauffenstraße im Osten. 1811 wurden die Palisaden entfernt, 1850 die Wälle und 1890 die letzten Reste. Leider gibt es keine Grafik der Bastion, nur auf den Katasterplänen ist sie zu sehen. Der von 1836 gibt mehrere Gebäude im Inneren der Anlage wieder: das Brückenzollhaus, das 1927 beim Bau der Vorgängerbrücke abgebrochen wurde, ein „Wachhäusl“, ferner ein Gasthaus, lange im Besitz des Wirts und Hochzoller Bürgermeisters Traber. Seit ewigen Zeiten gab es an der Brücke ein Wirtshaus für die Reisenden. Nach 1900 baute der letzte Traber das schönste Haus Hochzolls: den Goldenen Stern. Er betrieb auch einen Kalkofen. Den gab es noch in der Vorkriegszeit; und vielleicht hat auch die Fuhrwerkswaage, die in den 60er Jahren noch vor dem Stern war, damit zu tun. Claude Gauthe ɽ