Die Friedberger Museumskiste
gefördert von der
Die Umzugskiste...
„Originale sind durch nichts zu ersetzen“
Das Museum im Wittelsbacher Schloss in
Friedberg macht mit seiner umfangreichen Sammlung unterschiedliche Aspekte
der Friedberger Vergangenheit sichtbar.
Es zeichnet Spuren der ersten Siedler die
über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner bis in unsere Gegenwart nach und
sieht sich als ein wichtiger Ort der Bildung,
der allen Alters- und Gesellschaftsgruppen
offen steht. In der Vergangenheit bildete
die Sammlung stets auch einen wichtigen
Anlaufpunkt für Schulklassen und andere
Bildungseinrichtungen. Mit der sanierungsbedingten Schließung des Schlosses ist dies
jedoch nicht mehr möglich.
Damit aber nicht eine ganze Grundschulgeneration auf die anschauliche und
experimentelle Vermittlung des Wissens
zur Friedberger Vergangenheit verzichten muss, wurde ein neues Konzept entwickelt. Dank der Museumskiste, deren
Realisierung in großzügiger Weise von der
Stadtsparkasse Augsburg gefördert wurde,
können die Kinder nun weiterhin der Vergangenheit anhand von Originalen auf die
Spur kommen und im wahrsten Sinne des
Wortes „begreifen“ lernen.
Die Kiste ist mit zahlreichen Originalobjekten aus der Museumssammlung bestückt
und behandelt anhand ausgewählter
Exponate altersgerecht die Friedberger
Stadtgeschichte und das Uhrmacherhandwerk, insbesondere des 18. Jahrhunderts. Themenübergreifend werden
die Kinder auch anhand praktischer Beispiele an die Geschichte des Sammelns
herangeführt. Ziel der Kiste ist somit
nicht allein die Vermittlung von historischem Wissen, sondern auch die Sensibilisierung für das Thema Museum mit
seinen verschiedenen Aufgabenfeldern
(Sammeln, Bewahren, Erforschen, Vermitteln) sowie für den Erhalt des kulturellen
Erbes des Heimatortes. Ein besonderes
Highlight stellt für die Kinder der direkte Umgang mit dem Original dar. Ausgestattet mit Handschuhen, dürfen sie
die Objekte selbst in die Hand nehmen,
betrachten, untersuchen und in die
Rolle eines Museumsmitarbeiters und
Forschers schlüpfen.
Die Museumskiste ist zweiteilig aufgebaut
und besteht aus einer modernen Technikkiste mit Zubehör zur Erforschung der
verschiedenen Objekte und einer Umzugskiste mit allerlei Museumsgegenständen,
die auch eine kleine, geheimnisvolle
Schatztruhe beherbergt.
In Anlehnung an den Auszug des Museums
aus dem Schloss wurde die ursprüngliche
Idee von einem Museumskoffer in eine
Umzugskiste umgewandelt, die mit allerlei
verschiedenen Museumsobjekten gefüllt
ist. Durch das Auspacken der sorgfältig in
Seidenpapier eingehüllten Gegenständen
und ihre Betrachtung werden die Kinder
an die Sammlung und die verschiedenen Aufgaben des Friedberger Museums
herangeführt. Durch Fragen und die Suche
nach passenden Antworten tasten sich die
Kinder langsam an die Objekte heran. Was
und warum sammelt ein Museum? Warum
ist alles in Seidenpapier eingewickelt? Oder
konkrete Fragen: Wie wurden zum Beispiel
früher diese in der Kiste aufgefundenen
Schlittschuhkufen unter den Schuhen
montiert? Ist diese schwere Holzscheibe
tatsächlich ein Stück der sagenumwobenen Friedberger Blutföhre?
Neben zahlreichen, spannenden Alltagsobjekten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, birgt die Umzugskiste auch eine
geheimnisvolle, alte Holztruhe. Deren
Objekte nehmen die Kinder mit auf eine
Zeitreise in das 18. Jahrhundert, Friedbergs
„goldene Zeit“. In Anlehnung an die historische Uhrmacherpersönlichkeit des
Philipp Happacher wird die fiktive
Geschichte des 13-jährigen Uhrmacherlehrlings Philipp aus Friedberg erzählt.
In einem von Philipp verfassten Brief
erfahren die Kinder etwas über seine
Herkunft, die Familie und die Wünsche und
Träume des Uhrmachersprosses. Sie lesen
darin auch, dass Philipp ein leidenschaft-