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A S O ! April 2015
Die Brücke über den Lech war oft umkämpft, zuletzt 1945
Vorbemerkung: Im Mai dieses Jahres ist es
70 Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg beendet wurde. Als die Amerikaner im April
1945 Augsburg besetzten, hätte die Hochzoller Lechbrücke auf Anordnung von Gauleiter Wahl gesprengt werden sollen. Das
hätte weitere Kampfhandlungen mit vielen
Todesopfern nach sich gezogen. Eine ganze
Reihe von Hochzollern hat sich damals dieser Anordnung widersetzt. Josef Klostermair
hat für das Buch über Hochzoll, das vor zwei
Jahren erschienen ist, seine Erinnerungen
aufgeschrieben, die wir nachfolgend abdrucken. Restexemplare des
Buches sind im Holzerbau
erhältlich. – Aus Anlass
des 70. Jahrestages des
Kriegsendes plant der
Bürgertreff die Errichtung
einer Stele an der Hochzoller Lechbrücke, auf der die
1000-jährige wechselvolle
Geschichte dieser Brücke
dargestellt wird.
(Alfred Hausmann,
Michael Friedrichs)
Wie wir die Sprengung
der Lechbrücke 1945
verhindert haben
von Josef Klostermair
Ich wurde 16-jährig am 1.8.1944 als Luftwaffen-Flakhelfer in Augsburg eingezogen. In
Neuburg mussten wir den Flugplatz schützen. Nach einem erfolgreich erledigten Auftrag als Fahrradmelder am 26. April 1945
wurden Paul Köhler und ich von unserem
Wachtmeister Lessmann von der Truppe
entlassen. Ich versuchte, mich per Fahrrad
nach Hochzoll durchzuschlagen. Trotz Tieffliegerbeschuss blieb ich unversehrt!
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Am anderen Morgen, 27.4.1945, waren die
Amerikaner bereits in Augsburg einmarschiert. Früh am Morgen gegen 6 Uhr
standen bereits alle Nachbarn und wir vor
unserem Haus in der Zugspitzstraße voller
Bangen, was auf uns zukommen würde,
wenn die „Amis“ anrücken.
Kurz vor 7 Uhr fuhr unser Ortsgruppenleiter
Jakob Schuhmann mit seinem Kübelwagen
an unserem Haus vor und rief zu meinem
Vater: „Sepp – komm schnellstens zum
Goldenen Stern – die SS will die Lechbrücke
sprengen! Das müssen wir verhindern!“
Mein Vater fuhr in voller Wehrmachts-Uniform mit seinem 100er DKW-Motorrad sofort
los – und ich mit meinem Fahrrad, bereits in
Zivil, hinterher. Auf der Friedberger Straße
wurden von einem Flugzeug Flugblätter abgeworfen – ich hob eines auf und las etwa
Folgendes:
Bürger, die Lechbrücke darf in keinem Fall
gesprengt werden, sie muss freigemacht
werden für den ungehinderten Übergang. Ihr habt 1 Stunde Zeit – diese Frist wird
nicht verlängert. Sonst werden Flugzeuge
im Umkreis von 3 bis 5 km alles dem Erd
boden gleich machen – ohne Rücksicht auf
die Bevölkerung!
Am „Goldenen Stern“ standen Ortsgruppenleiter Schuhmann und mein Vater dem SS
Pionier-Leutnant mit gezogenen Pistolen
gegenüber, schreiend: „Entweder Sie – oder
wir beide! Die Brücke darf in keinem Fall
gesprengt werden!“ Als mein Vater mich
neben sich sah, sagte er mir: „ Peppo, geh‘
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