Fünf Millionen Solarstromanlagen in Betrieb
In Deutschland geht das fünfmillionste registrierte Solarstromsystem in Betrieb. Auf diesen jüngsten Meilenstein der Energiewende weist der Bundesverband Solarwirtschaft( BSW-Solar) hin, er stützt sich dabei auf die Daten der Registrierungen bei der Bundesnetzagentur. Mittlerweile decken Solaranlagen knapp 15 Prozent des heimischen Strombedarfs. In den kommenden zehn Jahren soll sich ihr Anteil in etwa verdoppeln. Allein im letzten Jahr wurden laut BSW-Solar mehr als eine Million neue Solarsysteme mit einer Leistung von rund 17 Gigawatt( GW) neu installiert. Rund 104 GW installierte Solarstromleistung sind inzwischen in Betrieb. Rund 38 Prozent davon auf Dächern von Eigenheimen, rund 29 Prozent auf Firmendächern, 32 Prozent auf Freiflächen und knapp ein Prozent an Balkonen. Die Initialzündung zur Verbreitung der Solarenergie war das vor 25 Jahren initiierte Erneuerbare-Energien-Gesetz, das im April 2000 in Kraft trat – Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, erinnert sich: „ Das in einer Sternstunde des Bundestages auf den Weg gebrachte Gesetz war der entscheidende Marktöffner und wurde weltweit zur Blaupause. Binnen einer Generation wurde aus einer teuren Satellitentechnik die günstigste Form der Stromerzeugung auf Erden und ein unverzichtbarer Klimaschützer.“ Doch von der Solarenergie profitieren keinesfalls nur die inzwischen fünf Millionen privaten und gewerblichen Betreiber: innen von Solaranlagen. Nach Berechnungen des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon lägen die Preise an der Strombörse ohne die Photovoltaik 25 Prozent über dem heutigen Niveau, berichtet BSW-Solar. Heimische Energieverbraucher sparen damit inzwischen jährlich rund neun Milliarden Euro. Für einen typischen Privathaushalt entsprechen die Einsparungen bei den Stromkosten etwa 80 Euro. Für industrielle Verbraucher liegen die Einsparungen bei etwa zehn Prozent.
Marktinformation
Weltweite Nachfrage steigt bis 2040 um 60 Prozent Der LNG-Hunger geht weiter
LNG gehört die Zukunft: Bis 2040 wird laut Shells „ LNG Outlook 2025“ die weltweite Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas( LNG) voraussichtlich um rund 60 Prozent steigen. Branchenprognosen gehen laut dem LNG Outlook davon aus, dass die LNG-Nachfrage bis 2040 630 bis 718 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen wird.
Der weltweite LNG-Handel wuchs 2024 um 2 Millionen Tonnen und erreichte 407 Millionen Tonnen. Dies war der niedrigste jährliche Anstieg seit zehn Jahren. Bis 2030 sollen aber mehr als 170 Millionen Tonnen neues LNG verfügbar sein, um die steigende Gasnachfrage, insbesondere in Asien, zu befriedigen.
China und Indien als LNG-Motoren „ Die aktualisierten Prognosen zeigen, dass die Welt mehr Gas für die Stromerzeugung, Heizung und Kühlung, die Industrie und den Verkehr benötigt, um die Entwicklungs- und Dekarbonisierungsziele zu erreichen“, sagt Tom Summers, Senior Vice President für Shell LNG Marketing and Trading. Zu den Treibern bei der LNG-Nachfrage gehören insbesondere China und Indien. So baut China seine LNG- Importkapazitäten erheblich aus „ und will bis 2030 150 Millionen Menschen an das Erdgasnetz anschließen, um den steigenden Bedarf zu decken“, bilanziert Shells LNG Outlook 2025. Auch Indien treibe den Ausbau der Erdgasinfrastruktur voran und wolle 30 Millionen Menschen an das Erdgasnetz anschließen.
Zu den Treibern bei der LNG-Nachfrage gehört auch Indien. So forciert Indien den Ausbau seiner Erdgasinfrastruktur und plant, 30 Millionen Menschen an sein Erdgasnetz anzuschließen. Das Bild zeigt eine LNG- Anlandestation in Hazira. Source: Stuart Conway / Shell
In der Schifffahrt wird die Nachfrage nach LNG-betriebenen Schiffen aufgrund des wachsenden Auftragsbestandes bis 2030 auf mehr als 16 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen, was einem Anstieg von 60 Prozent gegenüber der vorherigen Prognose entspricht. „ LNG wird zu einem kosteneffizienten Kraftstoff für die Schifffahrt und den Straßenverkehr, der die heutigen Emissionen senkt und Wege zur Einbeziehung kohlenstoffärmerer Quellen wie Bio-LNG oder synthetisches LNG bietet“, betont der LNG Outlook.
Für mehr Energiesicherheit Europa werde bis in die 2030er Jahre hinein weiterhin LNG benötigen, um den wachsenden Anteil der intermittierenden erneuerbaren Energien im Stromsektor auszugleichen und die Energiesicherheit zu gewährleisten. „ Längerfristig könnte die bestehende Erdgasinfrastruktur für den Import von Bio-LNG oder synthetischem LNG genutzt und für den Import von grünem Wasserstoff umgewidmet werden.“ Ein erhebliches Wachstum des LNG-Angebots wird aus Katar und den USA kommen. Die USA werden ihren Vorsprung als weltgrößter LNG-Exporteur weiter ausbauen und bis 2030 möglicherweise 180 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen, was einem Drittel des weltweiten Angebots entspricht. Es wird erwartet, dass Europa im Jahr 2025 die Einfuhren von Flüssiggas( LNG) erhöht, um seine Gasspeicher wieder aufzufüllen, prognostiziert Shells LNG Outlook 2025.
8 Armaturen Welt | Ausgabe 3 | Mai 2025