Armaturen Welt Juni 2024 | Page 13

Porträt

Klaus Scholl , Product Line Leader Automation bei bar , möchte Menschen zusammenbringen

Heimatverbunden , aber auch neugierig

Die Kombination aus lokalem , familiärem Umfeld und internationalem Konzern ist für einen Menschen , der heimatverbunden , aber auch neugierig ist und gerne reist , genau das Richtige . Von daher ist Klaus Scholl bei der bar pneumatische Steuerungssysteme GmbH am richtigen Platz . Ein Match – made in heaven , sozusagen .
Neben dem familiären Umfeld bei bar schätzt Klaus Scholl auch das , was das Unternehmen Anwendern zu bieten hat . Bereits seit 45 Jahren ist bar pneumatische Steuerungssysteme GmbH am Markt und stellt pneumatische Schwenkantriebe und automatisierte Schwenkarmaturen her . „ Ich hatte schon immer Interesse an Pneumatik und Bewegung “, erzählt der 54-Jährige . „ Da sei ich bei bar genau richtig , sagte der ehemalige Eigentümer Herr Heise beim Einstellungsgespräch im Jahr 2000 “, erinnert er sich . Und seitdem blieb der diplomierte Maschinenbauer – unter anderem als Projektleiter und R & D-Leiter – der Antriebstechnik treu . 2018 übernahm Klaus Scholl die neue Position als Product Line Leader Automation , seit 2022 ist er auch Prokurist .
Freiraum für Entwicklungen Langeweile ist für den gebürtigen Linzer ( am Rhein ) ein Fremdwort . Zu spannend sind die Projekte – etwa die Optimierung und Erweiterung der Antriebsreihe actubar , die Weiterentwicklung der Vacotrol-Produkte mit direkter Antriebsschnittstelle sowie die Entwicklung und Einführung der Antriebsbaureihe bar-agturn . Hinzu kommen Sonderlösungen sowie kundenspezifische Projekte . Ganz nach dem Geschmack von Klaus Scholl .
Rückblickend war die Veränderung vom Konstruktionsleiter / R & D Manager zum Product Line Leader herausfordernd . Hier sei das MBA Aufbaustudium Marketing aber sehr hilfreich gewesen . „ Mir wurde der notwendige Freiraum gelassen und so konnten wir ein Produktmanagement aufbauen .“ Als Konstrukteur habe er sich immer gefragt , warum sich gute Produkte nicht von selbst verkaufen . „ Durch das Aufbaustudium konnte ich eine andere Sicht auf die Dinge gewinnen .“ Aktuell rücke das Thema Energieeffizienz stark in den Vordergrund und „ es ist sehr spannend , hierzu die entsprechenden Produkte und Features marktfähig zu machen “.
Ein Bindeglied im Unternehmen Als Product Line Leader ist es nun seine Aufgabe , die richtigen Projekte auszuwählen und zu begleiten . Das betrifft die pneumatischen Antriebe der bar GmbH und die elektrischen Schwenkantriebe des WATTS- Konzerns in Europa . „ Als ein Jahr später die Absperrklappen aus Frankreich dazukamen , war ich dann viel unterwegs .“ Seine Tätigkeit als Product Line Leader ist vielfältig – und damit genau richtig für Klaus Scholl . Wichtig ist die Pflege des Produktportfolios . Zentral sei ebenfalls die Imitierung und Begleitung von Neuentwicklungen . Und der 54-Jährige ist das Bindeglied , „ das Vertrieb , Sales und Marketing an einem Strang ziehen lässt “. Tätigkeiten , die seine Arbeit sehr abwechslungsreich machen . Sie reichen vom Austüfteln technischer Details über Verhandlungen mit Key Customern bis hin zu Produktlinien-Strategien .
Gespräche über Ländergrenzen hinweg Auch auf der Kommunikation liegt ein Schwerpunkt . Klaus
Klaus Scholl , Product Line Leader Automation bei bar . Foto : bar pneumatische Steuerungssysteme GmbH
Scholl ist über Ländergrenzen hinweg mit externen und internen Beteiligten im Gespräch , um Lösungen zu erarbeiten , strategische Planungen aufzustellen . „ Es geht darum , Dinge und Menschen zusammenbringen – sie zu involvieren und zu aktivieren .“ Etwas , was ihm liegt . Um erfolgreich zu sein , benötigt ein Product Line Leader aber außerdem ein analytisches Verständnis und sollte zwischen den Zeilen lesen können . „ Es ist wichtig , die oft versteckten Barrieren zu erkennen und Lösungen zu deren Überwindung zu finden .“ Klaus Scholl legt auch Wert darauf , über den Tellerrand hinauszuschauen . Nützlich sei außerdem eine gewisse Lebenserfahrung und Gelassenheit , gepaart mit guten Kenntnissen der Branchen und der Produkte . Man sollte „ einen Blick für kurzfristig realisierbare Zeile und langfristig erreichbare Verbesserungen “ haben .
Familie und Garten als ruhende Pole Doch auch eine anscheinend zunächst gute Strategie kann zum Misserfolg werden , was aber kein Grund ist , den Kopf in den Sand zu stecken . „ Es geht immer weiter und niemand ist perfekt .“ Er stelle sich dann stets die Frage : „ Was kann ich besser machen ?“ Aber meist wird Klaus Scholl ja von Erfolgen verwöhnt . Die gäbe es dann , wenn eine gute Lösung gefunden und umgesetzt wurde , wenn Kunden zufrieden sind , eine Win-Win-Situation entsteht , „ wenn wir als Team stolz auf unsere Ergebnisse sind “. Es ist beruflich also immer viel los bei Klaus Scholl . Die Ruhe inmitten der Betriebsamkeit gibt dem Vater zweier Töchter aber seine Familie . Und der Garten und „ ein klein bisschen Sport “ erden Klaus Scholl wieder . Das gesunde Gleichgewicht ist hergestellt .
Michael Vehreschild
Armaturen Welt | Ausgabe 4 | juni 2024 13