Antoine de Saint Exupery-Der kleine prinz Antoine de Saint Exupery - Der kleine Prinz | Page 9
Wenn ich jemanden traf, der mir ein bißchen heller vorkam, ver-
suchte ich es mit meiner Zeichnung Nr. , die ich gut auewahrt habe.
Ich wollte sehen, ob er wirklich etwas los hatte. Aber jedesmal bekam
ich zur Antwort: »Das ist ein Hut.« Dann redete ich mit ihm weder
über Boas, noch über Urwälder, noch über die Sterne. Ich stellte mich
auf seinen Standpunkt. Ich sprach mit ihm über Bridge, Golf, Politik
und Krawatten. Und der große Mensch war äußerst befriedigt, einen
so vernünigen Mann getroffen zu haben.
II
Ich blieb also allein, ohne jemanden, mit dem ich wirklich hätte
sprechen können, bis ich vor sechs Jahren einmal eine Panne in der
Wüste Sahara hatte. Etwas an meinem Motor war kaputtgegangen.
Und da ich weder einen Mechaniker noch Passagiere bei mir hatte,
machte ich mich ganz allein an die schwierige Reparatur. Es war für
mich eine Frage auf Leben und Tod. Ich hatte für kaum acht Tage
Trinkwasser mit.
Am ersten Abend bin ich also im Sande eingeschlafen, tausend
Meilen von jeder bewohnten Gegend entfernt. Ich war viel verlassener
als ein Schirüchiger auf einem Floß mitten im Ozean. Ihr könnt euch
daher meine Überraschung vorstellen, als bei Tagesanbruch eine selt-
same kleine Stimme mich weckte:
»Bitte … zeichne mir ein Schaf!«
»Wie bitte?«
»Zeichne mir ein Schaf …«