Ich bin auf die Füße gesprungen , als wäre der Blitz in mich gefahren . Ich habe mir die Augen gerieben und genau hingeschaut . Da sah ich ein kleines , höchst ungewöhnliches Männchen , das mich ernstha� betrachtete . Hier das beste Porträt , das ich später von ihm zuwege brachte . Aber das Bild ist bestimmt nicht so bezaubernd wie das Modell . Ich kann nichts dafür . Ich war im Alter von sechs Jahren von den großen Leuten aus meiner Malerlau�ahn geworfen worden und hatte nichts zu zeichnen gelernt als geschlossene und offene Riesenschlangen .
Ich schaute mir die Erscheinung also mit großen , staunenden Augen an . Vergeßt nicht , daß ich mich tausend Meilen abseits jeder bewohnten Gegend befand . Auch schien mir mein kleines Männchen nicht verirrt , auch nicht halbtot vor Müdigkeit , Hunger , Durst oder Angst . Es machte durchaus nicht den Eindruck eines mitten in der Wüste verlorenen Kindes , tausend Meilen von jeder bewohnten Gegend . Als ich endlich sprechen konnte , sagte ich zu ihm : » Aber … was machst denn du da ?« Da wiederholte es ganz san� , wie eine sehr ernstha�e Sache : » Bitte … zeichne mir ein Schaf …« Wenn das Geheimnis zu eindrucksvoll ist , wagt man nicht zu widerstehen . So absurd es mir erschien – tausend Meilen von jeder menschlichen Behausung und in Todesgefahr ich zog aus meiner Tasche ein Blatt Papier und eine Füllfeder . Dann aber erinnerte ich mich , daß ich vor allem Geographie , Geschichte , Rechnen und Grammatik studiert hatte , und mißmutig sagte ich zu dem Männchen , daß ich nicht zeichnen könne . Es antwortete : » Das macht nichts . Zeichne mir ein Schaf .« Da ich nie ein Schaf gezeichnet hatte , machte ich ihm eine von den einzigen zwei Zeichnungen , die ich zuwege brachte . Die von der geschlossenen Riesenschlange . Und ich war höchst verblü� , als ich das Männchen sagen hörte :
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