Antoine de Saint Exupery-Der kleine prinz Antoine de Saint Exupery - Der kleine Prinz | Page 19
Versuche gemacht hat als die mit einer geschlossenen und offenen
Klapperschlange. Ich werde selbstverständlich versuchen, die Bilder
so wirklichkeitsgetreu wie möglich zu machen. Aber ich bin nicht ganz
sicher, ob es mir gelingen wird. Die eine Zeichnung geht, die andere
ist schon nicht mehr ähnlich. Ich irre mich auch mitunter in den
Maßen. Da ist der kleine Prinz zu groß und da ist er zu klein. Auch die
Farbe seiner Kleider macht mir Kummer. Dann probiere ich hin und
her, so gut es eben geht. Ich werde mich vermutlich auch bei wichti-
geren Einzelheiten irren. Aber das muß man doch schon nachsehen.
Mein Freund hat mir nie Erklärungen gegeben. Er glaubte wahr-
scheinlich, ich sei wie er. Aber ich bin leider nicht imstande, durch die
Kistenbretter hindurch Schafe zu sehen. Ich gleiche doch wohl schon
eher den großen Leuten. Ich mußte ja im Laufe der Zeit älter werden.
V
Jeden Tag erfuhr ich etwas Neues über den Planeten, über die Ab-
reise und über die Fahrt. Das ergab sich ganz sachte im Laufe meiner
Überlegungen. So lernte ich am dritten Tage die Tragödie der Affen-
brotbäume kennen. Auch dies verdanke ich schließlich dem Schaf,
denn unvermittelt fragte mich der kleine Prinz, als wäre er von einem
schweren Zweifel geplagt:
»Es stimmt doch, daß Schafe Stauden fressen?«
»Ja, das stimmt.«
»Ach, da bin ich froh!«
Ich verstand nicht, warum es so wichtig war, daß Schafe Stauden
fressen. Aber der kleine Prinz fügte hinzu: