Antoine de Saint Exupery-Der kleine prinz Antoine de Saint Exupery - Der kleine Prinz | Page 18
Haus vorzustellen. Man muß ihnen sagen: Ich habe ein Haus gesehen,
das hunderttausend Franken wert ist. Dann schreien sie
gleich: Ach wie schön!
So auch, wenn ihr ihnen sagt: Der Beweis dafür, daß es den kleinen
Prinzen wirklich gegeben hat, besteht darin, daß er entzückend war,
daß er lachte und daß er ein Schaf haben wollte; denn wenn man sich
ein Schaf wünscht, ist es doch ein Beweis dafür, daß man lebt, – dann
werden sie die Achseln zucken und euch als Kinder behandeln. Aber
wenn ihr ihnen sagt: der Planet, von dem er kam, ist der Planet B ,
dann werden sie überzeugt sein und euch mit ihren Fragen in Ruhe
lassen. So sind sie. Man darf ihnen das auch nicht übelnehmen.
Kinder müssen mit großen Leuten viel Nachsicht haben.
Wir freilich, die wir wissen, was das Leben eigentlich ist, wir machen
uns nur lustig über die albernen Zahlen. Viel lieber hätte ich diese
Geschichte begonnen wie ein Märchen. Am liebsten hätte ich so
angefangen:
Es war einmal ein kleiner Prinz, der wohnte auf einem Planeten,
der kaum größer war als er selbst, und er brauchte einen Freund …
Für die, die das Leben richtig verstehen, würde das viel glaubwürdiger
klingen.
Denn ich möchte nicht, daß man mein Buch leicht nimmt. Ich
empfinde so viel Kummer beim Erzählen dieser Erinnerungen. Es ist
nun schon sechs Jahre her, daß mein Freund mit seinem Schaf davon-
gegangen ist. Wenn ich hier versuche, ihn zu beschreiben, so tue ich
das, um ihn nicht zu vergessen. Es ist traurig einen Freund zu ver-
gessen. Nicht jeder hat einen Freund gehabt. Und ich könnte wie die
großen Leute werden, die sich nur für Ziffern interessieren, deshalb habe
ich mir schließlich auch einen Farbenkasten und Zeichenstie gekau.
Es ist schwer, sich in meinem Alter noch einmal mit dem Zeichnen
einzulassen, wenn man seit seinem sechsten Lebensjahre nie andere