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ÄRGER
Die Verstimmung ist für andere sichtbar, Rastlosigkeit verbleibt
im Inneren, ungesehen von anderen. Es ist der Teil der
Verstimmung des Ärgers, den jemand überwinden kann. Wie
auch immer, wenn der eine Teil unterdrückt wird, wächst
der andere. Wenn jemand denkt, seinen Ärger beherrschen
zu können, wächst sein Stolz. In Wahrheit kann der Ärger
nicht vollständig überwunden werden. Vielleicht kann
jemand sagen, dass er die sichtbare Wut, also die
Verstimmung, überwunden hat.
Schlechte Laune ist Ärger
Wenn jemand aus Ärger schmollt, ist es wirklich echte
Wut. Zum Beispiel, wenn ein Ehemann und seine Frau sich in
der Nacht heftig streiten, wird so viel Wut erzeugt, dass beide
die ganze Nacht ruhelos wachliegen. Am Morgen bringt die
Ehefrau dem Mann den Tee, indem sie die Tasse ihm hinknallt.
Der Ehemann wird dann merken, dass sie immer noch
schlechte Laune hat. Dies nennt man Ärger. Die schlechte
Laune kann für eine unbestimmte Zeit andauern. Für manche
sogar lebenslang. Manchmal wird der Ärger zwischen Vater
und Sohn eine solche Feindseligkeit zwischen ihnen erzeugen,
dass keiner von beiden das Gesicht des anderen jemals
wieder sehen will. Die schlechte Laune ist am ärgerlichen
Gesichtsausdruck abzulesen.
Die schlechte Laune kann derart sein, dass, wenn
jemand mich vor fünfzehn Jahren beleidigt hat und ich ihm
heute begegne, ich in dem Moment, in dem ich ihn erblicke,
mich an alles aus der Vergangenheit erinnern werde.
Das ist Taanton (die andauernde Verbindung zu dem
ver gangenen Ereignis). Die schlechte Laune gewöhnlicher
Leute geht niemals vorbei. Sogar berühmte Asketen und
Mönche haben schlechte Laune. Wenn du sie provozierst und
ihre Autorität herausforderst, werden sie wochenlang nicht
mit dir sprechen. Das nennt man Taanton.
Der Unterschied zwischen Krodh (Ärger) und Gusso
(Verstimmung)
Fragender: Dada, was ist der Unterschied zwischen
Verstimmung und Ärger?