1080 Das Magazin von HD+ 12.10.2016 | Page 5

TITELSTORY 5
INTERNETNUTZUNG IN MINUTEN
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Lediglich sechs Minuten am Tag konsumiert der durchschnittliche Zuschauer Inhalte via iTunes, Netflix, Amazon Prime, YouTube, Mediatheken und Co. Selbst innerhalb der Generation zwischen 14 und 29, die mit knapp zwei Stunden am Tag tatsächlich weniger lineares Fernsehen konsumiert als der Durchschnitt der Bevölkerung, wird dieser Wert nicht wesentlich überschritten. Eine Zeitspanne zwischen 10 und 15 Minuten im gleichen Zeitraum überrascht hier durchaus. Der Grund: Klassisches Fernsehen ist nach wie vor das populärste Medium mit der höchsten Reichweite. So kam der Freizeitmonitor 2015, eine Erhebung der Stiftung für Zukunftsfragen, zu dem Ergebnis, dass Fernsehen bei 97 Prozent der Befragten noch immer die häufigste Freizeitbeschäftigung darstellt. Das Internet landete hier, nach Radiohören und Festnetztelefonie, lediglich auf dem vierten Platz.
FERNSEHEN
INTERNET
48
54
2007
2006
NUTZUNG IN MINUTEN PRO TAG
58
2008
70
2009
77
2010
80
2011
83
2012
2013
© Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, 2016 © Statista 2016
2014
2015
Halten wir also fest: Die zusätzlichen Möglichkeiten, Fernsehen zu konsumieren, haben sich als flexible Ergänzung im Markt der bewegten Bilder gezeigt, nicht als Todesurteil klassischen TVs. Ohne, wie anfänglich befürchtet wurde, spürbare Kannibalisierungseffekte zu erzeugen. Der Konsum über Mobile Devices ersetzt das Fernsehen in der klassischen Form deshalb in den meisten
Fällen nicht. Dies zeigt sich insbesondere am Phänomen des Second Screens. Dieser um 2010 entstandene Begriff beschreibt die Nutzung eines zweiten, internetfähigen Empfangsgerätes parallel zum laufenden TV-Programm. Über diesen zweiten Bildschirm werden zusätzliche und über das Fernsehprogramm hinausgehende Informationen aus dem Internet abgerufen oder das Programm wird interaktiv mit anderen Zuschauern online kommentiert. Etwa 89 Prozent der Besitzer mobiler Endgeräte nutzen diese Möglichkeit, wobei der Trend zum Multiscreening, also zur Nutzung von zwei oder mehr Kanälen gleichzeitig, beständig zunimmt. Es ist also kein „ Statt“, sondern ein „ Zusätzlich“. Für Konsumenten verheißt das rosige Zukunftsaussichten.