+3
20
KRITERIEN Was Geldanlagen besonders nachhaltig macht
Harald Kress, Leser
Gewinn mit Passion
Wie man sein Geld sinnvoll anlegt,
sollte auch von den eigenen Inte-
ressen beeinflusst sein. Man kann
sein Geld durchaus auch in Hobbys
sinnvoll anlegen. Mittlerweile kann
man mit so vielen Dingen Geld ver-
dienen – seien es alte Spiele, origi-
nalverpackt und ohne Macken, oder
die altbekannten Briefmarken. Wer
weiß schon, wie viel solche Dinge
in 30 oder 40 Jahren mal wert sein
werden? Nicht umsonst gibt es ei-
nen gar nicht so kleinen Markt, der
sich um solche „alternativen“ Geld-
anlagen dreht. Sammelleidenschaft
macht so viel mehr Spaß als irgend-
welche Investmentfonds. Auch wenn
sie vielleicht nicht so rentabel sind
und schnell Gewinn abwerfen, so hat
man hier etwas in der Hand und er-
freut sich daran.
52%
2019;
48%
Was ist Ihre Meinung?
Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel-
leicht erscheinen Sie im nächsten Heft.
Sinnvoll geht anders
Menschenrechte einhalten
47%
Umweltschutz fördern
41% Armut und Hunger bekämpfen
40% Erneuerbare Energie fördern
37%
Tier- und Pflanzenschutz fördern
Hohe Umwelt- und Sozialstandards
in der globalen Lieferkee einhalten
29%
Korrupte Akteure ausschließen
26%
Arbeitnehmerrechte einhalten
23%
Atomkraft ausschließen
21%
19%
Rüstungsunternehmen ausschließen
Keine Rechtsverstöße bei Webewerb,
Steuern und Bilanzierung
11%
8%
Pornografie ausschließen
7% Transparenz der Vergütungsstruktur
der Vorstandsgehälter
7% Glücksspiel ausschließen
Quelle: BaFin
Daniel Meißner, Leser
Ihr Name,
Leserin
Sara Grümer, Leserin
Klimaschutz fördern
Auch wenn jetzt viele aufstöhnen,
weil sie damit ihr Kapital nicht auf-
stocken können, ist die einzig richti-
ge Antwort: in Freunde und Familie.
Denn nur hier bekommt man immer
mehr zurück, als man investiert hat.
Ob es nun Geld oder Liebe ist. Inves-
tiert man bedingungslos, sitzt man
auf dem Bullen fest im Sattel, egal
wie turbulent das Rodeo des Lebens
uns herumwirbelt.
Anzeige
Nothilfe Jemen
Jetzt spenden!
Die humanitäre Lage im Jemen ist katastrophal. Drei von vier Einwohnern
des Landes sind auf überlebenswichtige Hilfe angewiesen. Aktion
Deutschland Hilft steht den Menschen zur Seite. Mit Lebensmitteln,
Trinkwasser und Medikamenten. Helfen Sie den notleidenden Familien
jetzt – mit Ihrer Spende!
Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
›
Reiner Braun,
Volkswirt
Betongold muss
nicht glänzen
Immobilien sind besser als Gold.
Denn Mieten liefern stabile Rendi-
ten auf den Kaufpreis. Sie sind nicht
mehr hoch – im Niedrigzinsumfeld
konkurrieren Anleger das knappe
Angebot im Preis nach oben – aber
immer noch höher als bei Geldanla-
gen. Höhere Renditen bedeuten aber
auch Risiken. Die heißen Leerstand,
platzende Preisblasen oder Mie-
tendeckel. Deswegen investiert der
kluge Anleger in das richtige Objekt
am richtigen Ort und mit ausrei-
chend Zeit. Gut funktioniert das in
Städten mit Zuzug und Knappheit,
einem langen Anlagehorizont und
mit Bestandsimmobilien. Denn Ob-
jekte in Schwarmstädten minimie-
ren das demografische Preisrisiko,
Baulandmangel und Bürgerprotest
gegen Neubau garantieren stabile
Knappheitspreise, Muße bei der Ver-
mögensanlage erlaubt das Aussitzen
Marion Runge, Leserin
Auf Dauer gebaut
Langfristig ist für mich die Anlage in
Immobilien das sinnvollste Invest-
ment. Alleine die Tatsache, dass mein
Geld in einer realen Sache steckt – im
Gegensatz zu Anlageformen, die nur
auf dem Papier bestehen – gibt mir
ein ungemein beruhigendes Gefühl.
Wenn man diese Immobilie auch
noch selber bewohnt, ist man von den
Unsicherheiten und Ausschweifungen
des Mietwohnungsmarktes geschützt.
Die Tatsache, dass man fast ein gan-
zes Leben Miete bezahlt, um dann
im besten Fall eine frisch renovierte
Aufgrund der Klimakrise ist es am
sinnvollsten, in nachhaltige Projekte
anzulegen. Wenn dann auch noch die
Konzerne und Länder anfangen wür-
den, klimafreundlich zu wirtschaften
und damit einen riesigen Teil zum
Klimaschutz beizutragen, dann ist es
auch möglich, diesen Planeten noch
zu retten. Sinnvoll bedeutet für mich
nicht nur renditeträchtig, sondern mit
Hirn und Verstand und somit auch
für unsere Zukunft. Es gibt genug
Unternehmen, die sich mit alternati-
ven Technologien beschäftigen, denen
man mit finanzieller Unterstützung
die Zukunft sichern und aus deren Ge-
schäftsmodellen sogar Gewinn erwirt-
schaftet werden kann. Ich glaube, dass
vor allem von der Bevölkerung noch
eine Menge Druck aufgebaut werden
muss, um ein wirtschaftliches Umden-
ken endgültig zu etablieren. Aber auch
jeder Einzelne muss sich darüber im
Klaren sein, auch mal auf etwas ver-
zichten zu müssen. Wir leben in einer
Wegwerf- und Konsumgesellschaft.
Da erscheint es uns normal, zwei
Autos zu besitzen. Aber das ist alles
andere als sinnvoll. Weder das Porte-
monnaie noch die Umwelt können
damit glücklich werden. Wir müssen
bewusster leben und verstehen, dass
Verzicht sogar zufriedener macht.
blasenbedingter Preisdellen. Und
warum Bestandsimmobilien? Sie
bieten besseren Schutz gegen politi-
sche Risiken, mehr Flexibilität in der
Bewirtschaftung und sind womöglich
nachhaltiger. Ein absoluter Miet-
preisdeckel, wie ihn Berlin mutmaß-
lich plant, gefährdet die Kalkulation
vor allem bei hohen Neubaumieten.
Mietpreisbremsen sind im Bestand
durch sparsame Instandhaltung ein-
facher zu kompensieren, der Erhalt
alter Bausubstanz erfordert zuwei-
len weniger Primärenergie als Abriss
und Neubau. Fazit: Neubau glänzt
durch Glas und Stahl, Bestandser-
werb durch Rendite, Wohnungspoli-
tik durch Trägheit bei der Schaffung
von Baurecht und Bauland.
Wohnung zu übergeben oder im un-
günstigen Fall im hohen Alter wegen
Eigenbedarfskündigung auf der Stra-
ße zu sitzen, habe ich noch nie ver-
standen. Natürlich bindet man sich
mit einer eigenen Immobilie an einen
Ort und es ist im Augenblick auch
schwierig, bei steigenden Preisen das
richtige Objekt zu finden. Aber wer
flexibel ist und auch mal über seine
Ansprüche nachdenkt, kann immer
noch fündig werden. Auf der anderen
Seite helfen die niedrigen Zinsen und
die gute Situation auf dem Arbeits-
markt natürlich jetzt dabei, die eige-
ne Wohnsituation in ein dauerhaftes
Investment zu verwandeln, von dem
auch die Kinder etwas haben.