+3
18
›
Natascha Wegelin,
Finanzbloggerin
und Autorin
Wissen, was man tut
Ständig lesen wir davon, dass die
Altersarmut in Deutschland steigt.
Aber anders als beim steigenden
Meeresspiegel kann ich gegen eine
mir drohende Altersarmut etwas
tun – und zwar mein Geld sinnvoll
anlegen. Die meisten von uns wissen
nur nicht, wo sie da anfangen sollen.
Genau so ging es mir auch. Vor ein
paar Jahren schloss ich eine private
Rentenversicherung ab – ohne zu
wissen, was ich dort eigentlich un-
terschrieb. Drei Jahre später stellte
sich heraus, dass ich Tausende Euro
an Gebühren versenkt hatte. Ich be-
schloss, dass mir so etwas nie wieder
passieren würde. Seitdem lese ich
alles über Finanzen. Denn um sou-
veräne Entscheidungen darüber tref-
fen zu können, wie wir unser Geld
anlegen, sollten wir uns ausreichend
Wissen aneignen – egal ob über Kur-
se, Video-Tutorials oder Bücher. Die
Hauptsache ist, dass wir verstehen,
wie eine Geldanlage funktioniert
und welche Möglichkeiten sie bie-
tet. Ich persönlich lege mein Geld in
ETFs an. Das Gute an diesen Invest-
mentfonds ist, dass sie breit diver-
sifiziert und zugleich kostengünstig
sind. Starten kann man, indem man
25 Euro im Monat in einen ETF in-
vestiert und dabei die Strategie „buy
and hold“ befolgt, also kaufen und
halten, was wiederum heißt: kaufen
und nichts tun. Das gilt aber nur für
die Aktien, nicht für uns selbst. Denn
oft vergessen wir, in Bildung oder
Gesundheit zu investieren. Zehn
Prozent unserer Einnahmen sollten
an uns selbst gehen, wenn wir unsere
persönlichen Ziele erreichen wollen.
UNBEKANNTES TERRAIN Verbraucher schätzen das Risiko nachhaltiger Geldanlagen sehr unterschiedlich ein
Das eingezahlte Geld ist sicher Kleinere Verluste sind möglich
Der Totalverlust ist möglich Weiß nicht
30%
26%
19%
18%
10%
Wasserkraft-Anleihe
mit festem Zinssatz
23%
20%
21%
26%
24%
23% 23%
18%
9%
Sparbuch im
Bereich Umwelt
8%
Geschlossener
Solarfonds
31%
30%
29%
26%
19%
Milere Verluste sind möglich, aber der Totalverlust ist unwahrscheinlich
16%
8%
Wald-
Direktinvestment
28%
25%
25%
14%
7%
26%
13%
5%
Ökologischer
Aktienfonds
Ethischer Mischfonds
Umfrage unter 1.000 Personen, Juni 2019
Quelle: BaFin
Frida Buchholz, Leserin
Ende der Gier
Menschen, die über das kleine oder
große Latinum verfügen, kennen na-
türlich den berühmten Ausspruch
von Kaiser Vespasian: „Pecunia non
olet“ – „Geld stinkt nicht“. Mit diesen
süffisanten Worten rechtfertigte der
damalige römische Imperator seine
Steuer auf die Nutzung der Latrinen.
Auch heute kann Geld noch Gestank
ausströmen, vor allem im übertrage-
nen Sinne. Nicht selten werden mit
den Investitionen von Klein- und
Großsparern Waffengeschäfte oder
Umweltsünden, wie die Abholzung
des Regenwaldes, finanziert. Doch der
Sparer müsste prinzipiell weder auf
seine Rendite noch auf sein Gewissen
verzichten. Es gibt längst allerhand
grüne und ethische Fonds und Banken
und andere moralisch konnotierte An-
lagemöglichkeiten. Natürlich lassen
sich mit Investitionen in sogenannte
grüne Finanzprojekte keine Megapro-
fite einfahren. Doch die 1980er-Jahre,
in denen Michael Douglas in seiner
Rolle als schmieriger Börsenmakler
Gordon Gekko für seinen zentralen
Satz „Gier ist gut“ unreflektiert gefei-
ert wurde, sind vorbei. In Zeiten von
Fridays for Future, schmelzenden Pol-
kappen und der brennenden Lunge
unseres Planeten sollte man auch sei-
ne Investments auf moralische Taug-
lichkeit überprüfen. Die größte Rendi-
te nützt nichts, wenn sich der Planet
in eine postapokalyptische Wüste ver-
wandelt hat. Denn Dürre macht nicht
nur den Martini trocken.
Mick Knauff,
Wirtschafts- und
Börsenjournalist
Der frühe Vogel fängt
die Rendite
In Zeiten von Null-Zinsen auf der
Bank gilt es, sich rechtzeitig um sei-
nen Vermögensaufbau zu kümmern.
Denn die Zeiten, in denen es noch
sechs bis sieben Prozent Zinsen auf
dem Sparbuch gab, sind endgültig
vorbei und werden sicher auch nicht
so schnell wiederkommen. Somit
bleibt nur der Weg, sich über die drei
tatsächlichen Sachwerte – Immobili-
en, Gold und Aktien – abzusichern.
Ein Portfolio mit 15 ausgesuch-
ten börsennotierten Unternehmen
reicht dabei völlig aus, um sich lang-
fristig ein kleines Vermögen über die
Börse zu erwirtschaften. Die Aus-
wahl der Aktien sollten Sie dabei
so gestalten, dass Sie sich mit den
Unternehmen identifizieren können
und diese Ihnen auch eine Dividende
zahlen. Für mich persönlich sind das
die „neuen“ Zinsen. Heißt: Kaufen
Sie nur Aktien von Unternehmen,
die Sie kennen, die Sie gebrauchen
und konsumieren, mit denen Sie
täglich zu tun haben und von denen
Sie wissen, dass deren Produkte und
Leistungen auch noch in zehn Jah-
ren Bestand und Nachfrage haben.
Börse beginnt dabei vor allem in
jungen Jahren. Denn wer 100 Euro
monatlich über 40 Jahre hinweg
spart, verfügt am Ende über ein Ka-
pital von knapp 250.000 Euro, bei
einem Durchschnittsertrag von sie-
ben Prozent im Jahr. Dieser beruht
auf dem Zinseszins-Effekt und man
erreicht ihn vor allem mit sogenann-
ten ETFs. Finanzkonstrukte wie
Kryptowährungen, CFDs oder auch
Optionsscheine sind dagegen nur für
sehr erfahrene Anleger zu empfehlen
– wenn überhaupt.
Anzeige
Werde fi nanz-heldin und
starte durch!
Kostenloses
Girokonto und Depot
Mobil bezahlen mit
Apple Pay oder
Google Pay
Kostenlose
Visa-Karte
Step-by-Step
Finanzplaner
Jetzt eröff
nen und
100 € Bon
sichern!
us
www.comdirect.de/fh