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Louis Lewitan,
Psychologe,
Management-Coach
und Buchautor
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Die richtige Balance
Gesundheit ist mehr als die Abwe-
senheit von Krankheit. Um gesund
zu bleiben, müssen wir zum Beispiel
begreifen, wie wir unseren Stress in
die richtigen Bahnen lenken. Stress
ist Lebensenergie, die wir positiv
nutzen können oder gegen uns selbst
und andere richten, indem wir unse-
re Persönlichkeit stärken oder unse-
re Gefühle nicht unterdrücken. Die
Psychologie kann sehr nützlich sein,
um unsere Gesundheit zu fördern:
Selbstreflexion, Selbstwertschätzung,
der Umgang mit den eigenen Gefüh-
len und das Finden der Balance zwi-
schen Aktivität und Pause sind dabei
sehr wichtig. Gesund bleiben be-
deutet, immer wieder seine Haltung
zu hinterfragen, seine Perspektiven
zu wechseln, seine Vorurteile zu er-
kennen, seine Grenzen zu erkunden
und sie behutsam zu erweitern. Es
bedeutet auch, sich zu fragen: Wie
gehe ich mit mir um? Bin ich mir
selbst der beste Freund oder bin ich
mein ärgster Gegner? Wer sich selbst
herabwertet, sich wegen seiner Un-
vollkommenheit ablehnt, steht seiner
Gesundheit und seinem Glück im
Weg. Und mit der Balance ist es wie
mit dem Autofahren: Wer nur Gas
gibt, gefährdet sich und andere, wer
nur bremst, kommt nicht vom Fleck.
Wer sich hingegen auf seine Stärken
besinnt, sich in seiner Gesamtheit
annimmt, seine Gefühle ausdrücken
kann und auch mal pausiert, um sei-
ne Batterien aufzuladen, der lebt ge-
sünder und ist stark genug, um sich
und anderen Gutes zu gönnen und
dem Stress zu begegnen.
Paul Enck,
Forschungsleiter Klinik
für Psychosomatische
Medizin und Psychothera-
pie, Universitätsklinikum
Tübingen
Ulf Beyer, Leser Gundi Günther, Leserin
Positiv denken Früh gegensteuern
In meinem Bekanntenkreis gibt es
etliche Nörgler. Sie beschweren sich
über alles und jeden. Ob es nun direkt
mit ihrem eigenen Leben zu tun hat
oder nur indirekt. Meistens geht es
auch gar nicht darum, etwas ändern
zu wollen. Es geht einfach nur dar-
um, etwas anzuprangern. Es könnte
natürlich sein, dass diese Menschen
Kraft daraus ziehen und Glücksge-
fühle erleben, wenn sie etwas an-
prangern können. Aber auf lange
Sicht gesehen denke ich, dass das
mehr Kraft kostet, als das es Freude
bringen kann, sich aufzuregen. Prinzipiell schwören wir auf Haus-
mittel und im Besonderen auf Zink.
Sobald in unserem näheren Umfeld
die ersten Huster und Schnupfer un-
terwegs sind, greifen wir zu Zink – als
Prophylaxe und auch im akuten Fall,
wenn die Bazillen schon angegriffen
haben. Außerdem: Bereits ab einem
leichten Kratzen im Hals wird mit
Salz gegurgelt. Dieses alte Hausmit-
tel meiner Mutti ist zwar etwas eklig,
aber sehr wirksam. So kommen wir
seit vielen Jahren fröhlich und ge-
sund und ohne große Ausfälle über
Herbst und Winter.
Iss dich gesünder
Den Darm macht glücklich, wenn
er mit guter Nahrung versorgt wird
– nicht nur für unseren Körper, son-
dern auch für die im Darm lebenden
Bakterien, die uns mit Dingen ver-
sorgen, die der Körper selbst nicht
herstellen kann. Darmbakterien le-
ben von dem, was unsere Verdauung
übriglässt, und wandeln sie um in
brauchbare Komponenten. Gleich-
zeitig halten sie unser Immunsystem
im Gleichgewicht und stärken die
Abwehr von Umweltgiften, die vor
allem über die Nahrung in unseren
Körper gelangen. Dazu reicht in der
Anzeige
IN DER GESUNDEN KÜCHE
TRIFFT TRADITION
AUF MODERNE ANSPRÜCHE
Mario Terozzi, Leser
Regel eine ausgewogene Ernährung,
wie sie die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung propagiert. Einseitige Di-
äten, die im Krankheitsfall nötig sein
können, haben bei Gesunden keinen
zusätzlichen Benefit. Und wenn eine
rein pflanzliche Diät aus religiösen
oder ethischen Gründen gewählt
wird, muss die Ausgewogenheit kon-
trolliert und gegebenenfalls kompen-
siert werden. Macht ein glücklicher
Darm den Menschen also glücklich?
Zwar haben Darmbakterien die
Möglichkeit, Gehirnfunktionen über
Stoffwechselprozesse, immunologi-
sche Mechanismen oder die direkten
Nervenverbindungen zwischen Darm
und Gehirn zu beeinflussen. Aber zur
Erklärung psychischer Krankheiten
oder gar zu deren Prävention reichen
diese Beziehungen in der Regel nicht
aus. Ein kranker Darm macht den
Menschen unglücklich – alle chro-
nischen und viele akute Krankheiten
haben solche somato-psychischen
Folgen. Was die (Darm-)Gesundheit
stärkt? Eine gesunde Ernährung für
Wirt und Gäste.
Laufe und schlafe
Da jeder Mensch anderen Herausfor-
derungen gegenübersteht, gibt es mei-
nes Erachtens kein Allheilmittel für
jedermann. Doch sollte jeder, wie ich
denke, auf zwei Dinge in seinem Leben
achten, um gesund durch den Tag zu
kommen. Als erstes ist da der Schlaf.
In der Nacht ruhen wir uns aus und
tanken Kraft für den Tag. Daher ist es
sehr wichtig, gut schlafen zu können.
Das fängt bei der Temperatur und der
Einschlafzeit an und hört bei der Mat-
ratze auf. Nur wer ausreichend und gut
schläft, ist gegen die Angriffe auf das
Immunsystem gewappnet. Und das
andere ist die Bewegung, am besten
an der frischen Luft. Wer ständig nur
im Büro oder im Auto sitzt, der kann
nicht gesund bleiben. Sowohl physisch
als auch psychisch ist ständiges Sitzen
eine Belastung. Aber der, der sich aus-
reichend bewegt, muss auch einiges be-
achten. Etwa die korrekte Körperhal-
tung und den richtigen Gang. Unsere
Füße tragen uns durchs Leben, daher
sollten wir besonders auf sie achten.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Raphaela Rieke,
Ärztin und E-Health-
Produktmanagement
Gotthardt Healthgroup AG
Digitaler Faden im
Datenlabyrinth
Gesundes Kochen fängt schon vor der Auswahl der Lebensmittel an. Denn worin
das gesunde Essen zubereitet wird, ist mindestens genauso wichtig wie die Zutaten,
die in Topf und Pfanne landen. Mit seinen pflegeleichten und hygienischen Eigen-
schaften und seiner langen Lebensdauer ist Emaille in der gesunden Küche heute
so gefragt und aktuell wie zu Großmutters Zeiten. Das geschmacksneutrale, kratz-
feste und antiallergische Material ist außerdem geeignet für alle Herdarten, auch für
Induktionskochplatten. Traditionelles Material trifft auf moderne Ansprüche:
Emaille-Kochgeschirr ist Ihre Wahl für eine gesunde Küche. www.emaille24.de
Informationszeitalter und medizi-
nischer Fortschritt stellen den Arzt
vor neue Herausforderungen. Aus
sich exponentiell expandierendem
Wissen muss relevante Information
punktuell herausgefiltert werden.
Zudem stehen knappe Zeitreser-
ven dem hohen Informationsbedarf
des mündigen Patienten entgegen.
Obendrein verkompliziert mangeln-
de Kontinuität die Behandlung. Häu-
fige Stellenwechsel auf Arztseite und
Ärztewechsel auf Patientenseite ge-
fährden den Informationsfluss. Intel-
ligente Lösungen bietet die Digitali-
sierung, um den Informationsverlust
einzudämmen und ein Gleichge-
wicht zwischen Wissensbedarf und
menschlichen Grenzen herzustellen.
Endlich beginnt der Fortschritt auch
im Gesundheitsbereich, auf Messers
Schneide zwischen Datenschutz und
technischen Visionen. Als überzeug-
ter Befürworter dieser Entwicklung
kann ich bei der Gotthardt Health-
group die Zukunft mitgestalten. In
unserer Software für niedergelassene
Ärzte, dem GHG Praxisdienst, ent-
wickeln wir aktuell ein Modul, das
im Zusammenspiel mit dem Arzt die
Patientensituation auf sogenannte
Orphan Diseases überprüft. Die-
se seltenen Krankheiten werden im
hektischen Alltag oft zu spät erkannt,
was gravierende Folgen für den Pati-
enten haben kann. Wir möchten mit
dieser „Dr. House“-Funktion helfen,
schwere Krankheitsverläufe zu ver-
hindern. Was stärkt unsere Gesund-
heit? Digitale Assistenz im Daten-
dickicht, sodass Ärzte sich vollends
dem Menschen zuwenden können.