+3 Magazin Oktober 2017 | Page 8

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Mark Lenz , Mitarbeiter am Geomar , Helmholtzzentrum für Ozeanforschung
Keine einfachen Lösungen
Es wäre schön , wenn man mit einer simplen Innovation die Meere vom Plastikmüll befreien könnte : indem man ihn einfach einsammelt . Nur ist das aus vielen Gründen nicht sinnvoll . Viele Menschen glauben , dass im Ozean riesige Inseln aus Müll schwimmen , aber diese Vorstellung ist falsch . Zwar gibt es Meeresgebiete , die sogenannten ozeanischen Strudel , in denen sich treibendes Material ansammelt , aber die Dichte an Meeresmüll ist dort zum Glück nicht so hoch , dass es sich lohnen würde , ihn einzusammeln . Die höchste bislang gemessene Dichte liegt bei einem Stück Plastik auf drei Quadratmetern . Und die Müllteile sind im Durchschnitt nur wenige Millimeter groß . Denn sobald der Müll von den Küsten wegtransportiert wird , be-
ginnt er sich auf einer riesigen Fläche zu verteilen und er zerfällt dabei in immer kleinere Teile . Diesen Müll großflächig einzusammeln , wäre sehr energieaufwendig und ist , wie jede Form der Fischerei , mit Beifang verbunden . Letzterer würde immensen ökologischen Schaden verursachen , der den Nutzen der Reinigung bei Weitem übersteigt . Wir müssen uns daher damit abfinden , dass Plastikmüll , der einmal in den offenen Ozean gelangt ist , nie wieder zurückgeholt werden kann – auch nicht durch eine technische Innovation . Deswegen müssen wir vor allem verhindern , dass noch mehr Müll in die Meere gelangt . Dies kann global nur durch eine Reduktion der Müllmengen und durch ein besseres Müllmanagement erreicht werden .
Mareike Fischer , Leserin
Welt retten 4.0
Eine Innovation , die nicht nur dem Wohlbefinden dient , kann ich mir nur in der Kommunikation zwischen
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
Martin Vesper , Geschäftsführer digitalSTROM AG
Das Bad der Zukunft gibt es schon
Dusche , WC , Fliesen , Waschbecken : Fertig ist das Badezimmer . Ging es bei der Gestaltung früher primär um reine Funktionalität , so sind es heute vermehrt ästhetische und technische Finessen , die dort Einzug halten – und die sich die Deutschen gerne auch etwas kosten lassen . Über 10.000 Euro hat zum Beispiel jeder zweite Deutsche in die letzte Modernisierung seines Badezimmers gesteckt . Das Badezimmer hat in den vergangenen Jahren also immer weiter an Bedeutung gewonnen . Es hat sich von der funktionalen Nasszelle zur multifunktionalen Wellnessoase entwickelt . Zu einem Ort , an dem wir alle – vor allem Männer – immer mehr Zeit verbringen . An dem wir gleichzeitig aber auch immer wieder mit der steigenden Komplexität des Alltags und dem damit verbundenen ständig zunehmenden Stress und Zeitdruck konfrontiert werden . Damit ist klar : Im Bad geht es nicht mehr nur um Hygiene , sondern vor allem um Entspannung und Wohlfühlen , um Information und Unterhaltung sowie um zeitloses Design , Anpassungsfähigkeit und Flexibilität . Faktoren , die zu einem wesentlichen Treiber für die Digitalisierung im Bad werden . Die dafür sorgen , dass immer mehr dynamische Anwendungen in den Mittelpunkt rücken .
Was es wiederum möglich macht , unterschiedliche Stimmungswelten zu erzeugen – abhängig davon , ob es Morgen oder Abend ist , welche Person sich gerade im Bad befindet oder welche Jahreszeit ist . Das Bad , wie wir es heute kennen , wird also schon bald der Vergangenheit angehören . Bisher statische Elemente werden durch dynamische abgelöst . Moderne Fliesen und Armaturen werden durch Monitore und elektronische , höhenverstellbare Möbel ergänzt . Das Bad kann somit sowohl individuellen Stimmungen als auch den Bedürfnissen von Familienmitgliedern jeden Alters angepasst werden . Dabei wird immer eine komplette Szene abgebildet , das heißt , Licht , Bild , Wassertemperatur und Musik sind den individuellen Wünschen entsprechend aufeinander abgestimmt . Diese können dann einfach über Sprachassistenten oder Sprechererkennung aufgerufen und mit Wissen über Tageszeit , Wochentage oder ähnlichem gekoppelt werden . Selbst der Badezimmerspiegel erhält zusätzliche Funktionen : Er zeigt nicht nur unser Spiegelbild , sondern lässt zudem die Außenwelt ins Bad , indem er Informationen über das Wetter oder die Verkehrssituation auf der Spiegeloberfläche anzeigt . Die beschriebenen Szenarien sind übrigens keine Zukunftsmusik . Sämtliche hierfür benötigten Geräte sind bereits heute am Markt verfügbar . Und mit unserer digitalSTROM-Plattform sorgen wir dafür , dass sämtliche Geräte gleichsam integriert und orchestriert werden .
Erfahren Sie mehr über digitalSTROM unter : www . digitalstrom . com / plus3
WO DEUTSCHLAND INNOVATIONSTREIBER IST – WO NICHT
So hoch war 2016 der deutsche Anteil an in Europa vergebenen Patenten
Mechanische Elemente
Bauingenieurwesen
Maschinen- und Werkzeugbau
Transportwesen
Thermische Prozesse ...
Telekommunikation
Pharmazie
Digitale Kommunikation
Ulrike Plaggenborg , Leserin
Gesprengte Ketten
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verschiedenen Kulturen vorstellen . Denn erst , wenn auch ein Umdenken in den Köpfen stattfindet , ein Aufeinanderzugehen , werden nationale Interessen zurückgestellt und wir können gemeinsam die Welt verändern .
Ein Blick in die – nicht allzu ferne – Zukunft : Das bedingungslose Grundeinkommen wird unsere Gesellschaft , unsere Wirtschaft und unser ganzes Leben grundlegend verändern . Da niemand mehr gezwungen sein wird , zu arbeiten , um Geld zu haben , kann jeder selbst entscheiden , was er mit seinem Leben macht . Das erfordert ein hohes Maß
Ranga Yogeshwar , Wissenschaftsjournalist und Autor („ Nächste Ausfahrt Zukunft “)
Wer programmiert wen ?
Wir werden in den nächsten Jahren mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz konfrontiert werden . Manche Anwendungen des Deep Learnings sind inzwischen ungeheuer leistungsfähig : Bei der Auswertung von Röntgenbildern , dem Auffinden von Tumoren oder dem Erkennen von Verkehrsschildern übertreffen neuronale Netze bereits heute den Menschen . Bei künstlicher Sprache ist es uns inzwischen kaum möglich , zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden . Selbstlernende Systeme können auch bei der Vergabe von Bankkrediten bereits besser urteilen als Menschen . Die Folge : Immer häufiger entscheiden Algorithmen . Doch nach welchen moralischen Prinzipien fällen sie ihre Entscheidung ? Warum
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Quellen : Europäisches Patentamt , Manager-Magazin , Statista
an Selbstverantwortung , die in ganz neuen Schulen trainiert wird , deren Ziel es ist , die Potenziale und Talente zu fördern , denn Kreativität wird sich entfalten wie nie zuvor . Die Unternehmen sind gefordert , ihren Mitarbeitern Arbeitsplätze zu ermöglichen , in denen sich diese kreativ geschulten Menschen verwirklichen können . Da Gewinnmaximierung nicht mehr an erster Stelle steht , können sich alle darauf konzentrieren , die Umwelt endlich wirklich in den Blick zu nehmen und der Erde wieder zu ihrem natürlichen Leben zu verhelfen . Viele Menschen werden sich wieder mehr um ihre Mitmenschen kümmern wollen , die nun aber viel gesünder leben , weil enorm viel Stress wegfällt . Und natürlich : Jeder arbeitet nur soviel , wie es ihm gefällt . Und wer gar nichts tun will , braucht es ja auch nicht . Lang ist es nicht mehr hin , dass der Mensch auch ohne Leistungsdruck und „ höher , schneller , weiter “ sehr gute Arbeit leisten wird , ja sogar viel effizienter , weil selbstbestimmt . Ich freue mich drauf .
zum Beispiel jemand keinen Kredit bekommt , lässt sich nicht mehr genau sagen . Diese neuronalen Systeme funktionieren zwar in der Summe vielleicht besser , doch ihre genauen Entscheidungsmuster entziehen sich der klassischen Logik . Wir erleben also einen Übergang von der Kausalität zur Korrelation . Das entspricht einem Bruch mit den grundlegenden Prinzipien der Aufklärung . Dabei stellt sich die Frage , inwieweit wir diesen neuen intelligenten Systemen vertrauen können . Wie viel Verantwortung geben wir ab ? Das Evolutionstempo ist rasant und somit verbessert sich ihre Leistungsfähigkeit zunehmend . Doch die gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Entwicklung sind enorm und es braucht eine breite Debatte , denn es geht um unsere Rolle in der Zukunft .