+3 Magazin Oktober 2017 | Page 21

+3 Ursula von der Leyen, Bundesverteidigungs- ministerin Freiheit braucht Schutz Freiheit ist unser höchstes Gut. In unserem sicheren und wohlhaben- den Deutschland bedeutet Freiheit für viele inneres Freisein, die Ab- wesenheit gefühlter Zwänge. Wir schätzen kleine Freiheiten wie den Wochenendtrip, mobiles Arbeiten mit dem Smartphone, das beruhi- gende Notpolster auf dem Konto. Sicherheit ist so selbstverständlich da wie Luft. Die existenzielle Be- deutung des Wortes Freiheit ist uns fern. In meinem Amt reise ich viel. Freiheit ist in weiten Teilen der Welt nur eine Sehnsucht. Unzählige Men- schen müssen Krieg, Terror, extreme Armut, ungesunde Umwelt erdul- den. Sie wünschen sich „Freiheit von Angst“ und „Freiheit von Not“. Das Mädchen, das aus Angst vor religi- ösen Eiferern nicht zur Schule geht. Familien die nicht in ihre vom IS verminten Häuser können. Die mu- tige Journalistin in der Türkei, die aufschreibt, was ihre Meinung ist, und deswegen Schlimmes fürchten muss. Freiheit kann sich ohne Si- cherheit nicht entfalten - nirgends. Maurice Corbeck, Leser Angst ist ein schlechter Ratgeber Eine Frage, die sich die Menschen nicht erst in Zeiten des vermeintli- chen Terrors stellen. Zur Zeit des alten Roms hatte ein Großteil Europas sei- ne Freiheit eingebüßt. Im Gegenzug herrschte Frieden. Seitdem hat sich die Frage nach dem richtigen Verhältnis nicht verändert. Gebe ich einen Teil meiner Freiheit auf, um Sicherheit zu genießen? Der Mensch hat ein Grund- bedürfnis nach Sicherheit, aber nicht jeder Mensch ist bereit, einen Teil sei- ner Freiheit dafür herzugeben. Eine Gesellschaft, die sich dieser Frage aus- gesetzt sieht, sollte immer bedenken, dass keine absolute Sicherheit existiert – genauso wenig, wie die vermeintlich Unsere globalisierte Welt rückt zu- sammen. Wir spüren die Folgen von Unfreiheit und Unsicherheit in der Nachbarschaft direkter denn je. Eine ganze Generation hier, die mit offe- nen Grenzen in Europa aufgewach- sen ist, spürt plötzlich wie schnell die Debatte über neue Barrieren auch an ihr Freiheitsgefühl rührt. Deswegen ist es klug und notwendig, uns bei- zeiten um die Sicherheit anderer zu sorgen, sei es im Irak, in Syrien, in Mali. Es ist auch unsere Freiheit. 21 omnipräsente Gefahr, der wir uns aus- gesetzt sehen. Angst darf nicht unser Handeln definieren. Eine Gesellschaft, deren Werte auf Freiheit und Gleich- berechtigung aufbauen, sollte den schmalen Grad erkennen, auf dem sie sich bewegt. In Zeiten der Vorratsda- tenspeicherung bekommt man schnell den Verdacht, dass die Grundprinzipi- en der Unschuldsvermutung nach und nach zu Grabe getragen werden. Der- Katherine Maher, Geschäftsführerin Wikimedia Foundation Offenheit ist unsere Sicherheit Der freie Zugang zu Informationen ist ein Grundrecht. Im Laufe der Ge- schichte diente die Kontrolle des Wis- sens dazu, gewaltige Imperien reich zu machen. Letztlich hat sich jedoch herausgestellt, dass das Teilen von Wissen uns allen nützt. Einige unserer bedeutendsten Institutionen wie das repräsentative Regierungssystem, das Justizsystem und die freie Presse fußen auf gemeinschaftlicher Nutzung von Wissen. Sie sind stärker, wenn sich In- formationen im öffentlichen Raum ver- breiten, und das führt zu mehr Frieden, jenige, der sich der Überwachung und dem damit einhergehenden Entzug seiner Freiheit widersetzt, gilt als ver- dächtig. Es schleicht sich die allgemei- ne Meinung ein, dass es in Ordnung ist, überwacht zu werden, wenn man nichts zu verbergen hat. Dieser Trend sollte mit äußerster Vorsicht beobach- tet werden. Die Aufgabe von persön- licher Freiheit sollte keine Selbstver- ständlichkeit sein. Sicherheit und Wohlstand. Die Vision von Wikimedia ist eine Welt, in der jeder Einzelne an der Gesamtheit des Wissens teilhaben kann. Zwar sind In- formationen heute prinzipiell leichter zugänglich als je zuvor, ihr Zugang wird jedoch weltweit nach wie vor zu stark eingeschränkt. Unter dem Einfluss von Interessen, die dem Informationsfluss Grenzen setzen wollen, wird das Inter- net zunehmend zu einem eingezäunten Garten. Das führt uns in die geistige Verarmung. Deshalb ist Wikimedia ein entschiedener Befürworter von of- fenen Standards und Netzwerken. Wir leben diese Offenheit – offene Koope- rationen, Open Source, interkultureller Wissensaustausch. Indem wir unsere Infrastruktur, Software und Richtlini- en offen gestalten, stellen wir sicher, dass wir stets dem öffentlichen Interes- se verpflichtet sind. Ohne die Angst vor versteckter Einflussnahme. Diese Of- fenheit ist unsere Freiheit. Und unsere Freiheit ist unsere Sicherheit. Anzeige MobileKey So schließt man jetzt: einfach elektronisch und ganz schön intelligent! Intelligente Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen Die guten alten Schlüssel werden im MobileKey-System durch einen digitalen Transponder, eine PinCode-Tastatur oder Ihr Smartphone ersetzt. Anstelle von mechanischen setzen Sie elektro- nische Türzylinder ein. Diese können Sie mit wenigen Handgriffen selbst ein- bauen. Ohne Kabel und ohne zu Bohren. Mithilfe einer kostenlosen Web-App konfi gurieren Sie das System – fertig ist Ihre neue Schließanlage! Lernen Sie MobileKey kennen. www.my-mobilekey.com ©2017 Allegion plc. All rights reserved. ›