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Patric Cramer , Mitarbeiter einer Schäfereigenossenschaft
Alle entscheiden zusammen
Mir macht Arbeit mehr Spaß , wenn ich auf echter Augenhöhe mit anderen tätig bin . Das Modell der Genossenschaft , das dafür steht , war mir schon als Kind vertraut , weil ich in einer aufwuchs . Als Erwachsener
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hatte ich mir zunächst andere Ziele gesetzt , in einem konventionellen Betrieb eine Lehre gemacht und in normalen Strukturen mit einem Chef und Abteilungsleitern gearbeitet – in einer klassischen Hierarchiekette . Auch hier wurde oft versucht , Mitarbeitern mehr Verantwortung zu geben und flachere Hierarchien einzuführen . Aber ich habe nie die Erfahrung gemacht , dass dies auch wirklich funktioniert hat . Ein Grund dafür war sicherlich , dass solch offenere Strukturen nicht gewachsen waren , sondern die Veränderungen von außen kamen . Dann erhielt ich die Chance , zunächst für ein Jahr in meiner vertrauten Genossenschaft |
zu arbeiten , und aus dem einen Jahr sind jetzt schon 13 geworden . Hier hat jeder für seinen eigenen Bereich die Verantwortung und muss sehen , dass die Arbeit auch erledigt wird . Das Schöne ist , dass jeder jedem etwas sagen kann , ohne Hierarchien bedenken zu müssen . Durch gleiche Bezahlung entsteht kein Neid . Die Gemeinschaft betreffenden Beschlüsse werden nach dem Konsensprinzip im Plenum gefällt , also wenn wirklich alle zustimmen . Das können manchmal langwierige Prozesse werden , bei denen viele Seiten beleuchtet werden . Dafür kann aber schlussendlich auch jeder gut damit leben und das macht Spaß . |
Thomas Sturm , Leser
Weg mit der Langweile
Mehr Spaß bietet selbstbestimmte , kreative Arbeit , wenn möglich zu Hause , da die üblichen Arbeitsumwelten oft demotivierend und eintönig sind . Routinearbeiten , die den Menschen nicht fordern , die geisttötend und langweilig sind , sollten allmählich abgebaut werden . Arbeit mit intrinsischer Motivation ist gefragt .
Benjamin Windleder , Leser
Freude am Detail
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Stefanie Sommer , Leserin
Selbe Längenwelle
Ich hatte einmal das Glück , mit einer Kollegin im gleichen Zimmer zusammenarbeiten zu dürfen , die genau den gleichen Humor besaß wie ich . Wir haben uns ohne Worte verstanden und mussten einfach loslachen , wenn wieder etwas Lustiges passiert ist – und es passierte ständig etwas Urkomisches . Manchmal muss ich jetzt noch lachen , wenn ich daran denke . Ich hatte viele inhaltlich interessante Jobs danach , aber in dieser Zeit hatten wir vor allem eins : unglaublich viel Spaß bei der Arbeit .
Karl Fäller , Leser
Dreieck der Erfüllung
Ich habe mit dem Wort „ Spaß “ im Zusammenhang mit der Arbeitswelt so meine Schwierigkeiten . Besser fände ich den Begriff „ Erfüllung “. Der Spaß sollte sich meines Erachtens auf das Privatleben und die Freizeit beschränken . Arbeit , wie wir sie kennen , ist eine Kombination aus Fleiß , Disziplin , Kreativität und Verantwortungsbewusstsein . Der Wohlstand , den wir genießen , ist ohne diese Werte nicht denkbar . Wenn die Arbeit dann auch noch Erfüllung bieten soll , müssen drei Voraussetzungen gegeben sein : 1 . Identifikation , mit dem Betrieb , der Tätigkeit ,
Henning Figge , Vice President International Operations , Haworth
Bau dir dein Umfeld
WAS EINE GUTE FÜHRUNGSKRAFT AUSMACHT
Diese Verhaltensweisen von Vorgesetzten steigern die Jobzufriedenheit ihrer Mitarbeiter
Agiert als Mentor für Mitarbeiter
78 %
78 % Vermittelt die Visionen des
Unternehmens
dem Produkt ; 2 . ein harmonisches Betriebsklima , also eine verantwortungsbewusste Betriebsführung plus Kollegen mit gemeinsamen Werten ; und 3 . eine ordentliche Bezahlung , entsprechend der Leistungsfähigkeit des Betriebes . Das Zusammentreffen aller drei Punkte wäre der Idealzustand , der allerdings in den seltensten Fällen erreicht werden dürfte . Bei alledem sollte nicht außer Acht gelassen werden , was schon John Locke sagte : „ Arbeit um der Arbeit willen ist wider die menschliche Natur .“
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
Ist es die Tischtennisplatte oder doch das hohe Gehalt ? Wenn wir wissen wollen , was dafür sorgt , dass wir mehr Spaß bei der Arbeit haben , sie uns vielleicht sogar glücklich macht , dann müssen wir uns das heutige Verständnis von Arbeit anschauen : Wo Babyboomer noch streng zwischen Arbeit und Privatleben trennen , sehen Millennials hier schon längst keine strikte Trennung mehr . Und wo früher in acht Stunden das Maximum aus dem Einzelnen gequetscht wurde , sorgt Unabhängigkeit in Sachen Zeit und Raum für Effizienz . Technologie und der Wettbewerb um die Talente verändern unser Verständnis vom Arbeitsplatz . Arbeiten kann man heute überall . Ob Home Office , Coworking Space oder Großraumbüro : Fünf Faktoren sorgen dafür , dass uns das Arbeiten an unserem Arbeitsplatz Spaß macht . Faktor eins : Der Raum muss für jeden lesbar sein . Wo konzentriere ich
Aussprechen von Wertschätzung
91 % 91 %
Regelmäßiges und ehrliches Feedback
Überlassen von Verantwortung , Förderung durch neue fachliche
Herausforderungen 86 %
Regelmäßige Teamevents
64 %
Umfrage unter 789 Berufstätigen in Deutschland im März 2017
Luft holen
Lebt eine Fehlerkultur
Quellen : Manpower Group , Statista
Jo Lendle , Verleger
Zeigt Interesse an mir als Mensch
88 %
60 %
Arbeit macht mehr Freude , wenn sie sich nicht nur um sich selbst dreht , sondern wenn es Platz gibt für Momente der Nichtzielgerichtetheit . Dann entstehen die Gedanken und
mich , wo ist Raum für Zusammenarbeit ? Ein lesbarer Raum führt dazu , dass das Wohlbefinden steigt . Faktor zwei : Kontrolle . Je individualisierbarer der Arbeitsplatz , desto besser . Faktor drei : Technologie , denn die sorgt dafür , dass Arbeit effektiv ausgeführt werden kann . Faktor vier : Nicht neu , aber ausschlaggebend , das Tageslicht . Denn das sorgt für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und macht somit glücklich . Und zu guter Letzt Faktor fünf : Stauraum . Genug Stauraum ermöglicht organisiertes Arbeiten und reduziert Stress . Wer diese fünf Tipps umsetzt , hat garantiert mehr Spaß beim Arbeiten .
Ich finde es für die Arbeitsatmosphäre ganz wichtig , dass die Räume schön eingerichtet sind und man sich wohl fühlt , wenn man sie betritt . Das fängt mit den Wänden an , die ich mit spannender Kunst oder sonst auch gerne weiß sehe , aber bitte keine Kalender . Weiter geht es mit den Schreibtischen . Es müssen nicht gleich die Designklassiker sein , es geht auch billiger , aber bitte nicht diese geschmacklosen Baumarktmöbel . Ich sitze lieber auf einem schönen Holzstuhl als auf diesen gepolsterten Ungetümen . Das Ganze geht hin bis zum eingebundenen Notizheft statt diesen Ringbüchern und dem Stift , mit dem ich schreibe . Wenn ich merke , dass der Stift sowohl gut aussieht als auch gut schreibt , gehört selbst das zu den kleinen Dingen , die mir bei der Arbeit Spaß machen .
Einfälle , die einen über den Tag hinaus weitertragen , weil sie dabei helfen , die Grenzen des Gewohnten auszudehnen . Bedauerlicherweise neigt Arbeit dazu , die zur Verfügung stehende Zeit restlos auszufüllen . Das kennt jeder : Beim einen stapeln sich Steuerakten , beim anderen Überseecontainer oder Tierfutterkartons , in Buchverlagen stapeln sich eben Manuskripte und wollen gelesen sein . Damit lässt die Arbeit genau für solche Momente der Arbeitsverbesserung keinen Raum . Das ist fatal . Von Zeit zu Zeit muss man daher die Akten , Container , das Tierfutter und die Manuskripte zur Seite rücken und aus dem Fenster schauen . Oder auf den Flur gehen und die anderen fragen , worüber sie gerade nachdenken . Weil die Arbeit von drinnen ziemlich bald wieder unüberhörbar zu rufen beginnen wird , müssen solche Momente erkämpft werden – gegen die Stapel , aber auch gegen sich selbst . Lohnenswert ist es allemal . Eine andere Idee wäre natürlich , für einen Tag die Arbeit mit jemandem zu tauschen , der im Bereich Überseecontainer oder Steuerrecht tätig ist , um auf jene anderen Gedanken zu kommen . Allerdings kann es sein , dass ein solcher Plan erhebliche Auswirkungen auf das internationale Frachtgeschäft und das Steueraufkommen hätte . Oder auf die Qualität des Tierfutters .