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Barbara Wussow,
Schauspielerin
(„Das Traumschiff“)
NICHT IMMER NUR EUROPA
Ein Teil der Mitglieder eines deutschen Automobilclubs verbringt seinen Urlaub an fernen Orten
2018
2017
4,8%
4,9%
USA
Ferner Osten
Das Herz füllen
Für mich sind es meine Neugierde
und meine Wissbegierde, die mich
immer wieder in neue Länder zie-
hen. Ich bin ein Zugvogel und das
war ich auch schon immer. Ich lie-
be es, in Autos, Flugzeuge oder auf
Schiffe zu steigen, die mich in neue
Welten bringen. Dort angekommen
sauge ich alle Eindrücke, Begegnun-
gen und die Natur auf. Reisen soll
ja bekanntlich bilden und auch ich
lerne sehr viel, wenn ich unterwegs
bin. Ich habe gelernt, den Menschen,
egal welcher Kultur oder Religion sie
angehören, auf Augenhöhe zu begeg-
nen und konnte die Schönheit vieler
Länder und Menschen dadurch er-
fahren. Mein Blick hat sich geöffnet,
genau wie mein Herz. Für mich fühlt
es sich so an, als ob ich auf jeder Rei-
se ein paar kleine Steine sammle, die
unterschiedlicher nicht sein könnten
und zusammen ein Mosaik bilden,
das ein Bild ergibt. Ich nehme also
auf jeder Reise etwas für mich mit,
das mich formt. Meine Kinder haben
auch schon sehr viel von der Welt ge-
sehen und ich finde das auch wichtig.
Dadurch bekommen sie ein Gespür
2,4%
Karibische Inseln
Ägypten
Kanada
Mielamerika
Südamerika
Australien, Neuseeland, Südsee
Südafrika, Namibia
Vorderer und Milerer Osten
Nordafrika (außer Ägypten)
Kenia, Tansania
Restliches Afrika
1%
1%
1%
0,8%
0,9%
0,7%
0,9%
0,9%
0,9%
0,7%
0,8%
0,5%
0,6%
0,8%
0,5%
1,8%
2,9%
3,4%
2,9%
2,2%
0,2%
0,4%
0,5%
Umfrage unter 2.458 (2018) und 2.419 (2017) ADAC-Mitgliedern zu ihrem für das Umfragejahr geplanten Ziel ihrer Haupturlaubsreise; Mehrfachnennungen möglich
Quellen: ADAC, Statista
für das Andere, lernen, sich dafür zu
öffnen und mit neuen Gegebenhei-
ten umzugehen. Die Welt ist so wun-
derschön und hat so viel zu bieten.
Ich empfinde es als großes Glück, all
diese Erfahrungen und Begegnungen
mitzunehmen und damit wieder nach
Hause zu kommen. Jedes Mal kehre
ich mit einem vollen Herzen zurück
und das soll auch noch lange so wei-
tergehen. Es wird mich also noch vie-
le weitere Jahre in die Ferne ziehen.
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Kreuzfahrten vom Spezialisten.
Wie für Sie gemacht.
Berend Hartnagel,
Leser
Die Welt als Dorf
Ich habe 15 Jahre in Afrika und La-
teinamerika gelebt und gearbeitet
und anschließend über fünf Jahre
im Auftrag der Expo 2000 Hanno-
ver Zukunftsprojekte im Sinne der
UN-Agenda 21 in vielen Regionen
der Welt kennengelernt. Das kann
und muss nicht jeder. In einer Zeit
von Flucht und Migration, aber auch
der Internationalisierung von Han-
del, Wirtschaft, Arbeits- und Studi-
enplätzen wünsche ich mir, dass für
unsere europäischen Mitbürger das
Reisen in die Ferne nicht ausschließ-
lich von großartigen Stränden, täg-
lichem Sonnenschein und einigen
Abstechern in Klöster, Burgen und
Björn Staschen,
Campingexperte
und Autor
Antarktis · Arktis · Atlantik · Große Seen
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Flüsse weltweit
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Ausgewildert
Campingglück zieht mich in die Fer-
ne, für ein wildes Abenteuer an der
frischen Luft. Eine Nacht im Zelt
bringt uns zurück zur Natur, raus
aus der Stadtverdrossenheit in die
Wildnis, aus der wir stammen, die
uns aber doch fremd geworden ist.
Auf Tuchfühlung mit der evoluti-
onären Heimat. Camping weckt in
mir eine ganz eigene, naive Vorfreu-
de auf all das, was Camping aus-
macht. Möglichst wenig einpacken,
aber nichts vergessen. Die genialen
kleinen Werkzeuge, die Camper
lieben – der Göffel, eine Kombina-
tion aus Löffel und Gabel, oder der
Klappgrill zum Beispiel. Der richtige
Kathedralen motiviert ist. Reisen in
die Ferne ist die Chance, andere Kul-
turen, Wertesysteme und Lebensbe-
dingungen kennenzulernen. Wenn
wir uns zuvor um einige sprach-
liche Grundkenntnisse bemühen,
dann können sogar Freundschaften
entstehen. Auch Menschen aus der
Ferne machen sich auf Reisen in die
Ferne. Vielleicht nicht nur für Flucht
und Migration oder um ohne Ge-
schwindigkeitsbegrenzung über un-
sere Autobahnen zu rasen, den Eif-
felturm in Paris und das Kolosseum
in Rom zu bewundern. Menschen in
fernen Regionen der Welt zu entde-
cken und zu verstehen, ist für unsere
Zukunft wichtiger als ferne Strände,
Sonnenschein, preiswerter Konsum
oder sogenannte Abenteuer. Nichts
davon ist verboten, aber Menschen in
fernen Regionen und fremden Kul-
turen zu besuchen und zu verstehen,
bietet einer gemeinsamen Zukunft in
dieser Welt bessere Aussichten.
Platz, ohne Schlagbaum und zu vie-
le Regeln. Und dann der prüfende
Rundumblick: Steht das Zelt hier
richtig? Wo geht die Sonne auf? Wo
verläuft die Ameisenstraße? Dürfen
sich die Heringe auf festen Halt in
weicher Grasnarbe freuen oder auf
feste Gegenwehr von hartem, wur-
zeligem Waldboden? Der Schlaf-
sack wird ausgerollt, die Taschen-
lampe baumelt vorsichtshalber an
der Schlaufe oben im Zeltdach. Die
Dämmerung fällt, das Lagerfeuer
knistert. Stockbrot, starre Blicke in
die Glut. Der Kronkorken knallt,
langsam wird es kalt. Es folgt eine
der schönsten Nächte, eingehüllt
von den Geräuschen der Nacht. Tie-
re rufen aus der Ferne, Pfoten tap-
sen durchs Laub, der Wind reibt die
Blätter aneinander. Vielleicht liegt
der Campingplatz nur im nächsten
Dorf. Diese Nacht aber fühlt sich an
wie fernes Glück – so ursprünglich,
so rau und roh, so geborgen. Cam-
pingglück eben.