+3
Lotte Tobisch-Labotýn,
Schauspielerin und
ehemalige Organisatorin
des Wiener Opernballs
Franz-Peter Falke,
Präsident Markenverband
Eine Märchennacht
für Erwachsene Zukunft heißt
Veränderung
Der berühmte Wiener Opernball
ist einzigartig als ein nach wie vor
imperial aufgezogenes Fest, bei
dem es kein Widerspruch ist, dass
ein sozialdemokratischer Bundes-
präsident samt Bundeskanzler wie
franzisko-josephinische Repräsen-
tanten im Frack mit Orden auftre-
ten. Aus diesem Widerspruch ergibt
sich nicht nur die Berühmtheit des
Balles, sondern auch das Erfolgsge-
schäft in puncto Geld und Werbung
für die Stadt Wien und das Land
Österreich. Der Erfolg meiner Ar-
beit, der mich natürlich sehr freut,
lag einfach darin, den Opernball
ernsthaft zu organisieren, aber nicht
wirklich zu ernst zu nehmen. Er ist
ein Teil der Wiener Balltradition,
die aus dem Zusammenschluss ei-
ner Unzahl von Dörfern entstanden
ist, die bei der großen Stadterweite-
rung 1862 eingemeindet wurden und
die ihre eigenen Traditionen hatten,
wozu auch die Balltradition gehör-
te. Daraus entstand diese unglaub-
liche Wiener Tanzfreude, die sich
bis heute erhalten hat und nach wie
vor die Menschen als ein Faschings-
märchen wirklich glücklich macht.
Wenn ich heute, nachdem ich den
Ball 23 Jahre nicht mehr mache, so-
zusagen „weltberühmt in Wien“ bin,
dann liegt es wohl daran, dass ich
die Menschen gerne glücklich sehe
und ihnen Freude bereite. Dadurch
erschien mir, obwohl keine Ballfa-
natikerin, die Arbeit am Opernball
durchaus sinnvoll – nicht zuletzt im
Sinne Gotthold Ephraim Lessings,
der in seinem „Nathan“ so schön
sagt: „Nicht die Kinder bloß speist
man mit Märchen ab.“ Marken sind Vertrauenskonstruk-
te und erwachsen aus der einzigar-
tigen Beziehung zu ihren Kunden.
Ein wesentlicher Teil dieser Bindung
entsteht neben der produktbezoge-
nen Leistung aus der Übereinstim-
mung der Werte der Marke und des
Kunden. Daher reflektieren Marken
auch immer Wertestrukturen der
Gesellschaft und sind so seit jeher
Teil unserer Kultur. Die Tradition
einer Marke ist daher Ausdruck ei-
15
ner starken Beziehung, die über ei-
nen langen Zeitraum entstanden ist
– und keineswegs eine Garantie für
den morgigen Erfolg. Denn Marken
werden nur dann auch erfolgreich
bleiben, wenn sie gleichermaßen auf
die Änderungen der Anforderungen
an Produkte oder Services wie auch
auf geänderte Wertestrukturen ein-
gehen. Gerade im Umfeld gesell-
schaftlicher Veränderungen und
der daraus resultierenden Verbrau-
chertrends haben Marken nicht nur
eine Orientierungsfunktion, sondern
TRADITIONSKULT ( UR )
Warum man Mitglied bei einem Verein der Fußball-Bundesliga ist
60%
40%
Traditionen vereinigen und bringen
Menschen zusammen. In unserer sich
rasant verändernden Welt geben sie
Halt und tragen uns in die Moderne.
Umfrage unter 661 Vereinsmitgliedern und
Dauerkarteninhabern für die Saison 2016/17,
Juli 2016; Mehrfachnennung möglich
70% Vorteile durch Mitgliedschaft,
etwa beim Kartenvorverkauf
50%
Franziska Darisch, Leserin
werden zum vertrauensvollen Be-
gleiter im Leben der Kunden und
sorgen so für Stabilität gegenüber
gesellschaftlichen, technischen oder
globalen Herausforderungen. Wich-
tig bei all den Veränderungen ist es,
dass sich jede Marke trotzdem selbst
treu bleibt, keine Kompromisse bei
den Markenwerten und der Qualität
eingeht und ihr Markenversprechen
hält. Damit können sie die Begeiste-
rung wecken, die zeitlose Wertschät-
zung hervorruft und Quelle ihrer
Wertschöpfung ist.
64%
Tradition in
der Familie
45%
Finanzielle Unterstützung
des Vereins durch den
Mitgliedsbeitrag, etwa
für den Jugendsport
30%
20%
10%
36%
Mitbestimmung,
etwa bei
der Besetzung
von
Vereinsposten
21%
3%
Sonstiges
Quellen: PwC, Statista
Dirk Zingler,
Präsident
1. FC Union Berlin
Hört einander zu
Über Tradition und Moderne wird
wohl nirgends so intensiv diskutiert
wie im Fußball. Nicht selten fei-
ern Fans ihren Klub für sein Alter,
obwohl das nicht ihr Verdienst ist.
Ob uns der Fußball von vor hun-
dert Jahren heute gefallen würde?
Ich glaube kaum. Trotzdem geht im
Fußball von dem Begriff der Tradi-
tion eine fast magische Faszination
aus. „Gegen den modernen Fuß-
ball!“ ist der Hilferuf nach Mitbe-
stimmung, Teilhabe und nach einem
ursprünglichen Erlebnis in Zeiten
von Halbzeitshows, Sitzplatzarenen
und Klubs in Privatbesitz. Dem 1. FC
Union Berlin wird gerne das Attribut
Traditionsverein zugeschrieben und
ja, mir gefällt das. Nicht, weil wir bei
Union alles so machen, wie es immer
schon war, sondern weil wir Fußball
so organisieren, wie wir ihn gerne er-
leben: laut, bunt und intensiv. Wir,
das sind die Mitglieder des Vereins,
die Spieler, Sponsoren, Fans, Ult-
ras, Mitarbeiter, Gremienvertreter,
kurz: eine Vielzahl verschiedener
Interessengruppen, die den Klub
aus unterschiedlichen Blickwinkeln
betrachten. Unser Ansatz ist es, uns
als Gemeinschaft zu begreifen, die
das Wohl des Klubs in den Mittel-
punkt stellt. Wir hören einander zu,
wägen ab und entscheiden dann. In
einer Zeit, in der das Zuhören selten
geworden ist, mag das traditionell
erscheinen. Für uns ist es modern,
denn wir sind damit erfolgreich.
Tradition und Moderne? Bei Uni-
on heißt das: Stehplatzstadion und
LED-Banden, Bratwurst, Bier und
Bundesligafußball.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
EIN STILVOLLER BEGLEITER FÜR JAHRZEHNTE
Martin Würflingsdobler,
Vertriebsleiter
Individual, doppler
Die Geschichte unserer Schirme
„Made in Austria“ beginnt mit Ernst
Doppler und einer kleinen Manu-
faktur, die er vor über 70 Jahren in
Braunau am Inn gründete. Mithilfe
von zwei Mitarbeitern und der Un-
terstützung seiner Familie wurde die
Idee vom hochwertigen, in Handar-
beit gefertigten Schirm rasch zum
Erfolg. Menschen, Märkte und Mode
haben sich seither grundlegend ver-
ändert. Jedoch nicht, wofür ein dopp-
ler Schirm steht. Dessen Perfektion
wird durch hochwertige europäische
Materialien, rund 70 Arbeitsschritte,
jede Menge Leidenschaft und viel
handwerkliches Geschick erreicht.
Heute fertigen wir in unserem Fami-
lienbetrieb, dessen Geschäftsleitung
ich als Vertreter in vierter Generati-
on angehöre, rund 20.000 Schirme
pro Jahr. Inzwischen ist es möglich,
mit Hilfe eines Online-Konfigurators
einen Schirm ganz nach den eigenen
Vorstellungen zusammenzustellen.
Modell, Stoff und Griff können indi-
viduell ausgesucht werden. Ein hand-
gefertigter Schirm ist nachhaltig, von
bleibendem Wert, kein Wegwerf-
Produkt, sondern etwas, das man mit
Stolz trägt und eines Tages auch ver-
erbt. Ein doppler Schirm kann außer-
dem immer wieder repariert werden,
auch nach vielen Jahren.
Finden Sie Ihren Schirm auf:
www.doppler-manufaktur.com
›