+3 Magazin Juni 2018 | Page 9

+ 1
9
Jens Bressner , Leser
Besser kommunizieren und so überzeugen – etwa zur Organspende .
Aaron Wuhl , Leser
Zurück zur Natur
Ich sehe die Zukunft der Medizin in alternativen Behandlungsmethoden , denn in der Natur finden sich alle wichtigen Stoffe zur Gesunderhaltung des Menschen . Der wichtigste Aspekt ist hierbei , den Menschen aufzuklären und Hilfestellung zu leisten , damit er wieder lernt , Eigenverantwortung für seinen Körper zu übernehmen und die Signale des Körpers wahrzunehmen .
Prof . Dr . Helga Frank , Internistin und Diabetologin
Kampf dem Diabetes
Der Diabetes mellitus ist eine der weltweit führenden Volkskrankheiten . Insbesondere der Typ-2-Diabetes , der mit Übergewicht und Bewegungsarmut assoziiert ist , nimmt zu . Dagegen ist der Typ-1-Diabetes verursacht durch Autoimmunprozesse und beruht auch auf einer genetischen Veranlagung . Demzufolge muss und
wird die Medizin von morgen speziell an den pathophysiologischen Ursachen ansetzen . Beim Typ-2-Diabetes muss der Schwerpunkt auf der Prävention liegen mit guter , kalorienreduzierter Ernährung und Förderung von körperlicher Aktivität , die am besten im Schulkindalter beginnen sollte . Neue Medikamente werden neben der Blutzuckersenkung auch zur Senkung der Herz-Kreislauf-bedingten Sterblichkeit und des Risikos einer Unterzuckerung zum Einsatz kommen . Für neue Therapiekonzepte werden die Erforschung von molekularen Mechanismen zum Schutz und Erhalt der Insulin-produzierenden Pankreas-Inselzellen und die
Identifikation der sogenannten „ Diabetesgene “ von Interesse sein . Auch der Einsatz von Aptameren ist denkbar . Beim Typ-1-Diabetes könnte der gezielte Einsatz immunsuppressiver Medikamente zukünftig weitere Behandlungsoptionen bieten . Flankiert werden muss dies von der sogenannten Versorgungsforschung und Epidemiologie – zur systematischen Aufarbeitung von populationsbasierten Daten . Auch die Telemedizin wird künftig für den Arzt-Patienten- Kontakt und die Steuerung der Medikamenteneinstellung eine große Rolle spielen .
Dr . Norman Koglin , Leser
Sichere Diagnose
Die Alzheimer-Erkrankung ist trotz intensiver Forschung noch immer eine unheilbare Demenz und die Diagnose gerade im frühen Stadium schwierig . Ein Merkmal von Alzheimer-Patienten sind spezifische Ablagerungen im Gehirn , die Amyloid-Beta-Plaques . Zugelassene Diagnostika für ein bildgebendes
Untersuchungsverfahren , die Positronen-Emissions-Tomographie ( Amyloid-PET ), ermöglichen den direkten Nachweis dieser Ablagerungen im Gehirn . Liegen keine derartigen Plaques vor , kann Alzheimer als Demenzursache mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden . Der Nachweis solcher Ablagerungen , aber auch deren Ausschluss ist besonders für Patienten von Bedeutung , die unter stetig nachlassenden kognitiven Fähigkeiten leiden und trotz gründlicher Untersuchungen bisher eine unklare Diagnose haben . Eine gesicherte Diagnose ermöglicht dem behandelnden Arzt , zur Verfü-
gung stehende Möglichkeiten besser zu nutzen . So kann zum Beispiel versucht werden , den Krankheitsverlauf durch Gedächtnistraining , Sport oder Ernährung positiv zu beeinflussen oder andere Demenzursachen zu identifizieren . Auch das Umfeld des Betroffenen kann frühzeitiger notwendige Vorkehrungen treffen . Neue Wirkstoffe , die Alzheimer ursächlich behandeln , sind in der Entwicklung . Hier leistet die Amyloid-PET-Untersuchung bereits wichtige Beiträge . Beispielsweise können Patienten in früheren Krankheitsstadien identifiziert und in klinische Studien eingeschlossen werden .
Jane , Leserin
Mehr Innensicht wagen
In meinem Empfinden sollte sich die Medizin sowohl im physischen als auch im psychischen Bereich in eine humanistischere Richtung wandeln . Das bedeutet konkret , dass eine radikale Konfrontation der Menschen mit sich selbst stattfinden sollte . Dies würde wiederum bedeuten , dass wir wieder mehr zu fühlenden Wesen werden , und der Verstand als „ Identitätsinstrument “ einen Schritt zurücktritt . Ein solcher Wandel würde mich sehr optimistisch in die Zukunft blicken lassen .
Anzeige