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Stefan Kapferer,
Vorsitzender der Hauptge-
schäftsführung, Bundes-
verband der Energie- und
Wasserwirtschaft (BDEW)
SCHWEISSTREIBENDER KLIMAWANDEL
Sogenannte Heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius sind häufiger geworden.
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Intelligent vernetzt
In der Energiewelt von morgen wird
Energie aus Quellen wie Wind und
Sonne dominieren, aber die Zukunft
gehört nicht allein einem Energieträ-
ger. Denn der Umbau klappt nur ab-
gesichert durch flexible Gaskraftwerke
und innovative Speichertechnologien.
Massiv verändern wird sich auch die
Erzeugungsstruktur: Zu den bisheri-
gen mittleren und großen Kraftwerken
werden sich immer mehr kleine Anla-
gen gesellen. Bereits heute erzeugen
über 1,6 Millionen Windräder und
Solaranlagen dezentral Strom. Viele
Kunden werden künftig selbst zu Ener-
gieproduzenten – über die Solaranlage
auf dem Dach oder die Wärmepumpe
im Keller. Einen Teil dieser Energie
werden diese Haushalte selbst nutzen,
einen weiteren Teil ins Stromnetz ein-
speisen. Das erfordert gut ausgebaute
Netze und Steuerungstechnologien,
die den Strombedarf und die Vielzahl
unterschiedlicher Erzeugungsquellen
in Einklang bringen. Dazu könnten
auch Elektroautos beitragen: Nachts
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Trend (1951 bis 2016)
Anzahl Heißer Tage
12
10
8
6
4
2
0
1959
1960
1970
1980
1990
2000
2010
2020
Jahr
Quellen: Deutscher Wetterdienst
lädt ein E-Fahrzeugbesitzer in seiner
Garage sein Auto und fährt morgens
zur Arbeit. Sein Elektroauto parkt
dann in der Tiefgarage und ist ans
Stromnetz angeschlossen. Wird im
Stromnetz Energie benötigt, kann ein
Teil des in der Autobatterie gespei-
cherten Stroms genutzt werden. Auch
das Erdgasnetz kann als Speicher
dienen: Mittels Elektrolyse lässt sich
überschüssiger Windstrom in Gas um-
wandeln und ins Gasnetz einspeisen.
Dieses grüne Gas kann zur Stromer-
zeugung oder in einem Privathaushalt
als Wärmeenergie eingesetzt werden.
Marie Schmidt, Leserin
Wundertüte Zukunft
Vielleicht ist der Energieträger der
Zukunft ja noch gar nicht im Einsatz?
Zurzeit liegt der Fokus auf dem Netz-
ausbau. Da die Energieproduktion im-
mer dezentraler wird und viele Strom-
produzenten oft gleichzeitig ins Netz
einspeisen wollen, bringt uns dieses
Vorgehen mittelfristig auch weiter.
In Zukunft wird es aber mehr auf die
Speicherkapazitäten ankommen als
auf die Netze. Nicht nur, weil bei der
Weiterleitung des Stroms durch die
Netze Energie verloren geht. Das ist
beim Auf- und Entladen von Spei-
chern bislang genauso. Kürzlich ha-
ben es Wissenschaftler geschafft, aus
einer Rose einen Hochleistungsspei-
cher zu machen, der ohne Energiever-
lust immer wieder aufgeladen werden
kann. Hier schlummern langfristig
eine Menge innovative Ansätze für die
Energiefrage. Wenn ich zum Beispiel
daran denke, dass sich Pflanzen per
Photosynthese selbst mit Energie ver-
sorgen können, fängt bei mir die Fan-
tasie an zu blühen.
NEUE REZEPTUR Der deutsche Strommix ist im Wandel*
Der deutsche Strommix im Wandel
Dr. Stefan Eckhoff,
Leiter Investor Relations,
Energiekontor AG
Bruostromerzeugung in Deutschland ab 1990 nach Energieträgern
Erneuerbare
Mineralölprodukte
Kernenergie
Erdgas
Braunkohle
Steinkohle
Übrige Energieträger
100%
Wohin entwickelt
sich die Branche
für erneuerbare
Energien?
Die Energiekontor AG wurde vor über
25 Jahren als Windenergieentwickler
gegründet und zählt zu den Pionieren
der Branche für erneuerbare Energi-
en. Mittlerweile hat das Unternehmen
rund 900 Megawatt an Wind- und
Solarparks in Deutschland, Großbri-
tannien und Portugal projektiert und
gebaut und betreibt über ein Viertel
davon im eigenen Bestand.
Aus unserer Sicht steht die gesamte
Branche derzeit vor einem Umbruch.
Das Ausschreibungssystem in Deutsch-
land und anderen europäischen Län-
dern bedeutet einen weiteren Schritt
in Richtung eines freien Wettbewerbs
aller Energieversorgungssysteme. Die
Ausschreibungen bilden dabei nur
eine Art Übergangsphase, bevor die
erneuerbaren Energien, allen voran
Wind und Solar, direkt mit der kon-
ventionellen Stromerzeugung konkur-
rieren werden. Teilweise ist dies heute
schon der Fall. So wurde die Förde-
rung von Onshore-Windenergie in
einem unserer Kernmärkte, Großbri-
tannien, seit der Parlamentswahl im
80%
60%
40%
20%
0
‘90
‘92
‘94
‘96
‘98
‘00
‘02
‘04
‘06
‘08
*Anteil an der jährlichen Bruttostromerzeugung nach Energieträgern
‘10
‘12
‘14
‘16
Quellen: AG Energiebilanzen, Statista
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Mai 2015 faktisch bereits eingestellt.
Dort konzentriert sich Energiekontor
daher auf windstarke und großflächi-
ge Standorte, wie man sie vor allem
in Schottland vorfindet, und gründet
die Wirtschaftlichkeit von Windparks
nur noch auf Stromabnahmeverträgen
mit großen Ind