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Wilhelm Bauer,
Leiter Fraunhofer-Institut
für Arbeitswirtschaft und
Organisation (IAO)
Neue Arbeitsteilung
Die Arbeit der Zukunft ist durch ein
neues Verständnis geprägt. Die klassischen Erfolgsfaktoren Technik, Organisation und Personal erfahren in
Zeiten der digitalen Transformation
eine potenzial- wie auch bedürfnisorientierte Erweiterung: Menschliche
Aktivitäten werden zukünftig nahezu
durchgängig durch Technologien unterstützt und optimiert. Das Internet
und digitale Technologien verändern
unseren Arbeitsalltag signifikant. In
der Bürowelt ist digitales Arbeitsverhalten schon weit entwickelt: Wir
können arbeiten, wo, wann und wie
wir wollen. Und der Einzug von Syste-
men mit Künstlicher Intelligenz wird
die Wissens- und Büroarbeit noch
erheblich verändern. Intelligente Systeme werden Wertschöpfungspartner
des Menschen, Software übernimmt
Prüfroutinen und gut formalisierte
Prozesse. Die Menschen werden eher
anspruchsvolle, Kreativität und Intuition nutzende Aufgaben übernehmen.
Diese Entwicklungen werden auch unsere Fabriken erreichen. Im Internet
der Dinge kommunizieren intelligente
vernetzte Objekte untereinander und
mit Menschen. Die Arbeitsteilung
zwischen Menschen und Maschinen
wird neu gestaltet: Maschinen übernehmen schwere und ergonomische
Arbeiten, die Menschen werden mehr
Zeit für Planung, Steuerung und Erfolgskontrolle haben. Sicher ist: Der
Mensch bleibt auch in Zukunft im
Mittelpunkt der arbeitswissenschaftlichen Betrachtung – nur eben innerhalb einer neuen hyperflexiblen und
mobilen Arbeitswelt.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Burkhard Remmers,
Leiter
Internationale
Kommunikation,
Wilkhahn
Raum für Bewegung
und Begegnung
Bei der Ausgestaltung der Büroarbeit
4.0 geht es um zwei zentrale Fragen:
Wie können Mitarbeiter dauerhaft
gesund und arbeitsfähig bleiben? Und
was ist die Kernaufgabe von Büros,
wenn die Einzelarbeit unabhängig
von Zeit und Ort stattfinden kann?
Kehrseiten der Digitalisierung sind
Jörg Asmussen,
Ökonom und ehemaliger
Direktor der Europäischen
Zentralbank
Wir entscheiden den Weg
Die Digitalisierung, das „neue Maschinenzeitalter“, steht erst am Anfang.
Sie wird uns die Arbeit nicht wegnehmen, aber in der ersten Phase kann es
dazu kommen, dass einige klassische
Berufsbilder verschwinden. Es ist eine
technologische Revolution mit großer
disruptiver Kraft. Eine Polarisierung
der Arbeitsentgelte wird bereits sichtbar und auch soziale Spannungen sind
nicht auszuschließen. In der zweiten
Phase werden mehr und bessere Jobs
entstehen. Die Zahl der Normalarbeitsverhältnisse wird schwinden, die
Zahl der Selbstständigen zunehmen.
Mit Folgen für die soziale Absicherung des Einzelnen wie für die sozialen Sicherungssysteme insgesamt.
Daher muss die Digitalisierung durch
Sozialreformen flankiert werden: Industrie 4.0 braucht einen Sozialstaat
4.0. Kann es etwa in Zukunft dabei
bleiben, dass allein abhängig Beschäf-
die Zunahme von Bewegungsmangel
und mentaler Überforderung. Die
Kombination aus beidem führt nicht
nur zu Rückenschmerzen, sondern zu
Störungen des gesamten Stoffwechsel- und Immunsystems. Hier setzen
neuartige Bürostuhlkonzepte an, die
vor allem die natürliche dreidimensionale Beweglichkeit des Körpers
stimulieren. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass hier bereits kleine,
häufige und vielfältige Bewegungen
deutliche Verbesserungen bei Wohlbefinden und Konzentrationsleistung
zeitigen. Doch das Mobilisierungsgebot geht über die Schreibtischarbeit
hinaus: Das agile Büro 4.0 bringt
Menschen zusammen, um Wissen zu
teilen und Ideen zu entwickeln. Es
fördert das Miteinander und stiftet
Identität. Kurz: Es wird zum Ort für
Konzentration, Kooperation und Koordination, um neue Anforderungen
möglichst