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WIE BLEIBT UNSER
PLANET LEBENSWERT?
WIR FRAGEN:
... und was ist
Ihre Meinung?
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Jedes Jahr gelangen 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere
– das entspricht etwa einer Lastwagenladung pro Minute.
Quelle: WWF
© iStock./Tunatura
Thomas Reiter,
Koordinator
Internationale Agenturen,
Europäische Weltraum-
organisation (ESA) und
ehemaliger Astronaut
Neue Perspektive
Gott sei Dank hat man trotz der vie-
len Arbeiten an Bord der Raumsta-
tion ein wenig Zeit, die Schönheit
unserer Erde und des Weltalls zu ge-
nießen. Gerade bei Außenbordarbei-
ten wäre es natürlich schön gewesen,
noch mehr Zeit zu haben, um diesen
Anblick länger aufzunehmen. Näher
als im Raumanzug kann man dem
Weltall nicht sein. Wenn ich daran
zurückdenke, dass ich 400 Kilometer
über der Erde mit fast 28.000 Kilo-
metern pro Stunde die Kontinente
überquert habe, bekomme ich immer
noch eine Gänsehaut. Als vor meinem
ersten Außenbordeinsatz der Druck
in der Luftschleuse abgesenkt wurde,
bildete sich Kondensat, welches sich
schnell zu Eiskristallen verwandelte.
Nach Öffnen der Luke flogen die Eis-
kristalle ins All und verschmolzen mit
dem Sternenhimmel. Nach Verlassen
der Luftschleuse drehte ich mich um
und erblickte unsere Raumstation
vor dem Hintergrund der langsam
aufgehenden Sonne. Leider hatte ich
nur ein paar Sekunden Zeit, aber die-
sen Anblick werde ich nie vergessen.
Natürlich hat sich auch der Blick auf
unsere Erde bei mir eingeprägt. Alle
90 Minuten geht die Sonne auf und
unter, aber das zu beobachten, wur-
de nie langweilig. Dass all das Leben
auf unserem Planet nur durch diese
dünne Schicht der Atmosphäre ge-
schützt wird, erschließt sich bei die-
sem Anblick auf dramatische Weise.
Trotz seiner Schönheit wirkt er in der
schwarzen Unendlichkeit des Weltalls
einsam. Dieser Planet ist alles, was wir
haben, und muss beschützt werden.
Anna Alex,
Unternehmerin
Grün ist möglich
Die Bedrohung unserer Erde durch
die globale Erwärmung wird immer
greifbarer. Bilder der Brände im Ama-
zonas und in Australien gehen um die
Welt – und sie sind nur zwei Beispiele
für die Zerstörung unseres Planeten.
Statistisch gesehen haben wir noch
genau zehn Jahre Zeit, die Klimakrise
in den Griff zu bekommen. Während
Australien brennt, treffe ich mich in
Berlin mit einem befreundeten Unter-
nehmer zum Mittagessen. Es dauert
nicht lange, bis wir auf die Klimakrise
zu sprechen kommen. Für uns beide
ist klar, dass es die größte Herausfor-
derung ist, der sich die Menschheit
je gestellt hat. Bereits im Sommer
2019 habe ich mich den „Leaders for
Climate Action“ angeschlossen, ei-
ner Klimaschutzinitiative, die von
mehr als 100 digitalen Unternehmern
in Deutschland ins Leben gerufen
wurde. Immer mehr Unternehmen,
Einzelpersonen, Länder und Städte,
bemühen sich, CO 2 -neutral zu wer-
den. Der erste Schritt dahin ist, ihre
Emissionen auszugleichen, sprich, sie
investieren in Projekte, die woanders
auf der Welt Kohlendioxid einsparen
oder Wälder aufforsten. Allerdings ist
dies nur ein erster Schritt – Ziel ist die
Reduktion von CO 2 . Ich habe für mich
erkannt, dass zwei fehlende Elemente
im Kampf gegen die Klimakrise feh-
lende Transparenz und fehlende Ins-
trumente in den Unternehmen sind.
Darüber haben wir beim Mittagessen
gesprochen. Als Unternehmer ist un-
sere natürliche Reaktion auf ein Prob-
lem nicht, Geld zu spenden. Wir grün-
den ein Unternehmen.